Fillon Maillet siegt in Verfolgung von Nove Mesto – Lesser bester Deutscher

Event-Datum: 
Samstag, 13 März, 2021
Quentin Fillon Maillet hat sich den Sieg in der Verfolgung von Nove Mesto gesichert. Der 28-jährige Franzose gewann das Rennen über die 12,5 Kilometer mit acht bzw. 14,6  Sekunden Vorsprung vor Johannes Thingnes Bø aus Norwegen und seinem Teamkollegen Emilien Jacquelin. Mit einer soliden Laufleistung und nur zwei Fehlern am Schießstand legte er die Basis für den Start-Ziel-Erfolg und stellte damit erneut seine konstant starken Leistungen dieser Saison unter Beweis.
 
Aus deutscher Sicht war heute leider kein Eingreifen in die Top-Ten möglich. Bester Deutscher wurde Erik Lesser, der sich nach seinen läuferischen Schwierigkeiten der letzten Wochen damit wieder in der Schlagdistanz zurückmelden konnte. Bei seinen Teamkollegen sorgten heute zu viele Schießfehler für Ergebnisse jenseits der 20. Position.
Quelle: biathlon-news.eu
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 14, Erik Lesser, drei Strafrunden, Rückstand 1:45,3 min
Platz 24, Benedikt Doll, sieben Strafrunden, Rückstand 2:43,1 min
Platz 27, Arnd Peiffer, sieben Strafrunden, Rückstand 2:54,8 min
Platz 31, Roman Rees, vier Strafrunden, Rückstand 3:00,9 min
Quentin Fillon Maillet gewinnt nach Sprint auch die Verfolgung
Als Quentin Fillon Maillet beim letzten Schießen des Verfolgungsrennens der Herren über 12,5 km alle fünf Scheiben abräumte, war ihm der Doppelsieg aus Sprint und Verfolgung an diesem Weltcup-Wochenende im tschechischen Nové Město na Moravě kaum mehr zu nehmen. Trotz zweier Strafrunden sicherte sich der Franzose in 28:46,7 Minuten Platz eins. Acht Sekunden dahinter kam Johannes Thingnes Boe (Norwegen) mit ebenfalls zwei Fehlschüssen auf den zweiten Rang. Mit Emilien Jacquelin komplettierte ein weiterer Franzose das Podium. Am Ende hatte er als Dritter 14,6 Sekunden Rückstand auf den Sieger.
 
Siegeszweifel
Fillon Maillet räumte nach dem Rennen ein, dass er bis zu seinem letzten fehlerfreien Stehendschießen nicht an einen möglichen Sieg denken wollte: „Vielleicht, vielleicht nicht ... Nachdem ich im Liegendanschlag jeweils einen Fehler geschossen hatte, dachte ich nicht, dass ich heute gewinnen kann. Schließlich gibt es so viele gute Athleten im Feld. Aber im Biathlon weiß man ja nie. Doch heute bin ich schon etwas überrascht. Als ich nach dem letzten Schießen auf einmal allein davonzog, wurde mir bewusst, dass ich erneut gewinnen kann.“ 
 
„Nicht in bester Verfassung“
Trotz seines Sieges war der Franzose mit seiner Laufform nicht vollends zufrieden: „Das Rennen war völlig anders als der Sprint. Einmal liefen wir im Pulk, dann musste ich wieder Gas geben, um zur Gruppe vor mir aufzuholen, dann wieder Tempo rausnehmen. Läuferisch war ich heute nicht in bester Verfassung, aber am Ende hat es doch für den Sieg gereicht.“
 
Der Norweger Sturla Holm Laegreid wurde mit zwei Strafrunden und 18,1 Sekunden Rückstand Vierter. 23,4 Sekunden hinter dem Sieger kam Lukas Hofer mit ebenfalls zwei Fehlschüssen auf Rang fünf. Tarjei Boe landete nach zwei Strafrunden auf Rang sechs (25,8 Sekunden zurück), sodass Norwegen drei Mal unter den besten sechs Startern vertreten war.
 
Führungswechsel nach erstem Liegendanschlag
Das Verfolgungsrennen der Herren fand bei bedecktem Himmel und milden Temperaturen von +8 °C statt. Am Schießstand kam der Wind spürbar von rechts. Fillon Maillet führte das Feld zum ersten Liegendschießen. Dabei verfehlte der Sprintsieger des Vortages eine Scheibe und fiel dadurch auf den fünften Rang zurück. Die Führung übernahmen stattdessen die fehlerfrei gebliebenen Lukas Hofer und Emilien Jacquelin. Sechs Sekunden dahinter folgten Laegreid und Guigonnat. Tarjei Boe ging nach einer Strafrunde 21 Sekunden hinter den Führenden zurück auf die Strecke.
 
Trio in Front
Jacquelin gab auf den nächsten 2,5 km das Tempo vor, doch drei Verfolger schlossen vor dem zweiten Liegendschießen zum Franzosen auf. Dabei blieben Hofer, Laegreid und Jacquelin allesamt fehlerfrei und gingen innerhalb einer Sekunde zurück in die Loipe. Die beiden Boe-Brüder setzten sich mit 16 Sekunden Rückstand auf die Positionen vier und fünf, dahinter folgten in Schlagweite die beiden Franzosen Guigonnat und Fillon Maillet.
 
Sechs Athleten Schulter an Schulter
Laegreid führte das Trio dann zum ersten Stehendanschlag des Tages. Während sich die drei Führenden jeweils einen Fehler leisteten, stellten Fillon Maillet, JT Boe und Guigonnat alle fünf Scheiben auf Weiß und übernahmen die Spitze. Laegreid, Hofer und Jacquelin kamen direkt hinter den drei aus der Strafrunde, sodass sechs Athleten Schulter an Schulter zum letzten Stehendschießen des Tages kamen.
 
Teamkollegen in Führung
Fillon Maillet, JT Boe und Laegreid besetzten die Bahnen 1–3, doch nur Fillon Millet schoss eine blitzsaubere Serie. Seine direkten Kontrahenten neben ihm mussten hingegen in die Strafrunde abbiegen. Auch Jacquelin blieb fehlerfrei, sodass zwei Teamkameraden als Führende in die letzte Runde gingen. JT Boe und Laegreid führten dahinter die Verfolgergruppe an.
 
Großer Erfolg für Fillon Maillet
Während Jacquelin das Tempo seines Landsmanns nicht halten konnte, holte Johannes Thingnes Boe immer weiter auf und setzte sich an Position zwei. Während Fillon Maillet an der Spitze uneinholbar seinem Sieg entgegenlief, haftete sich Jacquelin noch einmal an die Ski-Enden des Norwegers. Doch an der letzten Kuppe vor dem Stadion erhöhte JT noch einmal die Taktzahl und setzte sich vom Franzosen ab. Unterdessen zeigte Fillon Maillet beim Überqueren der Ziellinie auf sein Leibchen mit der Startnummer eins, um seinen Triumph gebührend zu feiern.
 
Emilien in den Urlaub geschickt
JT Boe konnte sich nach dem Duell mit seinem Kontrahenten Jacquelin ein Schmunzeln nicht verkneifen: „Wenn es nicht um Platz eins geht, sieht Emilien manchmal so aus, als sei er im Urlaub. Aber immer, wenn es um Gold geht, ist er einfach nicht zu schlagen. Daher wollte ich ihn heute mental in den Urlaub schicken. Dafür durfte ich es nicht auf einen Sprint ankommen lassen, weil er mich dann sicher geschlagen hätte.“
 
Physisch und mental erschöpft
Jacquelin räumte ein, dass er wirklich urlaubsreif sei. Er fühlt sich nach der harten Saison ziemlich erschöpft und war daher stolz auf seinen heutigen Podestplatz. „Dieses Podium bedeutet mir sehr viel. Ich stehe in so einer Verfassung zum ersten Mal auf dem Podest. Körperlich und mental bin ich wirklich ausgelaugt. Ich will eigentlich nur noch nach Hause. Aber im Rennen war ich voll fokussiert. Dabei habe ich nicht aufs Podium geschaut, sondern wollte einfach einen guten Wettkampf abliefern. Ich wollte mich weiter verbessern, um nächste Saison gestärkt zurückzukommen. Seit wir hier in Nové Město sind, wollte ich beim Liegend- und Stehendschießen ein bisschen was verändern. Aber ich habe keine guten Beine und mental bin ich ziemlich erschöpft.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 14. März 2021 - 13:30 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 17:43