Ruhpolding, Christiansen fliegt zu Sprintsieg in Ruhpolding

Event-Datum: 
Samstag, 13 Januar, 2024
Der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen war letzte Woche in Ruhpolding nicht in der norwegischen Nationalmannschaft. Diese Woche zeigte er ein famoses Comeback. Er schoss fehlerfrei und sicherte sich den Sieg im Sprint der Herren über 10 km in Ruhpolding. Der Schlüssel zum Sieg war eine rasend schnelle Schlussrunde. Er wurde bei jeder Zeitnahme schneller und gewann in 22:27,2. Der Sieg des 31-Jährigen war der erste Sprinttriumph seit dem Weltcup in Soldier Hollow 2019.
 
„Der glücklichste Mann in diesem Stadion!“
Christiansen war nach seinem ersten Saisonsieg sehr emotional. „Wie ich es beschreiben? Es war das schwierigste Weihnachtsfest aller Zeiten, nachdem ich mich nicht für die Weltcupmannschaft für Oberhof qualifiziert hatte. Für Oberhof war ich nicht gut genug und plötzlich bin ich der Beste der Welt. Das ist verrückt. Es ist eine verrückte Woche. Ich kann es nicht beschreiben, aber heute bin ich eindeutig der glücklichste Mann im Stadion!“
 
„Etwas Angst vor der letzten Runde“
Über die entscheidende Schlussrunde sagte er: „Ich bin es heute voller Energie angegangen. Aber ich hatte etwas Angst vor der letzten Runde. Das ist nicht meine Stärke in den Einzelrennen. Aber ich liebe diese Strecke. Nachdem ich über Weihnachten bei -30°C und sehr langsamen Bedingungen zu Hause trainiert hatte, erwarteten mich hier eisige, fast perfekte Bedingungen. Die Strecken waren schnell und es fühlte sich alles leicht an, auch wenn ich Gas gegeben habe. Es war nicht einfach, aber es war eindeutig anders als zu Hause bei -30°C zu trainieren. Vielleicht war es gut, dass ich eine Woche länger zu Hause geblieben bin.“
 
Der Italiener Tommaso Giacomel hatte bereits in der Herrenstaffel am Dienstag mit einer grandiosen Schlussrunde sein Team auf Rang drei geführt. Heute stellte er seine Karrierebestleistung mit Platz zwei ein. Er schoss stehend einen Fehler und lag 16,9 Sekunden zurück.
 
Tarjei führt Sprintwertung an
Der Norweger Tarjei Boe schoss fehlerfrei und landete 20,1 Sekunden hinter Christiansen auf Platz drei. Es ist sein fünfter Podiumsplatz in dieser Saison. Sein dritter Platz brachte ihm außerdem die Führung in der Sprintwertung ein. In der Weltcupgesamtwertung liegt er weiterhin hinter seinem Bruder JT Boe auf Rang zwei. JT musste sich heute mit Platz neun begnügen.
 
Der Franzose Emilien Jacquelin schoss sauber und ging kurz vor Christiansen auf die Schlussrunde. Doch er hatte Probleme und kam auf Rang vier. Es ist allerdings seine beste Leistung der Saison. Im Ziel lag er 20,9 Sekunden zurück. Johannes Dale-Skjevdal aus Norwegen schoss zwei Fehler und landete 23 Sekunden hinter Christiansen auf Rang sechs. Der Deutsche Justus Strelow ließ eine Scheibe stehen und sicherte sich mit einem Rückstand von 33,8 Sekunden Platz sechs.
 
Vorsichtiges Schießen bei perfektem Wetter
Nachdem das Wetter in der vergangenen Woche alles andere als perfekt gewesen war, herrschte in Ruhpolding Sonne, Windstille und die Strecken waren sehr schnell. Das klingt zwar langweilig, doch die Athleten freuten sich. Obwohl am Schießstand kein Wind wehte, schossen sowohl Tarjei als auch Christiansen sehr vorsichtig und langsam, um fehlerfrei zu bleiben. Giacomel kombinierte ein schnelles Stehendschießen mit der viertschnellsten Laufzeit und sicherte sich so seinen zweiten Treppchenplatz der Karriere.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 6, Justus Strelow, 1 Strafrunde, Rückstand 33,8 Sek.
Platz 11, Philipp Horn, 2 Strafrunden, Rückstand 49,2 Sek.
Platz 14, Philipp Nawrath, 2 Strafrunden, Rückstand 54,2 Sek.
Platz 15, Johannes Kühn, 1 Strafrunde, Rückstand 55,1 Sek.
Platz 19, Benedikt Doll, 2 Strafrunden, Rückstand 1:04,2 Min.
Platz 45, Roman Rees, 3 Strafrunden, Rückstand 1:48,5 Min.
geschrieben: 16. Januar 2024 - 17:02