Ruhpolding, Tandrevold sprintet zu zweitem Saisonsieg

Event-Datum: 
Freitag, 12 Januar, 2024
Ingrid Landmark Tandrevold lief heute Nachmittag in Ruhpolding im 7,5 km Sprint der Frauen mit Startnummer 3 und fehlerfreiem Schießen zu einem makellosen Sieg in 19:24,5. Für die Norwegerin war es der zweite Sieg in dieser Saison, der dritte fehlerfreie Sprint in diesem Winter und der dritte Sieg ihrer Karriere. In der Weltcup-Wertung bleibt Tandrevold mit 591 Punkten Zweite hinter der derzeit führenden Justine Braisaz-Bouchet mit 621 Punkten, die heute Zwölfte wurde.
 
„Ich habe alles gegeben“
Tandrevold erklärte, das sehr ausgewogene und kontrollierte Rennen heute sei alles gewesen, was sie geben konnte. „Ich bin sehr zufrieden, weil ich mein Bestes gegeben habe. Ich habe alles aus mir rausgeholt, was drin war, und deswegen war das heute unabhängig vom Ergebnis ein guter Tag für mich.“
 
Warten ist „fürchterlich“
Mit ihrer frühen Startnummer musste sie lange warten, bis das Ergebnis feststand. Das Warten war fast härter als der Wettkampf, gestand sie. „Das (Warten) ist fürchterlich. Ich habe das Gefühl, ich starte in Startgruppe eins eigentlich immer weit hinten. Diese Woche in Ruhpolding ist es schön, spät zu starten (dachte ich) und war dann Erste. Das muss mit meinem Namen und den Startgruppen zu tun haben. Das ändert sich nie, aber wenigstens starte ich jetzt am Sonntag ganz vorn.“
 
Die Schwedin Mona Brorsson blieb zwei Tage nach ihrem ersten Staffelstart in dieser Saison erneut fehlerfrei und schaffte eine neue persönliche Bestleistung mit einem zweiten Platz bei 18,2 Sekunden Rückstand. Brorsson ging hauchdünne 0,8 Sekunden vor der Italienerin Lisa Vittozzi über die Ziellinie, die auch zweimal die Null schaffte und Dritte wurde.
 
Auch die Viertplatzierte Lou Jeanmonnot kam wie die drei Besten ohne Fehler ins Ziel, wurde mit 24,8 Sekunden Rückstand aber Vierte. Brorssons Mannschaftskameradin Elvira Öberg landete mit zwei Fehlern und 33,9 Sekunden Rückstand auf Platz fünf. Sechste wurde mit fehlerfreiem Schießen und 35 Sekunden Rückstand Janina Hettich-Walz, für sie das zweitbeste Ergebnis ihrer Karriere.
 
An einem erneut herrlich sonnigen, windstillen Nachmittag gingen im heutigen Sprint 100 Frauen an den Start. Tandrevold eröffnete den Reigen mit einem sehr kontrollierten, aber fehlerfreien Liegendschießen. Braisaz-Bouchet im gelben Trikot verfehlte einmal, später noch einmal und vergab alle Chancen auf den Sieg. Vittozzi warf mit einer Null-Fehler-Serie ihren Hut in den Ring, aber Franziska Preuss, Julia Simon und Linn Persson schossen im Liegendanschlag alle schneller als die Italienerin und Tandrevold. Sie alle mussten sich allerdings nach Fehlern im Stehendschießen weiter hinten einreihen.
 
Brorsson und Vittozzi
Die 27-jährige Norwegerin schoss im Stehendanschlag deutlich schneller und erneut fehlerfrei. Sie lag auf Rang eins und ließ sich nicht mehr verdrängen. Auch Vittozzi traf alle Scheiben im Stehendanschlag und ging auf Rang zwei zurück auf die Strecke, bis Brorsson gleichzog und neun Sekunden hinter Tandrevold auf die Strecke ging.
 
Führen und Warten
Tandrevold platzierte sich mit einer soliden letzten Runde klar an der Spitze und musste nun zusehen, wie die Konkurrenz versuchte, ihr den Sieg zu nehmen. Brorsson lief das perfekte Rennen und konnte zwar die Norwegerin nicht einholen, hatte aber noch genug Kraft, um Platz zwei zu verteidigen und Vittozzi auf den dritten Podestplatz zu verdrängen.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 6, Janina Hettich-Walz, ohne Strafrunde, Rückstand 35,0 Sek.
Platz 9, Franziska Preuß, zwei Strafrunden, Rückstand 51,9 Sek.
Platz 15, Julia Tannheimer, ohne Strafrunde, Rückstand 58,6 Sek.
Platz 36, Vanessa Voigt, zwei Strafrunden, Rückstand 1:43,0 Min.
Platz 39, Sophia Schneider, 2 Strafrunden, Rückstand 1:45,9 Min.
Platz 52, Hanna Kebinger, 2 Strafrunden, Rückstand 2:11,4 Min.
geschrieben: 16. Januar 2024 - 17:01