Ruhpolding, Lisa Vittozzi sprintet zu Verfolgungssieg

Event-Datum: 
Sonntag, 14 Januar, 2024
Die Italienerin Lisa Vittozzi traf heute Nachmittag in der 10 km Verfolgung der Frauen in Ruhpolding alle Scheiben im letzten Stehendschießen und ging mit einem hauchdünnen Vorsprung wieder auf die Strecke, den sie mit einem Zielsprint auf den letzten 100 Metern in einen Sieg in 30:30,7 verwandelte. Vittozzi und die norwegische Sprintsiegerin vom Freitag, Ingrid Landmark Tandrevold, schossen je einen Fehler und lieferten sich auf der letzten 2-km-Runde ein fulminantes Duell, das die Italienerin mit einem kraftvollen Zielsprint für sich entscheiden konnte. Für sie war es der erste Sieg seit dem 15 km Einzel der Frauen in Östersund am 26. November.
 
„Auf der letzten Runde Kraftreserven“
Vittozzi, die in Ruhpolding letztes Jahr das 15 km Einzel gewonnen hatte, war über den heute hart erkämpften Sieg hocherfreut. „Es ist ein richtig gutes Gefühl. Ich habe hier schon letztes Jahr gewonnen und heute hatte ich auf der letzten Runde die Kraftreserven und wusste, dass ich es schaffen kann. Ich habe alles gegeben und bin sehr stolz und glücklich. Es ist unglaublich!“
 
„Das war mein Tag“
Zum Zweikampf auf der letzten Runde sagte sie weiter: „Es war so knapp. Ich habe versucht, mir zu sagen, ‚Okay, ich muss das bis ins Ziel bringen und mein Bestes geben‘. Ich habe noch nie einen Sprint verloren, und heute war eben mein Tag.“
 
Tandrevold erobert gelbes Trikot
Tandrevold führte bis zum letzten Stehendschießen und wurde mit 0,7 Sekunden Rückstand Zweite. Obwohl sie nicht gewonnen hatte, konnte Tandrevold mit 666 Punkten das gelbe Trikot von Justine Braisaz-Bouchet erobern, die nun nur noch 657 Punkte hat. Vittozzi schob sich in der Saisonwertung vor auf Rang drei.
 
Tandrevolds Mannschaftskameradin Juni Arnekleiv kam mit weißer Weste durch und holte mit 9,1 Sekunden Rückstand den dritten Platz, womit sie ihre persönliche Bestleistung wiederholte. Vierte wurde die Französin Lou Jeanmonnot mit zwei Fehlern und 31,1 Sekunden Rückstand. Die Schweizerin Lena Häcki-Groß und die Deutsche Franziska Preuss wurden mit je zwei Schießfehlern und 43,2 respektive 44,5 Sekunden Rückstand Fünfte und Sechste.
 
Tandrevold besonnen im Liegendanschlag, verschießt im Stehen
Die Windfähnchen flatterten heute nur ganz leicht bei herrlichem Sonnenschein, und so waren die Bedingungen für den letzten Wettkampfnachmittag in Ruhpolding wieder bestens. Tandrevold führte das Feld zum ersten Liegendschießen hin an und war ohne Fehler wieder aus dem Schießstand, bevor die Rivalinnen auch nur einen Schuss abgegeben hatten. Es sah so aus, als sei die Norwegerin uneinholbar, denn Preuss und Arnekleiv lagen mit fehlerfreien Schießeinlagen weiterhin 38 Sekunden zurück. Das zweite Liegenschießen war ein Spiegelbild des ersten: Null-Fehler-Serien bei den Top drei, Tandrevold 30 Sekunden voraus.

Bis zum ersten Stehendschießen hatten die drei Führenden noch nicht einmal verschossen. Tandrevold öffnete die Tür mit einem Fehler, was ihre Führung auf fünf Sekunden vor den zwei nächsten Verfolgerinnen zusammenschmelzen ließ, die beide alle fünf Scheiben trafen.
 
Lisa besiegt Ingrid im Zielsprint
Tandrevold schien vor dem letzten Stehendschießen zu schwächeln, sodass Vittozzi und Arnekleiv sie eingeholt hatten. Alle mähten ihre fünf Scheiben im Nu nieder, Vittozzi einen Hauch vor den anderen.
 
Die 28-jährige Italienerin führte die Gruppe über fast die gesamte letzte Runde souverän an. Tandrevold hängte sich auf den letzten 100 Metern an ihre Skispitzen, aber Vittozzi hatte für die Zielgerade noch Reserven und sprintete zum Sieg davon.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 6, Franziska Preuß, 2 Strafrunden, Rückstand 44,5 Sek.
Platz 19, Vanessa Voigt, 1 Strafrunde, Rückstand 1:43,2 Min.
Platz 23, Janina Hettich-Walz, 4 Strafrunden, Rückstand 2:02,2 Min.
Platz 33, Julia Tannheimer, 4 Strafrunden, Rückstand 2:41,0 Min.
Platz 37, Sophia Schneider, 4 Strafrunden, Rückstand 3:04,7 Min.
Platz 45, Hanna Kebinger, 1 Strafrunde, Rückstand 3:40,8 Min.
geschrieben: 16. Januar 2024 - 17:07