JT Boe verteidigt WM-Titel im Einzel, Doll gewinnt Bronzemedaille

Event-Datum: 
Mittwoch, 14 Februar, 2024
Nach einem Schießfehler in der ersten Einlage blieb Johannes Thingnes Boe bei den drei darauffolgenden Besuchen am Schießstand fehlerfrei und sicherte sich nach einer herausragenden Laufleistung in 45:49 Minuten WM-Gold im 20-km-Einzelrennen der Männer. Damit verteidigte der Norweger seinen Einzeltitel der letztjährigen WM in Oberhof. Der fünfmalige Sieger im Gesamtweltcup feierte nach seinem Triumph in der Verfolgung am Sonntag damit seine zweite WM-Titelverteidigung in Nové Město. Bei den diesjährigen Titelkämpfen in Tschechien wurde JT nunmehr mit zweimal Gold und zweimal Silber dekoriert.
 
Überragender Erfolg
JT war in der Loipe über 50 Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Im Ziel schätzte der Norweger sein fünftes WM-Einzelgold der letzten beiden Jahre wie folgt ein: „Das war eine starke Vorstellung heute. Wenn die Laufzeit stimmt und es am Schießstand gut läuft, kommt ein fantastisches Ergebnis heraus.“
 
Zuversicht am Abzug
Zu seinen 19 von 20 extrem schnellen Treffern ergänzte der neue Weltmeister: „Da darfst du nicht ins Grübeln kommen. Wenn du zu lange wartest, vor allem im Stehendanschlag, kann viel passieren. Daher wollte ich in den Angriffsmodus schalten, damit negative Gedanken keine Chance haben. Ich habe voll attackiert und 19 von 20 Scheiben getroffen – ein fantastisches Resultat.“
 
Erneutes „Boedium“
Tarjei, älterer Bruder von Johannes, landete nach ebenfalls einem Schießfehler mit 58,9 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Rang und bescherte den beiden Brüdern damit abermals ein „Boedium“. Für JT ging ein Traum in Erfüllung: „Wir sind extrem glücklich mit diesem Ergebnis.“ Der ältere der beiden Boe-Brüder gewann schon bei der Mixed-Staffel vergangene Woche Silber und steht in seiner Karriere bei nunmehr 24 WM-Medaillen.
 
Benedikt Doll (Deutschland) ließ ebenfalls eine Scheibe stehen und kam mit 1:53,9 Minuten Rückstand auf den Bronzerang. Dadurch sicherte sich der DSV-Athlet seine zweite WM-Medaille in einem Einzelwettbewerb, nachdem er 2017 Gold im Sprint gewann.
 
Der Lette Andrejs Rastorgujevs landete nach zwei verfehlten Scheiben 2:50,2 Minuten hinter dem Sieger auf dem vierten Platz – sein bisher bestes Ergebnis bei einer IBU-Weltmeisterschaft. Emilien Jacquelin (Frankreich) kam mit einem Rückstand von 3:03,2 Minuten nach einem Schießfehler auf Rang fünf. Sein Landsmann Quentin Fillon Maillet kam nach drei verschossenen Patronen mit einem Rückstand von 3:16,2 Minuten als Sechster ins Ziel.
 
Fehler im ersten Anschlag
Die Bedingungen am Schießstand waren wie schon beim Rennen der Frauen am Vortag nahezu perfekt. Doch obwohl es fast windstill war, blieb am Ende nur einer der insgesamt 100 gestarteten Athleten fehlerfrei. JT verfehlte gleich im ersten Liegendanschlag eine Scheibe, die jedoch sein einziger Fehlschuss an diesem Tag bleiben sollte. Benedikt Doll und Tarjei Boe blieben jeweils tadellos, wobei sich der Norweger vorerst an die Spitze setzte.
 
Strafminute aufgeholt
JT zauberte eine äußerst schnelle zweite Laufrunde in den Schnee und traf stehend alle fünf Scheiben. Dadurch holte er seine Strafminute fast schon wieder auf. Auch Doll blieb ohne Fehl und Tadel und setzte sich an die Spitze, da Tarjei einmal danebenschoss.
JT und Doll räumten auch im zweiten Liegendschießen alle Scheiben ab und übernahmen die Plätze 1 und 2, wobei der Norweger 4 Sekunden Vorsprung hatte. An Position drei setzte sich zu diesem Zeitpunkt Tarjei.
 
Auf dem Weg ins Ziel

Der Träger des Gelben Trikots stellte auch die letzten fünf Scheiben des Tages schnell auf Weiß und sicherte sich so WM-Gold. Doll hingegen setzte seine dritte Patrone daneben, während Tarjei seinem Bruder in nichts nachstand, ebenfalls alle Scheiben abräumte und sich so den Silberrang sicherte.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 3, Benedikt Doll, 1 Strafminute, Rückstand 1:53,3 Min.
Platz 13, Roman Rees, 2 Strafminute, Rückstand 4:51,3 Min.
Platz 19, Johannes Kühn, 4 Strafminuten, Rückstand 5:08,6 Min.
Platz 43, Philipp Horn, 5 Strafminuten, Rückstand 7:08,9 Min.
geschrieben: 15. Februar 2024 - 16:38 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 16:38