Tiril Eckhoff gewinnt den Sprint der Damen in Nove Mesto

Event-Datum: 
Samstag, 6 März, 2021
Nach dem enttäuschenden Auftakt in der Staffel beim Biathlon-Weltcup in Nove Mesto hatten sich die deutschen Damen am heutigen Samstag viel vorgenommen. Vor allem Denise Herrmann und Franziska Preuß zeigten gute Leistungen, aber für ganz vorn reichte es nicht. Der Sieg ging erneut an Tiril Eckhoff aus Norwegen vor Yuliia Dzhima aus der Ukraine und Lisa Vitozzi aus Italien.
 
Franziska Preuß ging als Erste in das Rennen und konnte sowohl in der Loipe als auch am Schießstand Akzente setzen. Mit nur einem Fehler im Stehendanschlag zauberte sie von Beginn an eine Zeit in den Schnee, die zunächst nur von Denise Herrmann kurzzeitig in Gefahr gebracht wurde. Janina Hettich leistete sich auch nur einen Fehler, konnte aber auch der Strecke nicht ganz mithalten. Maren Hammerschmidt hielt sich am Schießstand schadlos, aber auch hier reichte die Laufleistung nicht ganz, um vorne reinzulaufen. Vanessa Hinz und Vanessa Voigt verpassten mit jeweils einem Schießfehler eine bessere Platzierung. Am Ende wurde Franziska Preuß als beste Deutsche Achte, Denise Herrmann landete auf Rang 10, Maren Hammerschmidt auf der 21 und Vanessa Hinz auf der 24 . Vanessa Voigt verpasste bei ihrem Debüt im Weltcup als 64. die Verfolgung am Sonntag.
 
Tiril Eckhoff gewinnt der Sprint der Damen in Nove Mesto
Zu schlagen war wieder einmal nicht Tiril Eckhoff, die mit einem Schießfehler den nächsten Sieg einfahren konnte. Damit baute sie ihre Führung im Gesamt- und Disziplinen-Weltcup weiter aus und geht als große Favoritin auf die Kristallkugeln in die nächsten Rennen. Yuliia Dzhima aus der Ukraine und Lisa Vitozzi aus Italien vervollständigten das Podium in Nove Mesto.
Quelle: biathlon-news.eu
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 8,  Franziska Preuß, eine Strafrunde, Rückstand 0:25,1 min
Platz 10, Denise Herrmann, eine Strafrunde, Rückstand 0:29,1 min
Platz 20, Maren Hammerschmidt, ohne Strafrunde, Rückstand 0:59,0 min
Platz 23, Vanessa Hinz, eine Strafrunde, Rückstand 1:07,5 min
Platz 29, Janina Hettich, eine Strafrunde, Rückstand 1:16,9 min
Platz 64, Vanessa Voigt, eine Strafrunde, Rückstand 2:05,6 min
Tiril Eckhoff fliegt zum Sprintseig in Nove Mesto
Die Norwegerin Tiril Eckhoff ging heute Morgen in Nove Mesto nach einem Fehler im Liegendanschlag das Stehendschießen besonnen an, blieb dort ohne Fehler und verwandelte mit einer überragenden letzten Runde einen Rückstand von 10,5 Sekunden in einen Sieg im 7,5 km Sprint der Frauen. Für den fünften Sprintsieg der Saison brauchte Eckhoff mit einem Schießfehler nur 18:48,4. Auch Yuliia Dzhima aus der Ukraine traf alle Scheiben, wurde aber mit 9,3 Sekunden Rückstand Zweite. Die Italienerin Lisa Vittozzi kam ebenfalls mit weißer Weste durch beide Schießen und schaffte es mit 15 Sekunden Rückstand als Dritte zum ersten Mal in der Saison auf einen Podestplatz.
 
Zufrieden mit Stehendschießen
Eckhoff war zufrieden mit ihrem Stehendschießen heute. „Das war wirklich schwierig heute. Ich habe mir am Schießstand genug Zeit gelassen. Ich wollte diese Scheiben unbedingt treffen. Auf das letzte Stehendschießen bin ich sehr stolz: Ich habe mir Zeit genommen und ins Schwarze getroffen.“
Zu ihrer letzten Runde: „Das Timing da draußen war gut. Ich mag diese Strecke wirklich sehr, habe versucht, technisch sauber zu laufen und es hat für den Sieg gereicht.“
 
Auch Dzinara Alimbekava aus Belarus schaffte es mit der Null ins Ziel und wurde mit 16,1 Sekunden Rückstand Vierte. Vittozzis Mannschaftskameradin Dorothea Wierer, wurde mit einem Fehler und 16,3 Sekunden Rückstand Fünfte. Platz sechs ging an die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold, ebenfalls ohne Fehler, mit 17,4 Sekunden Rückstand.
 
Blauer Himmel, wechselhafter Wind
Die Frauen gingen bei 0 °C unter strahlend blauem Himmel mit ein paar Federwölkchen an den Start. Nur der wechselhafte Wind machte ihnen das Leben schwer, der mal von links und dann wieder von rechts in den Schießstand hineinwehte. Bei diesen Bedingungen starteten die meisten Top-Favoritinnen in der ersten Startgruppe, sodass die erste Rennhälfte entscheidend sein sollte. Preuss, die mit der 1 auf die Strecke ging, legte mit einem fehlerfreien Liegendschießen vor, gefolgt von Tandrevold, die auch traf, aber über 10 Sekunden langsamer unterwegs war. Wierer meldete mit einer flotten und fehlerfreien Schießeinlage ebenfalls Ansprüche an und setzte sich vor die Deutsche. Eckhoff schoss gewohnt schnell, verfehlte aber einmal und fiel 23 Sekunden zurück. Dzhima und Vittozzi wirbelten als nächste das Tableau durcheinander und schoben sich mit je fünf Treffern auf Rang drei und vier.
 
Eckhoffs Plan fürs Stehendschießen
Als erste Athletin mit insgesamt 10 Treffern legte Tandrevold die Latte für das Feld hoch und setzte sich an die Spitze der Rangliste. Trotz eines Fehlers im Stehendschießen ging Wierer mit 1,9 Sekunden Vorsprung aus dem Stadion. Dzhima kam mit Vorsprung auf Wierer an den Schießstand, traf zügig und ging als Führende auf die letzten 2,5 km. Kurz nach ihr setzte auch Alimbekava die nächsten fünf Treffer und schob sich mit perfekter Schießleistung auf Rang zwei, mit zwei Sekunden Rückstand. Bei starkem Wind ging Eckhoff nach dem Fehler im Liegen ihr Stehendschießen besonnen an, zog für die mittleren Schüsse dann das Tempo an, um mit dem letzten Schuss dann wieder 10 Sekunden zu warten. Der Plan ging auf, sie kam ungeschoren durch das letzte Schießen und lag nun mit nur 10 Sekunden Rückstand auf die Führende auf Rang vier.
 
Schnelle Schlussrunde sichert den Sieg
Dzhima lief eine gute letzte Runde, konnte auf Wierer und Alimbekava einige Sekunden gutmachen und übernahm im Ziel die Führung. Vittozzi war fast genauso schnell und verpasste die Führung um 5 Sekunden. Am Ende war es aber wieder Eckhoff im gelbroten Trikot, die von allen Starterinnen die schnellste Schlussrunde lief. Die Norwegerin lag 900 Meter vor dem Ziel noch 0,9 Sekunden zurück und ging mit 9,3 Sekunden Vorsprung auf die Ukrainerin über die Ziellinie. Vittozzi verteidigte den dritten Platz, für sie der erste Podestplatz in einem Sprint seit Februar 2019.
 
Dzhima nervös wegen Stehendschießen
Dzhima überraschte sich heute selbst mit dem Podestplatz und gestand trotz des fehlerfreien Schießens ein, dass sie nach der Männerstaffel wegen des Winds nervös gewesen war. “Ich bin sehr froh über meinen zweiten Podestplatz in der Saison. Ich war ein bisschen überrascht, als alle Scheiben zu waren ... Ich habe gestern die Männerstaffel geschaut und gesehen, wie dritten Starter zum Stehendschießen kamen und alle warten mussten, weil der Wind so stark war. Ich habe mir das angeschaut und gedacht ‚Puh, ich glaube, das wird morgen ein großes Problem.‘ Dann kam ich zum Stehendschießen und hab den Wind gar nicht gespürt, habe mich konzentriert und es ist gut gelaufen.“
 
An sich glauben
Vittozzi, die nach einer für sie schwierigen Saison zum ersten Mal wieder auf dem Podest stand, erklärte, sie habe nie aufgegeben. „Ich bin sehr glücklich. Ich wollte heute eine Medaille gewinnen. Diese Saison war sehr schwierig. Heute hat sich der Kreis geschlossen und alles ist gut gelaufen. Ich bin so stolz auf mich, weil es echt schnell gegangen ist ... Man muss motiviert bleiben, man darf nicht aufgeben und muss an sich glauben. Man muss jeden Tag sein Bestes geben.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 6. März 2021 - 15:07 ; letzte Änderung: 6. März 2021 - 17:41