Schweden holt Gold in der Männer-Staffel

Event-Datum: 
Samstag, 17 Februar, 2024
Der Schwede Sebastian Samuelsson, der vor dem letzten Stehendschießen auf Platz zwei lag, dann alle Scheiben in aller Ruhe abräumte, während der Norweger Vetle Sjastad Christiansen drei Strafen kassierte, sicherte seinem Team bei den IBU-Weltmeisterschaften in der Staffel der Männer über 4 x 7,5 km in 1:16:22,6 die Goldmedaille. Für ihn und Victor Brandt, Jesper Nelin und Martin Ponsiluoma war es mit nur neun Nachladern der erste schwedische IBU-WM-Staffelsieg bei den Männern. Nelin, Ponsiluoma und Samuelsson gehörten auch zu Schwedens Olympia-Staffel-Goldmedaillenteam 2018, während Brandt seine erste WM-Medaille überhaupt gewann, nachdem er einen Großteil der Saison im IBU-Cup verbracht hatte.
 
"Ich muss etwas riskieren"
Samuelsson war schon vor Beginn des Wettkampfs zuversichtlich, dass Schweden gewinnen würde: "Gestern sagte ich, dass wir die Olympia-Staffel 2018 gewonnen haben und ich denke, dass wir heute ein besseres Team haben. Es ist unglaublich, ich bin so glücklich. Wir sind vier gute Runden gelaufen. Als ich sah, dass Vetle drei Strafrunden drehen musste, dachte ich: 'Jetzt muss ich etwas riskieren.'"
 
"Bester Tag"
Nachdem er das Podest in den Einzelwettkämpfen nur knapp verpasst hatte, freute sich Samuelsson über die Goldmedaille und rief: "Das ist der beste Tag meines Lebens!"
 
Christiansen setzte sich auf den letzten 300 Metern gegen den Franzosen Quentin Fillon Maillet durch und sicherte Norwegen mit vier Strafen, elf Nachladern und 11,8 Sekunden Rückstand die Silbermedaille. Titelverteidiger Frankreich gewann mit drei Strafen und dreizehn Nachladern Bronze.
Deutschland wurde mit einer Strafe, acht Nachladern und 51,6 Sekunden Rückstand Vierter. Die USA sicherten sich mit acht Nachladern und 1:22,1 Rückstand Platz fünf. Platz sechs ging mit einer Strafe, elf Nachladern und einem Rückstand von 1:44,1 an Italien.
 
Medaillengewinner liegen anfangs zurück
Der Nachmittag blieb warm, aber der Wind legte sich für die 24 Männerstaffelteams etwas. Justus Strelow aus Deutschland dominierte mit 10-10 in der ersten Runde am Schießstand. Doch beim ersten Wechsel führte überraschenderweise Estland, Schweden lag auf Platz Sechs, Frankreich war Achter. Der Norweger Sturla Holm Laegreid schlug Tarjei Bö nach einer Strafe mit 44 Sekunden Rückstand auf Platz 12 ab.
 
Tarjei übernimmt die Führung
Tarjei brachte Norwegen mit seiner sauberen Schießleistung und 19 Sekunden Rückstand auf Platz sechs. Beim zweiten Wechsel schlug Tarjei JT Bö mit 5 Sekunden Vorsprung ab, während Schweden mit 18,6 Sekunden Rückstand Zweiter war.
 
JT musste im Liegendanschlag zweimal nachladen und räumte dann im Stehendanschlag alle Scheiben ab. Ponsiluoma benutzte in seinen beiden Durchgängen drei Nachlader und hielt den zweiten Platz, schlug aber Samuelsson dreißig Sekunden hinter Christiansen ab.
 
Samuelssons Stehendanschlag sichert den Sieg
Christiansen machte im Stehendanschlag kurzen Prozess und baute den Vorsprung der Norweger auf 59 Sekunden gegenüber Samuelsson mit zwei Nachladern aus. Fillon Maillet brachte Frankreich mit 12 Sekunden Rückstand auf Schweden auf den dritten Platz. Christiansen, der scheinbar entspannt ins Stehendschießen ging, kassierte drei Strafrunden. Samuelsson verwandelte ruhig, aber aggressiv fünf Schüsse und sicherte seinem Team mit 19 Sekunden Vorsprung den Sieg. Fillon Maillet folgte mit 25 Sekunden Rückstand auf den Norweger.
 
Der siegessichere Samuelsson schnappte sich kurz vor dem Stadion die schwedische Fahne, schwenkte sie triumphierend und klopfte sich im Siegesrausch auf die Brust. Christiansen kämpfte sich zurück, überspurtete Fillon Maillet und holte die Silbermedaille.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Staffel auf Platz 4
Die deutsche Staffel in der Besetzung Justus Strelow, Johannes Kühn, Philipp Nawrath und Benedikt Doll.
Nachdem Justus Strelow fehlerfrei mit nur 1,8 Sek. Rückstand auf Johannes Kühn wechselte musste dieser eine Strafrunde absolvieren und fiel beim Wechsel auf Philipp Nawrath mit einem Rückstand von 45,6 Sek. auf die führenden Norweger zurück. Nawrath konnte trotz nur eines Nachladers keine Zeit gutmachen wechselte mit einem Rückstand von 59,7 Sek. auf Schlussläufer Benedikt Doll. Der Rückstand auf die führenden 3 Nationen war zu groß, so dass Doll mit einem Rückstand von fast 40 Sek. auf die Drittplatzierten Franzosen ins Ziel kam.
geschrieben: 18. Februar 2024 - 10:57