Johannes Thingnes Boe dominiert Kurzen Einzel über 15km in Antholz, Kühn auf Platz 3

Event-Datum: 
Donnerstag, 18 Januar, 2024
Der Norweger Johannes Thingnes Boe schoss viermal fehlerfrei und war pfeilschnell unterwegs beim Kurzen Einzel der Herren über 15 km in Antholz. JTs saubere Schießeinlagen waren der Schlüssel zu seinem vierten Saisonsieg in 37:28. Keiner seiner Rivalen konnte ihm an diesem nebeligen, windstillen Nachmittag am Schießstand das Wasser reichen. Sein Teamkollege Sturla Holm Laegreid lag nach dem ersten Stehendschießen knapp in Führung, doch das war auch der einzige Spannungsmoment im erst zweiten Kurzen Einzel der BMW IBU Weltcupgeschichte. Nachdem Laegreid zwei Scheiben verfehlt hatte, stellte sich nur noch die Frage, mit wie viel Vorsprung JT gewinnen würde. Sein Bruder Tarjei wurde am Ende Zweiter mit zwei Fehlern und einem Rückstand von 1:36,1. Damit stehen die Boe-Brüder zum dritten Mal in der Saison nebeneinander auf dem Treppchen.
 
„Gute Arbeit am Schießstand“
Der Träger des Gelben Trikots, der nun außerdem die Einzelwertung im Weltcup anführt, gab zu, dass ein fehlerfreies Schießen in der dünnen Luft von Antholz nicht so einfach war, wie es aussah. „Es war nicht leicht. Ich denke, ich habe gute Arbeit am Schießstand geleistet. Ich kenne die Ergebnisse nicht, aber ich denke, die Schüsse waren ziemlich präzise, vor allem stehend. Ich war vollkommen auf die Scheiben konzentriert. Zwanzig Mal zu treffen ist kein einfaches Unterfangen.“
 
„Ich denke, ich bin zurück“ Nachdem er letzte Woche krankheitsbedingt mehrere Tage aussetzen musste, kommt es dem Norwegen nach seinem zehnten Sieg in Antholz nun so vor, als sei er wieder zurück in der Spur. „Es fühlt sich gut an. In Ruhpolding hatte ich Glück, denn ich war nicht allzu schwer krank. Ich konnte vier Tage lang nicht trainieren, aber danach ging es mir körperlich wieder gut. Diese Woche habe ich ein bisschen trainiert und ich habe mich alle Tage in Antholz gut gefühlt. Ich denke, ich bin wieder zurück.“
 
Johannes Kühn aus Deutschland ließ ebenfalls zwei Scheiben stehen und schaffte Saisonbestleistung mit Rang drei, 1:44 hinter JT. Kühns erstes Einzelpodium erreichte er nach sieben Top-Ten-Ergebnissen in dieser Saison.
 
Der Teamkamerad der Boes Johannes Dale-Skjevdal schoss drei Fehler à 45 Strafsekunden und wurde mit einem Rückstand von 1:47,3 Vierter. Platz fünf ging an den Schweden Martin Ponsiluoma mit drei Fehlern und einem Abstand von 1:58,6. Vetle Sjaastad Christiansen landete als vierter Norweger in den Top 6 mit zwei Fehlern und einem Rückstand von 2:16,4.
 
Nebliger Nachmittag
Nach zwei strahlend schönen Trainingstagen zog heute dichter Nebel auf und verzögerte den Start um zehn Minuten. Er verkomplizierte auch das Schießen auf 1.600 Höhenmetern. JT zeigte ein erstes perfektes Liegendschießen nachdem der Nebel endlich aufgeklart hatte. Tarjei schoss vorsichtig, aber sauber. Kühn tat es gleich. Laegreid griff mit 5/5 an und war eine Sekunde schneller als der Träger des Gelben Trikots.
 
Totale Kontrolle
JTs atemberaubendes erstes Stehendschießen katapultierte ihn eine Minute in Führung bis Laegreid gleich zog und sich auf sechs Sekunden heranschob. Der rothaarige Norweger übernahm dann die volle Kontrolle und räumte die nächsten zehn Scheiben mit Leichtigkeit ab, während Laegreid im zweiten Liegendschießen zwei Fehler schoss. Tarjei sicherte Rang zwei trotz eines Fehlers im letzten Stehendschießen. Kühn traf alle Scheiben in den ersten drei Anschlägen und wurde am Ende Dritter.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:

Platz 3, Johannes Kühn, 2*45 Sek. Strafzeit, Rückstand 1:44,0 Min.
Platz 7, Danilo Riethmüller 1*45 Sek. Strafzeit, Rückstand 2:27,6 Min
Platz 10, Roman Rees,  2*45 Sek. Strafzeit, Rückstand 2:41,3 Min.
Platz 30, Justus Strelow, 3*45 Sek. Strafzeit, Rückstand 3:51,5 Min.
Platz 41, Philipp Nawrath, 5*45 Sek. Strafzeit, Rückstand 4:54,5 Min.
Platz 44, Benedikt Doll, 6*45 Sek. Strafzeit, Rückstand 5:03,6 Min.
 
Johannes Kühn hielt die deutschen Fahnen hoch, platzierte sich hinter den Boe-Brüdern auf Platz 3.
Newcomer Danilo Riethmüller, erst am Vormittag kurzfristig angereist, hatte im Weltcup einen super Einstand. Mit nur einem Schießfehler konnte er sensationell in seinem ersten Weltcuprennen gleich auf Platz 7 laufen. Für Benedikt Doll läuft es am Schießstand derzeit überhaupt nicht. Mit insgesamt 6 Schießfehlern gibt es keine Aussicht auf vordere Plätze.
geschrieben: 19. Januar 2024 - 17:37