Dominator JT Boe gewinnt auch letztes Saisonrennen

Event-Datum: 
Sonntag, 17 März, 2024
Johannes Thingnes Boe beendete die Saison im BMW IBU-Weltcup mit einem weiteren Triumph. In Canmore gewann der Norweger auch den Massenstart der Männer über 15 km in 36:03,4 Minuten und sicherte sich damit den dritten Sieg im dritten Rennen in Kanada. JT übernahm kurz vor dem zweiten Liegendschießen die Kontrolle und zog dem restlichen Feld davon. In einzigartiger Manier lief er dabei kraftvoll und geschmeidig durch den tiefen, weichen Schnee. Der Weltcup-Gesamtsieger verfehlte auf dem Weg zu seinem elften Erfolg in dieser Saison und dem 85. Weltcup-Sieg seiner Karriere nur eine Scheibe.
 
Perfekter Abschluss eines perfekten Winters
Mit seinem dritten Sieg in Folge sicherte sich JT auch den Titel in der Massenstart-Disziplinwertung und damit die zwölfte kleine Kristallkugel seiner Laufbahn. Dazu kommen nun fünf Titel in der Weltcup-Gesamtwertung. Für den Norweger war der Erfolg zum Saisonausklang „ein perfekter Abschluss eines perfekten Winters. Die WM war fantastisch. Das Saisonende war auch sehr gut. Mit dem Hattrick bin ich sehr glücklich.“
 
Auf der Jagd nach Ole Einar
Mit dem legendären Ole Einar Bjoerndalen hat nur ein Mann mehr Weltcup-Siege (96) als JT. „Das Rennen ist eröffnet. Vielleicht klappt es in der kommenden Saison“, so JT über die nächste anvisierte Bestmarke.
 
Johannes Dale-Skjevdal beendete die Saison mit einem hervorragenden zweiten Platz, nachdem er zuvor in einigen Wettkämpfen schwächelte. Im letzten Saisonrennen kam er nach zwei Strafrunden 44,5 Sekunden hinter JT ins Ziel. Auch Emilien Jacquelin blühte zum Ende des Winters noch einmal auf und landete nach drei Schießfehlern mit einem Rückstand von 1:07,2 Minuten auf dem dritten Rang. Damit feierte er sein drittes Podium in den letzten fünf Rennen.
 
Tarjei mit zweitbester Punktzahl seiner Laufbahn
Tommaso Giacomel wurde im Massenstart Vierter (+1:15,1 Minuten) und sicherte sich damit das blaue Trikot des besten Nachwuchsathleten unter 25 Jahren. Fünfter wurde JTs Bruder Tarjei (1:19,9 Minuten zurück). Der 35-Jährige beendete die Saison auf Rang zwei in der Gesamtwertung. Nur bei seinem Gesamtsieg 2011 hatte er mehr Punkte auf dem Konto. Martin Ponsiluoma (Schweden, 1:23,8 Minuten Rückstand) kam auf Platz sechs. Alle drei handelten sich vier Strafrunden ein.
 
Frühlingshafter Saisonausklang
Der BMW IBU-Weltcup 2023/24 endete bei überaus milden 15 °C, viel Sonnenschein und einer weichen Strecke, sodass zahlreiche Athleten einmal mehr kurzärmlig an den Start gingen. Der Träger des Gelben Trikots führte das Feld zum letzten Mal in diesem Winter aus dem Startbereich. Nach dem ersten Liegendanschlag ging der fehlerfreie Eric Perrot an die Spitze, gefolgt von JT und zehn weiteren Athleten mit fünf Treffern. Bei der zweiten Liegendserie räumte JT alle fünf Scheiben ab und setzte sich an die Spitze, dahinter schob sich Vetle Sjastad Christiansen, der im ersten Durchgang liegend einmal daneben schoss und nun alle Patronen sicher ins Ziel brachte (+6,4 Sekunden). Bei der 8,5-km-Marke betrug der Abstand allerdings schon mehr als 20 Sekunden, Tendenz steigend.
 
Vorsprung wächst
Noch bevor seine Kontrahenten die Matte erreicht hatten, war JT nach einer beeindruckenden Schnellfeuereinlage im ersten Stehendanschlag schon wieder auf der Strecke. Dale-Skjevdal traf ebenfalls fünfmal und ging 43 Sekunden hinter seinem Landsmann in die Loipe, dahinter folgten Christiansen und Jacquelin (+52 Sekunden).

Auf dem Weg zum letzten Schießen baute JT seinen Vorsprung weiter aus. Mit mehr als einer Minute Zeitpolster traf er die ersten vier Ziele, ehe der letzte Schuss knapp daneben ging und sein Vorsprung auf Dale-Skjevdal auf 32 Sekunden schmolz. Der fehlerfreie Jacquelin rückte auf Rang drei vor.
 
Mit der Flagge ins Ziel
Die Schlussrunde war reine Formsache für JT Boe der die Saison mit einem weiteren Erfolg beendete. Der nunmehr 85-fache Weltcupsieger hielt vor dem Ziel an, schnappte sich eine kleine norwegische Fahne und schwang diese beim Überqueren der Linie überschwänglich.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Zum Anschluss seiner aktiven Laufbahn ließ Benni Doll auf der Schlussrunde seine deutschen Kollegen vorbeiziehen. Diese bereiteten ihm im Zielraum, zusammen mit den Frauen, einen tollen Empfang. Ein emotionaler Abschied!
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 13, Justus Strelow, eine Strafrunde, Rückstand 2:04,5 Min.
Platz 15, Philipp Nawrath, drei Strafrunden, Rückstand 2:14,4 Min.
Platz 23, Philipp Horn, fünf Strafrunden, Rückstand 3:11,7 Min.
Platz 24, Johannes Kühn, sechs Strafrunden, Rückstand 3:27,6 Min.
Platz 25, Roman Rees, drei Strafrunden, Rückstand 3:29,2 Min.
Platz 26, Danilo Riethmüller, sechs Strafrunden, Rückstand 3:33,2 Min.
Platz 27, Benedikt Doll, sechs Strafrunden, Rückstand 3:41,8 Min.
geschrieben: 19. März 2024 - 17:47