Laegreid fliegt auf Schlussrunde zu Sprintgold

Event-Datum: 
Samstag, 10 Februar, 2024
Der Norweger Sturla Holm Laegreid verließ nach einem fehlerfreien Stehenddurchgang an diesem Abend beim Sprint der Herren über 10 km im Rahmen der IBU Weltmeisterschaft den Schießstand mit einem knappen Vorsprung von 7,9 Sekunden auf den Titelverteidiger Johannes Thingnes Boe. Laegreid büßte ihn bis 900 Meter vor dem Ziel ein, erholte sich aber wieder und sicherte sich mit einem phänomenalen Schlusssprint seine dritte Einzel-WM-Goldmedaille in 25:23,9. Überglücklich reckte er die Fäuste in die Luft, als er über die Ziellinie fuhr.
 
„Das ist der Moment!“
Laegreid wusste, dass er heute die beste Chance hatte, Sprintweltmeister zu werden, obwohl er seinen Vorsprung eingebüßt hatte. „Als ich hörte, dass ich bei der letzten Zeitnahme kurz hinter ihm lag, dachte ich: ‚Sturla, du musst es versuchen! Das ist vielleicht deine größte Chance, Weltmeister im Sprint zu werden. Das ist der Moment!“ Also habe ich mich aufs Laufen konzentriert, einfach alles gegeben und es war unglaublich, dass ich die Ziellinie überquerte… unfassbar!“
 
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich Johannes schlage“
Dieser Sieg ist etwas Besonderes für Laegreid, der sein BMW IBU Weltcupdebüt in Nove Mesto gab – in einem leeren Stadion aufgrund von Covid 19. „Am Anfang dachte ich, ich könnte Johannes nicht schlagen. Ich war schon so oft Zweiter. Das ist unglaublich! Hier in Nove Mesto, wo vor vier Jahren alles für mich angefangen hat, allerdings ohne Zuschauer. Heute konnte ich diesen WM-Sieg mit den verrückten Fans hier in Tschechien teilen. Darüber bin ich sehr glücklich!“

Laegreids Goldmedaille war nur das Sahnehäubchen auf diesem norwegischen Tag. JT gewann mit einer Strafrunde Silber, 3,5 Sekunden hinter Laegreid. Bronze ging an Vetle Sjaastad Christiansen, ebenfalls mit einem Fehler und einem Rückstand von 18,6 Sekunden.
 
Der Franzose Eric Perrot leistete sich einen Patzer und landete 28,9 Sekunden hinter dem Sieger auf Platz vier. Es ist das zweitbeste Resultat seiner Karriere und ein großer Sprung nach vorn von Rang 49 letztes Jahr in Oberhof. Der Schwede Sebastian Samuelsson blieb fehlerfrei und schaffte mit Rang fünf sein bestes Ergebnis seit der Weihnachtspause. Er lag 36,6 Sekunden zurück. Sechster wurde Tarjei Boe mit zwei Fehlern und einem Rückstand von 37,5 Sekunden. Damit landeten vier Norweger in den Top 6.
 
Gute Bedingungen
Bei den Männern herrschten warme +9°C. Der Wind wehte leicht über die Köpfe der Massen in der Vysocina-Arena. Trotz der guten Schießbedingungen verfehlten Tarjei, JT und Christiansen eine Scheibe im Liegendschießen. Der im T-Shirt laufende Perrot zeigte die schnellste Schießzeit im Liegendanschlag. Laegreid ging mit einer mittleren Startnummer ins Rennen, traf ebenfalls und lag knapp hinter Perrot.
 
Perfektes Stehendschießen
Der Träger des Gelben Trikots machte seinen Liegendpatzer wieder gut, räumte alle Stehendscheiben ab und ging in Führung. Perrot verfehlte eine Scheibe und fiel 11 Sekunden zurück. Christiansen blieb fehlerfrei und schob sich so vor Perrot. Laegreid zog nach und setzte sich vor der Schlussrunde mit einem Vorsprung von sieben Sekunden an die Spitze.
 
Laegreids emotionaler Schlusssprint
JT gab Vollgas auf der letzten Runde und sah schon wie der sichere Sieger aus. Laegreid lag eine halbe Sekunde hinter JT bei 9,1km. Doch dann nahm er all seine Kräfte zusammen, holte die nächsten 800 Meter alles aus sich heraus und überquerte bei seinem Sieg von Emotionen überwältigt die Ziellinie.
Quelle: www.biathlonworld.com/de

Die deutschen Platzierungen:
Platz 12, Benedikt Doll, 2 Min. Strafzeit, Rückstand 1:41,2 Min.
Platz 14, Johannes Kühn, 1 Min. Strafzeit, Rückstand 1:41,9 Min.
Platz 16, Philipp Nawrath, 1 Min. Strafzeit, Rückstand 1:44,8 Min.
Platz 25, Philipp Horn, 2 Strafzeit, Rückstand 2:11,5 Min.
geschrieben: 14. Februar 2024 - 20:31