Französische Dominanz: Julia Simon ist Sprintweltmeisterin

Event-Datum: 
Freitag, 9 Februar, 2024
Im 7,5 km Sprint bewiesen die französischen Biathletinnen heute Abend bei den IBU Weltmeisterschaften ihr überragendes Können mit einem komplett französischen Podium. Julia Simon gewann die Goldmedaille, dicht gefolgt von Justine Braisaz-Bouchet, die Silber gewann, und Lou Jeanmonnot, die Bronze erkämpfte. Sophie Chauveau setzte dem ganzen mit einem respektablen vierten Platz noch die Krone auf. Eine solche Dominanz gab es zuletzt bei den Weltmeisterschaften 1984.
 
Bei den ersten Weltmeisterschaften der Frauen in Chamonix sicherte sich die Sowjetunion die ersten vier Plätze im Einzel – ein Kunststück, was die Französinnen nun vierzig Jahre später wiederholten. Das Ergebnis des Rennens in Nove Mesto na Morave am Freitagabend zeichnete sich schon früh ab, als Julia Simon mit Startnummer 2 eine Glanzleistung in den Schnee zauberte. In großartiger Form lieferte die letztjährige Gewinnerin der großen Kristallkugel zwei makellose Schießen ab und sicherte sich die Goldmedaille mit der viertschnellsten Laufzeit. Für sie ist es der zweite Weltmeistertitel in einer Einzeldisziplin, nachdem sie im Vorjahr in Oberhof den Verfolger gewonnen hatte. Rechnet man die Staffelsiege mit ein, ist es für Simon inzwischen die vierte WM-Goldmedaille ihrer Karriere.

„Das ist Wahnsinn.“ Simon war nach dem Rennen sichtlich ergriffen. „Oh mein Gott, das ist wirklich wahr. Was für ein Wahnsinnstag für unsere Mannschaft! Das hier bei der WM abzuliefern? Wow, das werden wir so schnell nicht vergessen.“
 
Die 27-Jährige ging fünf Sekunden vor Justine Braisaz-Bouchet über die Ziellinie, die im Gegensatz zu ihr eine Strafrunde hatte laufen müssen.
 
Braisaz-Bouchet, die die schnellste Laufzeit ablieferte, sicherte sich die zweite Einzelmedaille bei einer WM, nachdem sie 2019 im 15 km Einzel Bronze gewonnen hatte. Für Lou Jeanmonnot war die Bronzemedaille der neue Höhepunkt ihrer Karriere. Die Französin musste um ihr Edelmetall zeitweise allerdings noch gewaltig bangen, lagen Sophie Chauveau und Baiba Bendika bei den Zwischenzeiten doch dicht hinter ihr und machten es noch einmal spannend. Trotz ihrer Anstrengungen konnten sie Jeanmonnots Zeit nicht mehr schlagen und wurden schließlich Vierte und Fünfte. Bendikas Leistung ist besonders bemerkenswert, da sie erst kürzlich Mutter geworden ist und nun ihr bislang bestes Resultat eingestellt hat. Bemerkenswerterweise drängen sich fünf Athletinnen innerhalb einer Minute Rückstand auf Simon. Franziska Preuss, die Sechste wurde, liegt eine Minute und fünf Sekunden hinter der Führenden zurück.
 
Ingrid Landmark Tandrevold schien willens und fähig, den Französinnen den Schneid abzukaufen, und ging nach dem Schießen mit glänzender Form in Führung. Im Stehendanschlag sah die Norwegerin dann aber mit drei Fehlern ihre Felle davonschwimmen: Es reichte nur noch für Platz 25. Auch Lena Häcki-Groß hatte am Freitag schwer zu kämpfen, denn die Siebte der Weltcup-Gesamtwertung musste gleich fünf Strafrunden laufen und landete auf einem enttäuschenden 66. Platz. Anastasiya Kuzmina, die nach fünf Jahren Pause wieder bei einer WM antrat, schaffte es nur auf Platz 61 und wird ebenfalls nicht im Verfolger antreten.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 6, Franziska Preuß, 1 Min. Strafzeit, Rückstand 1:05,3 Min.
Platz 18, Vanessa Voigt, 1 Min. Strafzeit, Rückstand 1:42,5 Min.
Platz 28, Sophia Schneider, 2 Min. Strafzeit, Rückstand 2:04,4 Min.
Platz 35, Janina Hettich-Walz, 3 Min. Strafzeit, Rückstand 2:14,8 Min.
geschrieben: 14. Februar 2024 - 20:29