Schwede Ponsiluoma wird Sprint-Weltmeister – Deutsche chancenlos

Event-Datum: 
Freitag, 12 Februar, 2021
Ponsiluoma wird Sprint-Weltmeister von Pokljuka 2021 – Deutsche chancenlos
 
Der WM-Sprint der Herren im Überblick
Heute fand mit dem Sprint der Herren über 10 Kilometer das zweite Rennen der Weltmeisterschaften von Pokljuka/Slowenien statt. Gold gewann hierbei mit zwei starken Nullfehlereinlagen am Schießstand der Schwede Martin Ponsiluoma, 11,2 Sekunden vor Simon Desthieux aus Frankreich, der ebenfalls fehlerfrei blieb. Bronze ging an Desthieux‘ Teamkollegen Emilien Jaquelin, der nach einem Fehler im liegenden Anschlag eine noch bessere Platzierung nur knapp verpasste.
 
Auch die weiteren Athleten aus Schweden und Frankreich zeigten sich gewohnt dominant, dicht gefolgt von den Norwegern. Die drei Nationen stellten im Ziel alleine die Top-9 des heutigen Tages.
 
Für das deutsche Team lief es hingegen überhaupt nicht rund. Arnd Peiffer schaffte es als bester Deutscher nur auf den 36. Rang; Benedikt Doll kam auf Platz 39 ins Ziel. Johannes Kühn und Erik Lesser verpassten als weitere Starter die Top-40 und konnten sich damit leider auch nicht für die Verfolgung am  Sonntag (13:15 Uhr) qualifizieren.
Quelle: biathlon-news.eu
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 36, Arnd Peiffer, zwei Strafrunden, Rückstand 1:37,2 min
Platz 39, Benedikt Doll, vier Strafrunden, Rückstand 1:43,7 min
Platz 45, Johannes Kühn, vier Strafrunden, Rückstand 1;57,3 min
Platz 66, Erik Lesser, zwei Strafrunden, Rückstand 2:21,6 min (nicht für Verfolger qualifiziert)
Ponsiluoma gewinnt WM Sprint, deutsche Athleten enttäuschen
Martin Ponsiluoma ist neuer Sprintweltmeister
Mit einem perfekten Rennen krönt sich der Schwede Martin Ponsiluoma zum neuen Weltmeister im Sprint. Auf der Pokljuka konnte der Schwede zwei perfekte Schießen zeigen und gewinnt damit den Titel. Auch der Zweitplatzierte des heutigen Weltmeisterrennens bleibt fehlerfrei. Simon Desthiuex schafft damit ähnlich wie Martin Ponsiluoma eine kleine Überraschung. Er gewinnt Silber. 
 
Emilien Jacquelin gewinnt mit 12 Sekunden Rückstand trotz einer Strafrunde, Bronze. Er ist damit einer der Top Favoriten auf den Weltmeistertitel in der Verfolgung.
 
Keine norwegische Medaille im ersten Individualrennen der WM. Für Johannes Dale und Johannes Thingnes Boe bleiben "nur" Rang 4 und 5.
 
Das deutsche Team ist zu langsam und trifft nicht 
Nach der enttäuschenden Mixed Staffel hat das deutsche Team heute eine weitere empfindliche Niederlage hinnehmen müssen. Die Ausgangslage für das Verfolgungsrennen ist auch nach wohlwollender Betrachtung erstmal schlecht.
 
In wenigen Worten ist das Ergebnis der deutschen Mannschaft im WM Sprint zusammengefasst. Benedikt Doll schießt 4 Fehler und hat über 30 Sekunden Rückstand auf die besten Läufer.
Arnd Peiffer verfehlt 2 Scheiben und braucht insgesamt über 1:15 Minuten länger in der Loipe als der beste Läufer. Auch Erik Lesser und Johannes Kühn schaffen kein gutes Gesamtpaket. 
Quelle: biathlon-online.de
Martin Ponsilouma holt IBU WM-Gold im Sprint
Der Schwede Martin Ponsiluoma blieb an diesem Nachmittag im Sprint der Herren über 10 km bei der Weltmeisterschaft in Pokljuka fehlerfrei, war schneller unterwegs als seine favorisierten Konkurrenten und sicherte sich in 24:41,1 seine erste IBU WM-Goldmedaille. Erst zwei Tage zuvor hatte er Bronze mit der Mixed-Staffel gewonnen. Der Franzose Simon Desthieux blieb ebenfalls fehlerfrei, zauberte eine starke Schlussrunde in den Schnee und holte Silber, 11,2 Sekunden hinter dem Sieger. Es ist auch für ihn die erste IBU WM-Einzelmedaille. Bronze ging an seinen Teamkollegen Emilien Jacquelin mit einer Strafrunde und einem Rückstand von 12,9 Sekunden.
 
IBU Weltmeister – „Schwer zu glauben“
Hinter Ponsiluoma gingen noch 98 weitere Herren ins Rennen. Er war nicht sicher, dass seine blitzsauberen Schießeinlagen ihn auf Platz eins halten würden. In Hinblick auf seinen neuen Titel „IBU Weltmeister“ sagte er: „Es ist schwer zu glauben. Es fühlt sich super an. Es war nicht abzusehen (, dass ich in Führung bleiben würde). Ich wusste, dass nach mir noch viele starke Athleten kamen. Ich ging sehr früh ins Rennen, also konnte man nichts Genaues sagen.“ Auf die Frage, wann er denn realisieren wird, dass er, die Nummer 29 bei der letzten IBU WM, wirklich Weltmeister war, antwortete er: „Vielleicht heute Abend…“
 
„Wie im Training“
In Hinblick auf sein perfektes Schießen, fügte Ponsiluoma, der erste schwedische Weltmeister im Herrenfeld seit den ersten IBU Weltmeisterschaften 1958, hinzu: „Ich habe mich den ganzen Tag gut gefühlt. Ich habe beim Schießen an nichts gedacht, genauso wie im Training. Genau das muss man machen. Du kannst nicht darüber nachdenken, dass man so oder so treffen muss. Ich habe einfach getan, was getan werden musste.“
 
Johannes Dale aus Norwegen schoss einen Fehler und wurde Vierter, 22,4 Sekunden hinter dem Sieger. Er war nur 0,1 Sekunden langsamer als sein Teamkollege Johannes Thingnes Boe mit zwei Fehlern auf Rang fünf. Sechster wurde Quentin Fillon Maillet aus Frankreich mit einem Fehler und einem Rückstand von 23,9 Sekunden.
 
Strahlender Tag: Gutes Liegendschießen
Nach einer verregneten Mixed-Staffel am Mittwoch erwarteten die 104 Starter am heutigen Tag beste Winterbedingungen: -8°C, Flecken strahlend blauen Himmels zwischen den vorbeiziehenden Wolken, ein paar Schneeflocken und moderater Wind von 8 km/h am Schießstand. Viele schossen gut. Ponsiluoma ging mit Startnummer sechs ins Rennen, räumte schnell alle Liegendscheiben ab und schob sich auf die vordersten Plätze. Sturla Holm Laegreid und Tarjei Boe blieben ebenfalls fehlerfrei, waren aber langsamer als der Schwede. Sebastian Samuelsson traf alle Scheiben und setzte sich an die Spitze des Feldes, drei Sekunden vor seinem Teamkollegen. Johannes schoss am schnellsten, setzte aber zwei Schüsse daneben und fiel zurück. Kurz danach ließ auch Jacquelin eine Scheibe stehen. In der Mitte des Feldes brachte ein sauberer Schießdurchgang Eduard Latypov die Führung ein, während Dale und Desthieux sich dank fehlerfreier Einlagen in die Top 5 brachten.
 
Ponsiluoma in Führung
Ponsiluoma war der zweite Athlet, dem ein perfektes Stehendschießen gelang. Er holte sich damit die Führung. Laegreid zog nach, lag aber neun Sekunden hinter Ponsiluoma. Tarjei setzte einen Schuss daneben und fiel 20 Sekunden zurück. Nach dem Patzer beim Liegendschießen räumte Fillon Maillet stehend alle Scheiben ab und schob sich auf Rang zwei nach vorn, nur 8,8 Sekunden hinter Ponsiluoma. Latypov verfehlte eine Scheibe, war aber noch in greifbarer Nähe der Medaillen. Er lag 11,8 Sekunden zurück, ließ auf der Schlussrunde aber nach und fiel zurück. Dale schoss einmal daneben und lag auf Rang neun. Desthieux traf alle fünf Scheiben und ging 10 Sekunden hinter dem Führenden auf seine letzte Runde.
 
Kampf um Platz zwei und drei
Auf der Schlussrunde entbrannte ein Kampf und die Plätze zwei und drei. Ponsiluoma zauberte eine unschlagbare letzte Runde in den Schnee, schnappte sich im Ziel die Führung und gab sie bis zum Schluss nicht mehr her. Fillon Maillet lieferte eine beständige Schlussrunde ab und machte nur eine halbe Sekunden gut. Verglichen mit den meisten Konkurrenten flog Johannes über die Strecke. Von Platz sieben nach dem Schießen kletterte er auf Rang sechs und fünf nach vorn. Einen Moment lang lag er sogar auf Platz zwei. Jacquelin steuerte auf einen Podestplatz zu, blieb vor Johannes und lag zwischenzeitlich auch auf Rang zwei. Dale und Desthieux fegten beide durch den Schnee. Am Ende setzte sich der junge Norweger vor den Träger des Gelben Trikots. Doch Desthieux gab alles auf der letzten Runde, sprintete ins Stadion und schob sich knappe 1,7 Sekunden vor seinen Teamkollegen Jacquelin auf den zweiten Platz. Frankreich belegte damit die beiden Plätze hinter Ponsiluoma.
 
Desthieuxs Tag „wird großartig“
Desthieux schaffte den ersten Podestplatz in einem Einzelrennen in dieser Saison. Schon als er am Morgen aufstand, spürte er, dass es heute sein Tag sein würde. „Ich fühlte mich fantastisch. Ich habe so lange darauf gewartet. Es ist fantastisch, heute auf dem Podium zu stehen, denn mein Saisonstart war ziemlich schwierig. Ich habe mich die letzten Wochen ausgeruht… und hart gearbeitet, um bei dieser Weltmeisterschaft in Bestform zu sein… Die letzte Runde war verrückt. Ich habe jeden Meter alles aus mir herausgeholt… Heute war ein großartiger Tag für mich. Als ich aufgewacht bin, wusste ich, dass es ein toller Tag wird. Man kann nie wissen, aber an manchen Tagen spürt man es einfach. Ich habe mein bestes Biathlonrennen seit langem abgeliefert!“
 
Jacquelin glücklich mit Bronze; Konzentration auf Sprint
Jacquelin wurde zwar von seinem Teamkollegen überholt, freute sich aber sehr über Bronze und konzentrierte sich schon auf den kommenden Verfolger. „Ich bin super zufrieden. Dieses Jahr war wirklich schwer für mich. Ich habe viel gelernt. Ich wollte unter die Top 5 kommen oder mehr als zweimal auf dem Treppchen stehen, aber ich habe Lehrgeld bezahlt. Und heute habe ich dann dieses tolle Rennen abgeliefert. Der dritte Platz im Sprint ist super. Ich bin glücklich. Ich weiß nicht, ob es ein perfektes Rennen war. Ich konzentriere mich bereits auf die Verfolgung am Sonntag. Das ist seit einem Jahr mein großes Ziel. Ich freue mich über Platz drei und möchte noch ein bisschen besser werden.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 14. Februar 2021 - 11:14 ; letzte Änderung: 14. Februar 2021 - 11:15