Tiril Eckhoff gewinnt erneut, Franziska Preuß auf 3

Event-Datum: 
Samstag, 13 März, 2021
Tiril Eckhoff läuft mit einem Lächeln zum Sieg
Perfekte Schießeinlagen beim Stehendschießen machen erneut den Start-Ziel für Tiril Eckhoff möglich. Sie steht nun zum 25 mal in ihrer Karriere ganz oben. Rang 2 geht an Dzinara Alimbekava. Sie kann sich durch ein fehlerfreies letztes Schießen erneut einen Podestplatz in diesem Winter sichern.
 
Franziska Preuß springt aufs Podest
Nach vierten und  fünften Plätzen schafft Franziska Preuß heute den Sprung aufs Podest. Im Zielsprint "ringt" sie Marte Oslbu Roeiseland und Doro Wierer nieder. Denise Herrmann schießt 3 Fehler und wird 10te. Janina Hettich holt sich Rang 40 und wird damit drittbeste Deutsche. 
Quelle: biathlon-online.de

Die deutschen Platzierungen:
Platz 3, Franziska Preuß, zwei Strafrunden, Rückstand 0:40,2 min
Platz 10, Denise Herrmann, drei Strafrunden, Rückstand 1:22,3 min
Platz 40, Janina Hettich, drei Strafrunden, Rückstand 3:35,1 min
Platz 48, Maren Hammerschmidt, drei Strafrunden, Rückstand 4:16,1 min
Platz 52, Anna Weidel, vier Strafrunden, Rückstand 4:37,1 min
Start-Ziel-Sieg für Tiril Eckhoff – Norwegerin in Nove Mesto nicht zu schlagen 
Tiril Eckhoff feierte im Verfolgungsrennen der Damen über 10 km nach nur einer Strafrunde einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg. In Nove Mesto überquerte sie nach 27:13,6 Minuten als Erste die Ziellinie. Damit schraubte Norwegens Biathlon-Ass ihre Saisonbilanz auf zwölf Siege und feierte in der Vysočina Arena ihre vierte Goldmedaille in Serie. Die Belarussin Dzinara Alimbekava blieb am Schießstand fehlerfrei und wurde mit 34,2 Sekunden Rückstand Zweite. Nach zwei Strafrunden kämpfte sich Franziska Preuss (Deutschland) auf der Schlussrunde noch auf Podestplatz drei (40,2 Sekunden zurück).
 
Kampf gegen sich selbst
Tiril Eckhoff, die in den Einzelwettkämpfen von Nové Město damit ungeschlagen blieb, sagte nach dem Rennen, dass ihr Sieg leichter aussah als er in Wirklichkeit war: „Heute war es ganz schön hart. Ich habe einen Kampf gegen mich selbst geführt und wollte kein Gedankenkreisel aufkommen lassen. Ich bin überglücklich mit meinen 19 Treffern. Das passiert nicht alle Tage. Toll!“ 
„Ich musste gegen negative Gedanken in meinem Kopf ankämpfen. Es ist nicht einfach, einen Wettkampf so leicht aussehen zu lassen. Heute musste ich mich wirklich konzentrieren und meinen Fokus ganz aufs Schießen richten. Ich denke, das ist mir sehr gut gelungen.“
 
Erfolgssträhne und Titel im Gesamt-Weltcup
Eckhoff, die sich mit ihrem zwölften Saisonsieg (Rekord) gleichzeitig auch die Gesamtwertung im BMW IBU-Weltcup sicherte, zeigte sich nach ihrem Triumph auch demütig: „Im Basketball spricht man vom Hot-Hand-Phänomen, wenn man im Spiel einen Lauf hat. Ich glaube, ich erlebe das gerade im Biathlon. Ich bin sehr dankbar und weiß es wirklich zu schätzen, dass nun auch eine Tiril Eckhoff eine solche Glückssträhne hat.“
 
Eckhoffs Landsfrau Marte Olsbu Roeiseland kam nach einer Strafrunde mit 41,6 Sekunden Rückstand auf Rang vier. Dahinter folgten die Italienerin Dorothea Wierer (zwei Strafrunden, 46 Sekunden zurück) auf Platz fünf und Marketa Davidova (Tschechien) mit einem Fehlschuss und 52,6 Sekunden Rückstand auf Position sechs.
 
Erstes Liegendschießen: Eckhoff baut Führung aus
Beim Start des Damenrennens waren die Bedingungen gegenüber der Verfolgung bei den Herren am Nachmittag unverändert. Bei milden Temperaturen und bewölktem Himmel war es am Schießstand manchmal etwas böig. Tiril Eckhoff drückte von Beginn an aufs Tempo und hatte bis zum ersten Liegendschießen ihren Vorsprung auf die schnelle Läuferin Denise Herrmann um einige Sekunden vergrößert. Die Norwegerin räumte alle Scheiben ab, noch bevor die Deutsche ihren ersten Schuss abfeuerte. Doch auch Herrmann blieb fehlerlos, genauso wie Wierer und Preuss hinter ihr. Die drei gingen mit 17 Sekunden Rückstand auf Eckhoff in die nächste Runde. Alimbekava führte weitere 18 Sekunden dahinter die zweite Verfolgergruppe an.
 
Führung wächst auf 27 Sekunden
Beim zweiten Liegendschießen hatte Eckhoff bereits 27 Sekunden Vorsprung. Trotz eines Fehlers ging sie mit 25 Sekunden vor der nächsten Athletin auf die dritte Runde. Position zwei übernahm derweil Alimbekava, die erneut sauber schoss. Kurz dahinter folgten Lisa Theresa Hauser und Susan Dunklee. Preuss und Wierer, die je eine Scheibe verfehlten, kamen direkt dahinter aus der Strafrunde.
 
Eckhoff und Alimbekava
Nach perfekter Serie im ersten Stehendschießen ging Eckhoff mit 33 Sekunden vor der Belarussin Alimbekava, die auch im dritten Schießen des Tages fehlerfrei blieb, auf die nächste Runde. Nur zwei Sekunden dahinter folgte das Duo Preuss und Wierer. Hauser lag nach einer Strafrunde zu diesem Zeitpunkt bereits 51 Sekunden zurück.
 
Beruhigendes Polster
Beim letzten Stehendschießen des Tages hatte Eckhoff ein beruhigendes Polster herausgelaufen. Sie feuerte ihre Patronen dennoch aggressiv und zielsicher ab, traf alle fünf Scheiben und lief fortan ihrem nächsten Sieg entgegen. Hinter ihr entbrannte der Kampf um die beiden verbleibenden Podestplätze. Wierer startete eine Schnellfeuereinlage und traf vier Mal, zögerte dann jedoch vor dem letzten Schuss und verfehlte. Preuss schoss ebenfalls einmal daneben und bog zusammen mit der Italienerin in die Strafrunde ab. Alimbekava nutzte die Gunst der Stunde: Die Belarussin blieb nach einem besonnenen Schießen abermals fehlerfrei und ging mit komfortablem Vorsprung als Zweite zurück in die Loipe.
 
Preuss erkämpft Bronze
Auf dem Weg zu ihrem nächsten Doppelsieg aus Sprint und Verfolgung strahlte Eckhoff schon vor der Ziellinie über beide Ohren. Hinter der überragenden Norwegerin freute sich Alimbekava über Platz zwei. Wierer und Preuss lieferten sich auf der Schlussrunde indes einen spannenden Kampf mit der starken Olsbu Roeiseland um Rang drei. Am Ende hatte Franziska Preuss die meisten Reserven und sprintete vor der Norwegerin und Dorothea Wierer auf den dritten Rang.
 
*Neue Taktik *
Franziska Preuss freute sich riesig über ihren dritten Platz. Sie sagte, sie habe nach Rang fünf in der Verfolgung am letzten Sonntag ihre Lehren gezogen: „Ich bin unglaublich glücklich, dass es heute mit dem Podium geklappt hat. In den letzten Rennen war ich immer so nah dran, leistete mir dann aber immer einen Fehler zu viel. Ich habe meine Lehren aus dem Verfolger letzte Woche gezogen, vor allem was meine Taktik für die Schlussrunde angeht. Die ist mir heute etwas besser gelungen. Letzte Woche habe ich noch probiert, die gesamte letzte Runde von vorne zu laufen und bin dann die gewesen, die am Ende keine Energie mehr hatte. Heute bin ich mit Doro Wierer auf die Schlussrunde gegangen und habe sie die Führung übernehmen lassen. Ich wollte mich in ihrem Windschatten halten, habe dann am Anstieg aber gemerkt, dass Marte Olsbu Roeiseland von hinten kommt. Da wurde mir klar, dass es eine enge Geschichte werden kann. Also bin ich in der langen Abfahrt an Doro vorbeigegangen und hatte noch genügend Energie für den Zielsprint.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 14. März 2021 - 15:25 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 17:43