Marketa Davidova gewinnt das WM Einzel, Preuß auf 7

Event-Datum: 
Dienstag, 16 Februar, 2021
Maketa Davidova gewinnt das Einzel
Die Tschechin Marketa Davidova lässt heute nichts anbrennen. Mit einem perfekten Rennen gewinnt Marketa Davidova den Weltmeistertitel im Einzel. Sie ist im Übrigen eine der wenigen Athletinnen, die heute am Schießstand fehlerfrei bleiben können.  
Auch Hanna Oeberg verfehlt nur eine Scheibe und sichert sich somit den Vizeweltmeistertitel. Auf Rang 3 läuft Ingrid Landmark Tandrevold ein. Sie gewinnt Bronze. Nach einer durchwachsenen Saison ist das sicherlich eine kleine Überraschung. 
 
Franziska Preuß wird beste Deutsche
Mit Rang 7 gelingt Franziska Preuß ein gutes Rennen. Denise Herrmann schafft ebenso den Sprung in die Top 15. Mit zwei Fehlern zeigt sie am Schießstand derzeit für ihre Verhältnisse eine gute Leistung. Mit einer Laufzeit von über 1 Minute Rückstand auf die Schnellste, kann sie erneut ihr Können in der Spur nicht abrufen. 
Am Ende zählt wie sooft bei Weltmeisterschaften nur ein Platz auf dem Podest. Erneut gewinnt das deutsche Team bei diesen Wettkämpfen der Weltmeisterschaften keine Medaille. Nächste Chance morgen im Herren Einzel. 
Quelle: biathlon-online.de

Die deutschen Platzierungen:
Platz 7, Franziska Preuß, zwei Strafminuten, Rückstand 2:14,4 min
Platz 15, Denise Herrmann, zwei Strafminuten, Rückstand 2:29,7 min
Platz 33, Vanessa Hinz, drei Strafminuten, Rückstand 4:16,9 min
Platz 34, Maren Hammerschmidt, zwei Strafminuten, Rückstand 4:20,7 min
Davidova gewinnt Gold im WM-Einzel in Pokljuka vor Öberg und Tandrevold
Marketa Davidova gewinnt überraschend Gold im Einzel in Pokljuka bei der Weltmeisterschaft 2021. Silber gewinnt die Schwedin Hanna Öberg. Ebenfalls überraschend erkämpft sich die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold die Bronze-Medaille.
 
Auch eine Weltmeisterschaft bringt immer wieder Überraschungen mit sich- besonders im Biathlon. Im Einzel von Pokljuka zeigen einige Favoritinnen wie Tiril Eckhoff, Marte Olsbu Roeiseland, Franziska Preuß oder Dorothea Wierer Schwächen und machen soweit den Weg frei für den Sieg von Außenseiterinnen wie Marketa Davidova. Die Tschechin trifft 20 Mal ins Schwarze und sichert sich damit die Gold-Medaille. Öberg und Tandrevold leisten sich jeweils einen Fehler und erklimmen damit ebenfalls das Podest.
 
Weitere Überraschungen in den Top-10
Neben der Überraschungs-Siegerin gibt es weitere Athletinnen, die man nicht unbedingt in den Top 10 erwartet hätte. Auf Rang 5 landet die Russin Sventlana Mironova und Rang 6 erkämpft sich die Schweizerin Selina Gasparin. Auf Rang 8 und Rang 10 befinden sich mit Irene Cadurisch und Julia Schwaiger zwei Österreicherinnen. Mit Lisa Theresa Hauser auf Rang 4 zeigen die Österreicherinnen ein hervorragendes Mannschaftsergebnis.
 
Deutsche Damen mit durchwachsenen Ergebnissen
Beste Deutsche wird Franziska Preuß, der man durchaus eine Medaille zugetraut hätte. Sie läuft mit insgesamt zwei Fehlern auf Rang 7. Denise Herrmann leistet sich ebenfalls zwei Fehler im Schießen. Sie kann aber aufgrund von muskulären Problemen läuferisch keine Top-Leistung erbringen und kommt nur auf Rang 15 ins Ziel. Vanessa Hinz schießt insgesamt drei Mal daneben. Läuferisch scheint sie aber gestärkt und läuft auf Rang 33. Maren Hammerschmidt kommt mit zwei Fehlern auf Rang 34 ins Ziel.
Quelle: biathlon-news.eu
Marketa Davidova holt IBU-WM-Gold über 15 km 
Die Tschechin Marketa Davidova hat heute Nachmittag bei der IBU WM im Einzel über 15 km mit fehlerfreiem Schießen und einer Zeit von 42:27,7 die Goldmedaille für sich entschieden. Davidovas Triumph war der zweite Sieg ihrer Karriere und in dieser Saison ihr bestes Ergebnis. Die Schwedin Hanna Oeberg holte sich mit einer Strafe und 27,9 Sekunden Rückstand die Silbermedaille. Die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold gewann mit einer Strafe und 1:04 Rückstand die Bronzemedaille.
 
*Hatte Glück *
Davidova, IBU-Juniorinnenmeisterin der Verfolgung aus dem Jahr 2018, gab zu, dass am Schießstand das Glück auf ihrer Seite gewesen sein könnte. „Es ist so toll zu gewinnen, ich bin überglücklich. Ich habe keine Ahnung (wie ich alle 20 Treffer geschafft habe). Ich glaube, ich hatte heute wirklich Glück, weil es keine mittelmäßigen Treffer gab. Es war wohl Glück."
 
Ruhig bis zum letzten Schuss
Ihre letzten Schüsse feuerte sie ruhig ab – bis zum letzten. „Vor dem Schießen war ich die Ruhe selbst. Als ich das 19. Ziel getroffen habe, dachte ich mir aber: ‚Mein Gott, der letzte Schuss muss sitzen. Daher war ich schon etwas nervös. Ich glaube, ich habe die Kugel geistig ins Ziel befördert!"
 
Die Österreicherin Lisa Theresa Hauser, RBU-Athletin Svetlana Mironova und die Schweizerin Selina Gasparin belegten mit je zwei Strafen und Rückständen von 1:52,2, 2:05,8 und 2:09,6 die Plätze vier, fünf und sechs.
 
Hauser und Wierer teilen sich Kristallkugel der WM-Einzel-Gesamtwertung
Dadurch, dass es der letzte Einzelwettbewerb der Saison war, sicherte sich Hauser mit ihrem vierten Platz in der Weltcup-Einzelwertung einen Gleichstand mit der neuntplatzierten Dorothea Wierer aus Italien.
 
Wierer kommentierte den verpassten Podestplatz lachend: „Es ist toll, etwas zu gewinnen! Die Saison war wirklich hart, ich hatte in jedem Rennen zu kämpfen. Dieses Jahr habe ich mich nicht gut gefühlt und wurde auch noch krank, bevor ich hier ankam. Ich habe die Rennen trotz Krankheit mitgemacht, es war echt hart. Ich spüre das immer noch, aber wir sind hier eben bei der WM, da muss man um jede Sekunde kämpfen." Darüber, dass sie sich die Kristallkugel teilen muss, sagte sie: „Es ist besser, sie mit jemandem zu teilen, als gar nicht zu gewinnen. Lisa ist in dieser Saison wirklich stark und hat sie sich verdient. Vielleicht sogar mehr als ich!"
 
Für Hauser kam sie unerwartet
Hauser hatte keine Ahnung, dass die Kristallkugel im Raum stand. „Ich hatte sie gar nicht im Hinterkopf, als das Rennen losging. Ich war ganz überrascht, als mir nach dem Rennen gesagt wurde, dass ich sie mir mit Doro teilen würde, falls ich den vierten Platz halten kann. Das ist einfach unglaublich. Mein Ziel war es, dieses Jahr auf dem Podest zu stehen, und seit Januar läuft es gut bei mir, einfach perfekt. Doros Kommentar ist wirklich lieb. Wir sind gut befreundet, sie ist aber eine der Besten der Welt. Wir haben sie beide verdient!"
 
Ein perfekter Biathlon-Tag
Der erste Tag der zweiten WM-Woche von 2021 brachte wieder einmal perfektes Sonnenwetter in Pokljuka mit sich. Wieder herrschte fast Windstille am Schießstand und die Temperaturen lagen bei sehr milden +1°C. Kurz: Ein Biathlon-Tag wie aus dem Bilderbuch! Beim ersten Liegendschießen schossen Titelverteidigerin Dorothea Wierer, Hauser und Davidova alle fehlerfrei, lagen aber 8 Sekunden hinter der Spitzenreiterin Lucia Charvátová. Olsbu Roeiseland kam auf den Skiern flink zum Liegendschießen, traf die Scheiben schnell und lag nur 9 Sekunden zurück, während Oeberg ebenfalls fehlerfrei schoss, aber 18 Sekunden zurücklag.
 
Oeberg traf beim ersten Stehendschießen mühelos alle Scheiben
Wierer war die Erste mit 10 Schüssen, 10 Treffern, nachdem sie sich für ihren letzten Schuss im ersten Stehendschießen viel Zeit nahm. Dzinara Alimbekava konterte zwei Minuten später mit einer eigenen fehlerfreien Schießleistung und überholte die Italienerin. Oeberg traf nach einem langsamen, aber fehlerfreien Liegendschießen die fünf Scheiben beim Stehendschießen mühelos und schob sich an die Spitze, während Hauser es ihr gleichtat und sich an die zweite Position setzte. Olsbu Roeiseland brauchte, wie viele ihrer Rivalinnen, etwas mehr Zeit für jeden Schuss, leistete sich aber keine Fehler und blieb im Rennen. Davidova blieb zum zweiten Mal in Folge fehlerfrei und schob sich auf den zweiten Platz hinter Oeberg.
 
Davidova an der Spitze
Wierer verfehlte beim zweiten Liegendschießen ein einziges Mal, ging aber als Spitzenreiterin wieder auf die Strecke, während Preuss, die vorher beim Stehendschießen verfehlt hatte, nun fehlerfrei schoss und nur noch um 0,2 Sekunden zurücklag.
Wie Wierer verfehlte Oeberg einen Schuss, konnte die Italienerin aber überholen. Als Nächstes überholte Hauser die Norwegerin Ida Lien und übernahm die Führung. Olsbu Roeiseland kassierte ihre erste Strafe und fiel um mehr als eine Minute zurück. Davidova setzte ihren Marsch aufs Podest mit einer dritten fehlerfreien Schießeinlage fort, wodurch sie sich die Führung vor Hauser sicherte.
 
Davidova und Oeberg
Oeberg traf ihre letzten fünf Scheiben und ging mit über einer Minute Vorsprung in Führung, während Hauser eine weitere Strafe kassierte, aber immer noch auf dem zweiten Platz lag. Olsbu Roeiseland schoss schnell, kassierte jedoch zwei Strafen und somit war ihr Tag gelaufen. Doch dann glänzte Davidova erneut am Schießstand, schoss sehr konservativ und traf alle 20 Zielscheiben, was ihr 3 km vor dem Ziel eine Führung von 28 Sekunden einbrachte. Startnummer 56, Tandrevold, kam ihrerseits als Siebte zum letzten Stehendschießen, blieb mühelos fehlerfrei und fuhr an dritter Stelle weiter.
 
Erster IBU WM-Titel für Davidova
Oebergs Skileistung war auf der letzten Runde stark und sie hatte eine Weile die Nase vorn, während Hauser an zweiter Stelle lag war. Davidova war auf der letzten Runde jedoch so souverän wie zuvor am Schießstand und sprintete mit fast dem gleichen Vorsprung über die Ziellinie wie im Anschluss an ihr Stehendschießen. Und es reichte: Sie durfte mit ihrem allerersten IBU-Weltmeistertitel in der Tasche ganz nach oben aufs Podest klettern. Tandrevold folgte nach und konnte ihren dritten Platz über die letzte Runde und bis ins Ziel halten.
 
Oeberg: Zuversichtlich, selbstsicher und bodenständig
Oeberg gab zu, wie viel ihr die Medaille bedeutete, nachdem es im Sprint und in der Verfolgung für keine Medaille gereicht hatte. Sie führte das darauf zurück, dass sie sich wieder fangen konnte, wenn die Dinge nicht so liefen wie geplant. „Das bedeutet mir sehr viel. Jede Medaille hat eine Geschichte. Es bedeutet mir einiges, dass ich nach den bisherigen Rennen wieder da bin und eine Medaille holen konnte. Ich bin wirklich stolz auf diese Medaille. Ich fühle mich zuversichlich, selbstsicher und bodenständig. Ich vertraue mir und weiß, was ich schaffen kann. Außerdem habe ich Respekt vor dem Sport. Der Biathlon ist wirklich hart und man kann nicht erwarten, dass man jeden Tag perfekte Leistungen bringt. Deshalb ist es mir wichtig, Ruhe zu bewahren und daran zu glauben, dass ich am nächsten Tag gute Leistung bringen kann."
 
Der Umgang mit dem Druck am Ende
Am meisten stolz war Tandrevold darauf, wie sie mit dem Druck beim letzten Stehendschießen umgegangen ist, um ihre zweite IBU-WM-Medaille im Einzel zu besiegeln. „Ich bin erleichtert und freue mich sehr. Ich kann es kaum erwarten, die Medaille mit meinem Freund, meiner Familie und meinem Team zu teilen. Im Kopf habe ich heute wirklich gute Arbeit geleistet, indem ich versucht habe, das letzte Schießen in etwas Positives umzukehren. Mir ist bewusst, dass ich schon mal Medaillen oder Platzierungen hätte gewinnen können und dann nicht getroffen habe. Anstatt mich darauf zu fokussieren, was bisher passiert ist, war ich heute die Ruhe selbst. Ich war schon einmal in der gleichen Situation, daher wusste ich diesmal, worauf es ankommt.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 17. Februar 2021 - 10:10 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 17:48