Nove Mesto, Quentin Fillon Maillet gewinnt Sprint, Lukas Hofer auf 3

Event-Datum: 
Donnerstag, 11 März, 2021
Quentin Fillon Maillet ist nicht zu schlagen 
Um ganz vorne angreifen zu können, muss im zweiten Sprint von Nove Mesto die Null am Schießstand stehen. Es gewinnt Quentin Fillon Maillet mit einer grandiosen Laufzeit nur 3 Sekunden langsamer als der beste Läufer im Biathlonzirkus, Johannes Thingnes Boe. Der Norweger hingegen schießt zwei Fehler liegend und kann trotz einer pfeilschnellen Stehendeinlage nicht mehr ganz vorne angreifen.
Rang zwei im Sprint geht an Tarjei Boe, der ebenfalls fehlerfrei bleibt.
 
Lukas Hofer springt aufs Podest
Der Südtiroler Lukas Hofer ist sicherlich ein Biathlet wie aus dem Bilderbuch. Gefühlt gibt er immer Vollgas und oft reicht es trotzdem nicht, für Angriff ganz vorne. Heute ist das anders. Lukas Hofer schafft das Podest und läuft auf Platz 3.
 
Benedikt Doll ist schnell aber verfehlt zwei Scheiben 
Mit der drittbesten Laufzeit kann Benedikt Doll sein ganzes Können in der Loipe abrufen. Doch zwei Fehler am Schießstand sind in dem Feld der besten Biathleten einfach "nur" ein Top 15 Platz. Auch Arnd Peiffer und Erik Lesser schießen Fehler und so erreicht das deutsche Team heute keinen Top 10 Platz.
Quelle: biathlon-online.de

Die deutschen Platzierungen:
Platz 13, Arnd Peiffer, eine Strafrunde, Rückstand 0:46,1 min
Platz 15, Benedikt Doll, zwei Strafrunden, Rückstand 0:49,4 min
Platz 19, Erik Lesser, eine Strafrunde, Rückstand 0:54,7 min
Platz 27, Roman Rees, eine Strafrunde, Rückstand 1:16,5 min
Platz 73, Johannes Kühn, drei Strafrunden, Rückstand 2:29,9 min (nicht für Verfolger qualifiziert)
Platz 83, Philipp Horn, drei Strafrunden, Rückstand 2.42,5 min (nicht für Verfolger qualifiziert)

Bei sehr guten Bedingungen am Schießstand vergeben die deutschen Athleten bessere Platzierungen beim schießen. Die Aussichten auf Verbesserungen im Klassement bestehen jedoch für das Verfolgerrennen am Samstag, vorausgesetzt, es klappt am Schießstand!

Quentin Fillon Maillet holt allerersten Sprintsieg 
Der Franzose Quentin Fillon Maillet traf heute alle Scheiben und flog in 22:07,2 Minuten über die neblige Strecke in Nove Mesto na Moravě in Richtung ersten BMW IBU Weltcup-Sprintsieg. Fillon Maillet, der bisher nur Verfolgungsrennen und Massenstarts gewonnen hatte, übernahm nach dem Stehendschießen die Führung und setzte sich in der letzten Runde unangefochten durch. Der Norweger Tarjei Boe, der zu Beginn in Führung gegangen war, blieb ebenfalls ohne Fehler und holte mit 11,3 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Der Italiener Lukas Hofer konnte am Schießstand gut mit seinen Konkurrenten mithalten und wurde mit einem Rückstand von 14,8 Sekunden Dritter, was ihm seit dem zweiten Platz vom März 2019 beim Sprint in Oslo seine erste Podestplatzierung einbrachte.
 
Mit 100-prozentigem Einsatz zum Sieg
Fillon Maillet, der diese Saison seinen einzigen anderen Sieg in der Verfolgung in Hochfilzen erlangt hatte, investierte 100 % in seinen ersten Sprintsieg. „Es tut so gut. Es sind viele Emotionen im Spiel, denn ich habe bei der (IBU-Welt-)Meisterschaft und letzte Woche zwar hart gekämpft, aber mir Siege entgehen lassen, indem ich am Schießstand viele Fehler hatte. Heute habe ich mein Bestes gegeben: 100% beim Schießen und 100% auf den Skiern. Es lief großartig.“
 
Letzte Runde und Verfolgung
Über seine souveräne letzten Runde, die den Sieg besiegelte und gleichzeitig seine Startposition für die Verfolgung am Wochenende aufbesserte, sagte er: „Ich war heute gut in Form. Ich habe alles für den Sieg gegeben, aber gleichzeitig ging es auch um die Verfolgung, denn so gewinne ich am Samstag etwas Zeit. Es war gut, aber hart!"
 
Der Sprint ist „ein bisschen anders“
Der Sieger erklärte, warum er so lange für einen Sprintsieg gebraucht hat, nachdem er bei den Wettkämpfen mit 20 Schüssen so erfolgreich gewesen war. „Ich gebe bei jedem Rennen mein Bestes, aber das Rennen mit 10 Schüssen ist ein bisschen anders. In Rennen wie der Verfolgung und dem Massenstart liebe ich die direkte Konfrontation mit den anderen Athleten. Manchmal bin ich in diesen Rennen stärker, aber heute habe ich einfach mein Bestes gegeben. Es war ein großes Geschenk für mich."
 
Der Franzose Emilien Jacquelin blieb fehlerfrei und landete mit 22,7 Sekunden Rückstand auf dem vierten Platz. Sturla Holm Laegreid wurde mit einer Strafrunde und 23,4 Sekunden Rückstand Fünfter, während der fehlerfreie Franzose Antonin Guigonnat, der die Startnummer 69 trug, mit 23,6 Sekunden Rückstand Sechster wurde.
 
Nebliger Start in den Abend: Laegreid setzt sich beim Liegendschießen durch
Für den ersten von drei Abendwettkämpfen diese Woche herrschten nicht gerade ideale Bedingungen: Es gab leichten Nebel, eisigen Regen, Temperaturen um 1°C und um den Schießstand wehte eine mäßige Brise. Wie schon beim Sprint letzte Woche starteten die Spitzenreiter alle in der ersten oder zweiten Gruppe. Johannes Thingnes Boe und Laegreid, die Top zwei der Weltcup-Gesamtwertung und Träger des gelben und roten Trikots, gingen auf den Plätzen 5 bzw. 25 an den Start. Tarjei hatte die Startnummer 2 und begann den Tag mit einer fehlerfreien Einlage beim Liegendschießen. Johannes gelangte seinerseits zwar als Schnellster an den Schießstand, verfehlte aber zweimal. Jacquelin zog mit fehlerfreiem Schießen gleich und war sogar noch schneller, während Fillon Maillet es ihm gleichtat. Die schnellste fehlerfreie Schießeinlage des Tages ging jedoch auf Laegreids Konto und das beim Liegendschießen. Johannes Dale und Hofer, die mit der Nummer 53 bzw. 49 an den Start gingen, blieben beide fehlerfrei und erhoben mit 7 Sekunden Rückstand auf Laegreid Anspruch aufs Podest.
 
Fillon Maillet übernimmt das Kommando
Tarjei lieferte beim Stehendschießen eine ausgezeichnete Leistung, indem er alle fünf Scheiben in schneller Folge traf. Johannes erholte sich mit einer sauberen Schießleistung von seinen Strafen beim Liegendschießen und schob sich mit 25 Sekunden Rückstand auf Rang vier. Jacquelin traf nach einer schnellen Runde in Windeseile alle Ziele und ging nur zwei Sekunden nach Tarjei wieder auf die Strecke. Dann kam Fillon Maillet zum Zug. Er zeigte eine hervorragende Leistung am Schießstand und ging mit einem Vorsprung von 11,3 Sekunden auf den Norweger in Führung. Laegreid fiel mit einer einzigen Strafrunde um 22 Sekunden zurück und ging als Fünfter ins Ziel. Für Hofer war es das erste Mal, dass er in einem Einzelwettbewerb fehlerfrei schoss und so verließ er an Rang drei das Stehendschießen mit einem breiten Grinsen und 12,8 Sekunden hinter Fillon Maillet.
 
Lob und Treffer beim Stehendschießen
Tarjei lobte Fillon Maillet für seinen großartigen Tag, erklärte aber gleichzeitig, warum es beim Stehendschießen so gut lief. „Ich muss Quentin gratulieren, denn ich fand mein Rennen ziemlich perfekt und er hat noch besser abgeschnitten. Hut ab! Ich hätte heute gar nichts anders machen können.“ Über das Schießen sagte er: „Ein Auf und Ab gibt es bei allen Athleten. Manchen fällt es leichter, mein Revier ist das Stehendschießen nicht. Du hast ein paar Wochenenden, an denen es ganz gut läuft, und Zeiten, in denen du mehr zu kämpfen hast. Der Schlüssel zum Stehendschießen ist natürlich die Technik, aber vor allem ist es Kopfsache. Wenn man genug Selbstwertgefühl hat, muss man einfach darauf pfeifen und alle Ziele treffen!"
 
Sprintsieg für Quentin
2,4 km vor dem Ziel hatte Tarjei die Nase vorn und sein Bruder war dabei, sich an dem zweitplatzierten Russen vorbeizuschieben, wobei er 26 Sekunden hinten lag. Am selben Split hielt Fillon Maillet seinerseits die Führung, hatte zu diesem Zeitpunkt aber nur einen Vorsprung von 8,7 Sekunden, während Jacquelin knapp hinter Tarjei lag. 800 Meter vor dem Ziel baute Fillon Maillet seinen Vorsprung auf 11 Sekunden aus und hielt diesen Abstand vor Tajei, um sich seinen ersten Sprintsieg zu sichern. Hofer behauptete seinen Platz in der letzten Runde und wurde Dritter.
 
Mount-Everest-Grinsen
Hofer war sich nicht sicher, woran es lag, dass er es nach so langer Zeit auf das Podium geschafft hatte, aber sein fehlerfreies Stehendschießen brachte ein strahlendes Lächeln zum Vorschein. „Wenn ich‘s wüsste, würde ich‘s bei jedem Rennen so machen. Ich habe mich vor dem Rennen ganz gut gefühlt und hatte auch am Schießstand ein gutes Gefühl. Ich habe versucht, mich voll auf die Sachen zu konzentrieren, die ich im Training mache und das hat ganz gut geklappt. Ich glaube, jeder, der das Rennen im Fernsehen gesehen hat, hat mein Grinsen nach dem Stehendschießen gesehen. Es war riesiger als der Mount Everest!"
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 12. März 2021 - 10:44 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 17:44