Julia Simon legt nach mit Verfolgungsgold

Event-Datum: 
Sonntag, 11 Februar, 2024
Julia Simon dominierte heute die 10 km Verfolgung der Frauen bei den IBU Weltmeisterschaften, holte die zweite Einzelgoldmedaille und damit auch die dritte Goldmedaille insgesamt in dieser Woche nach ihrem Einsatz als Schlussläuferin bei der französischen Mixed-Staffel. Der Schlüssel zu Simons Erfolg in 29:54,8 waren 19 rasant geschossene Treffer. Zum letzten Stehendschießen kam sie ganz alleine, nachdem sie alle Konkurrentinnen am Schießstand ausgebootet hatte. Sie mähte ihre fünf letzten Scheiben ratzfatz nieder, winkte strahlend ihrem Trainer und machte sich auf ihre letzte Runde.
 
„Ich war sehr gestresst“
Simon erklärte, nach drei gewonnenen Goldmedaillen fühle sie sich „wie im Traum. Es ist verrückt. Ich war vor dem Rennen sehr gestresst, natürlich, wie immer. Aber diesmal war es etwas Besonderes, mehr Stress, eine knisternde Spannung. Es war das erste Mal, dass ich die Kombination aus Sprint und Verfolgung gewonnen habe, das erste Mal, dass ich einen Verfolger von vorne gelaufen bin. Das war eine große Herausforderung, aber ich bin sehr glücklich. Ich habe mich einfach auf mich konzentriert. Ich weiß, dass Justine auf der Strecke sehr schnell ist. Ich weiß, dass ich beim Laufen nicht mit ihr mithalten kann, aber ich kann schnell schießen. Ich habe beschlossen, darauf zu setzen und auf der Strecke bei mir zu bleiben, nicht zu schnell anzugehen, weil ich auf der letzten Runde noch Reserven brauchen könnte. Ich denke, das war eines der besten Rennen meines Lebens. Es ist Wahnsinn, dass bei den Weltmeisterschaften abrufen zu können.“
 
Letztes Stehendschießen: „Wollte nicht verschießen“
Zum letzten Stehendschießen sagte sie, sie habe gedacht: „‘Okay, du hast 40 Sekunden Vorsprung, aber du musst fehlerfrei durchkommen.‘ Ich wollte nicht verschießen, weil ich nicht konzentriert bin. Ich habe versucht, konzentriert zu bleiben und nicht so schnell zu schießen, wie ich kann. Ich glaube, es war ein gutes Rennen!“
 
Die Italienerin Lisa Vittozzi holte trotz einem Fehler im letzten Schießen Silber mit 46,3 Sekunden Rückstand. Bronze ging an die französische Silbermedaillengewinnerin aus dem Sprint Justine Braisaz-Bouchet mit vier Fehlern und 49,3 Sekunden Rückstand.
 
Simons Mannschaftskameradin Sophie Chauveau wurde mit drei Fehlern und 57,6 Sekunden Rückstand am zweiten Tag in Folge Vierte. Fünfte wurde die Schwedin Hanna Öberg mit zwei Fehlern und 1:16,6 Rückstand, die sich von Platz acht vorgearbeitet hatte. Sechste wurde die Deutsche Franziska Preuss mit ein Fehler und 1:24,7 Rückstand.
 
Französisches Duo führt
Der Verfolger der Frauen startete bei leichtem Regen, +7 Grad Lufttemperatur und kaum Wind. Die ersten zwei Starterinnen kamen zusammen zum ersten Liegendschießen. Wie am Freitag schloss Simon schnell und traf, Braisaz-Bouchet hingegen brauchte deutlich länger für fünf Treffer. Im zweiten Liegendschießen ließen beide eine Scheibe stehen. Sie blieben auf Rang 1 und 2 gefolgt von Chauveau auf drei, dicht dahinter Hanna Öberg und Vittozzi mit fehlerfreiem Schießen.
Beim Schießduell im ersten Stehendanschlag mähte Simon die fünf Scheiben im Handumdrehen nieder, während Braisaz-Bouchet zweimal verfehlte und die fehlerfreie Vittozzi auf Rang zwei vorbeiziehen lassen musste.
 
Perfektion im letzten Schießen und ein strahlendes Lächeln
Simons fünf letzte Stehendscheiben fielen wie von allein und sie lief mit einem strahlenden Lächeln aus dem Schießstand. Auf der Schlussrunde konnte sie Glückwünsche entgegennehmen und verneigte sich im Ziel vor dem Publikum.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 6, Franziska Preuß, 1 Strafrunde, Rückstand 1:24,7 Min.
Platz 15, Vanessa Voigt, 1 Strafrunde, Rückstand 2:52,2 Min.
Platz 25, Janina Hettich-Walz, 3 Strafrunden, Rückstand 3:44,9 Min.
Platz 37, Sophia Schneider, 5 Strafrunden, Rückstand 4:58,4 Min.
geschrieben: 14. Februar 2024 - 20:32