Eckhoff siegt erneut im Spring von Nove Mesto – Herrmann auf Rang 2 vor Wierer

Event-Datum: 
Freitag, 12 März, 2021
Eckhoff gewinnt erneut – vor Denise Herrmann und Dorothea Wierer
Sie kann derzeit nur sich selbst schlagen – Tiril Eckhoff zeigt eine unfassbare Konstanz in der Saison 2020/2021 und gewinnt zum sechsten Mal in Folge den Sprint. Obwohl sie sich im Stehendschießen einen Fehler leistet, kommt sie als Schnellste ins Ziel. Nur 6,1 Sekunden langsamer ist Denise Herrmann, die zwei Mal Null schießt. Ebenfalls mit null Fehlern, kommt Dorothea Wierer auf Rang 3 ins Ziel.
 
Die Leistung der deutschen Damen
Franziska Preuß trifft wie so häufig nur 90% im Schießen, zeigt abereine gute Laufleistung und kommt auf Rang 4 ins Ziel. Damit hat sie eine gute Ausganslage für das morgige Verfolungsrennen.
Der Rest der deutschen Damen liegt weit zurück. Nächstbeste ist Anna Weidel mit zwei Fehlern auf Rang 55. Kurz dahiner liegt Janina Hettich mit 3 Fehlern auf Rang 57. Maren Hammerschmidt schafft es mit Rang 60 noch in die Verfolgung. Vanessa Hinz landet auf Rang 63 und verpasst damit das morgige Rennen.
Quelle: biathlon-news.eu
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 2, Denise Herrmann, ohne Strafrunde, Rückstand 0:6,1 min
Platz 4,  Franziska Preuß, eine Strafrunde, Rückstand 0:17,3 min
Platz 55, Anna Weidel, zwei Strafrunden, Rückstand 1:54,6 min
Platz 57, Janina Hettich, drei Strafrunden, Rückstand 1:57,7 min
Platz 60, Maren Hammerschmidt, drei Strafrunden, Rückstand 1:59,3 min
Platz 63, Vanessa Hinz, drei Strafrunden, Rückstand 2:04,3 min (nicht für Verfolger qualifiziert)
Sechster Sprintsieg sichert Tiril Eckhoff in Nove Mesto den Hatttrick
Nach ihrer einzigen Strafrunde verließ die Norwegerin Tiril Eckhoff das Stehendschießen im Sprint der Frauen über 7,5 km in Nove Mesto als Zweite, 2,1 Sekunden hinter der Italienerin Dorothea Wierer. Auf den letzten 2,5 Kilometern setzte sich schließlich die Norwegerin durch und sicherte sich ihren sechsten Sprintsieg der Saison und einen Hattrick, sprich drei aufeinanderfolgende Siege am selben Austragungsort. Denise Herrmann aus Deutschland schoss fehlerfrei und landete mit 6,1 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz, während die ebenfalls fehlerfreie Wierer mit 10,5 Sekunden Rückstand Dritte wurde.
 
Erster Weltcup-Titel im Sprint
Mit ihrem Sieg sicherte sich Eckhoff den ersten Weltcup-Titel im Sprint der Frauen. „Wenn ich ehrlich bin, sollte mich mal jemand kneifen, es fühlt sich immer noch wie ein Traum an. Ich liebe den Biathlon über alles und freue mich, dass ich so gut darin bin."
 
Hart erkämpfter Sieg
Sie gab zu, dass der heutige Sieg ein erbitterter Kampf war. „Ich habe heute mein Bestes gegeben. Auf den Skiern habe ich mich wirklich abgemüht. Das Schießen lief gut, aber ich war verbissen und habe deshalb einmal verfehlt. Ich bin trotzdem überglücklich. Denise, Dorothea und ich waren gemeinsam in der letzten Runde, das hat echt Spaß gemacht und mich sehr motiviert.“ 
 
Anfeuern in der letzten Runde
Sie fügte hinzu, dass die Zwischenzeiten und die Unterstützung des Teams in der letzten Runde, besonders bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen, eine entscheidende Rolle spielen. „Das ist essentiell. Das ganze Team hat mich angefeuert, und ich gab mein Bestes, bemühte mich um eine saubere Technik. Ich freue mich wahnsinnig, dass ich die Sekunden auf meiner Seite hatte.“ Später fügte sie hinzu: „Ich kann mich einfach nur beim Team bedanken. Wir hatten gute Skier, gutes Feedback und ich wusste, dass ich gewinnen kann."
 
Franziska Preuss aus Deutschland holte mit einer Strafrunde und 17,3 Sekunden Rückstand Platz vier. Die Ukrainerin Yulia Dzhima kam ohne Fehler aus und landete mit 30,5 Sekunden Rückstand auf dem fünften Platz, die Weißrussin Dzinara Alimbekava wurde mit einer Strafrunde und 31,4 Sekunden Rückstand Sechste.
 
Eckhoff führt beim Liegendschießen durchweg
Nach dem gestrigen nebligen, windigen Sprint der Männer, gab es für die 104 Frauen im Sprint heute Abend eine Pause. Die Wolken lösten sich auf und gaben bei angenehmen +5°C und Windstille am Schießstand einen teils sonnigen Himmel frei. Die wärmeren Temperaturen sorgten für eine etwas weichere Strecke und verlangsamten das Tempo ein wenig. Herrmann trug die Startnummer 1 und startete den Tag mit fehlerfreiem Liegendschießen. Wierer traf ihre fünf Scheiben schnell und kam 4 Sekunden rascher vom Schießstand weg als Herrmann. Nach schnellen ersten 2,5 Kilometern setzte Justine Braisaz-Bouchet mit einer fehlerfreien Schießeinlage ein Zeichen. Sie schoss sieben Sekunden schneller als Wierer, wobei Preuss ebenfalls fehlerfrei blieb und mit nur 2 Sekunden Rückstand folgte. Alimbekava zog gleich und schob sich auf den dritten Platz, aber Eckhoff, die sich einen weiteren Sprintsieg in den Kopf gesetzt hatte, überholte die Strecke mit fehlerfreiem Schießen, indem sie 3 Sekunden schneller als alle anderen schoss.
 
Herrmann und Wierer ohne Fehler im Stehendschießen
Herrmann war souveräner als je zuvor und hatte einen schnellen Schießrhythmus, wodurch sie beim Stehendschießen mühelos alle Scheiben traf. Wierer konterte mit fehlerfreiem Schießen, wobei sie 3,6 Sekunden schneller als ihre deutsche Konkurrentin war. Braisaz-Bouchet verfehlte zweimal und beendete damit ihre Chancen auf eine Podestplatzierung. Preuss leistete sich beim Stehendschießen einen Fehler, ebenso wie Alimbekava, so dass die beiden 13 bzw. 21 Sekunden hinter Herrmann lagen. Eckhoff kam mit einem kleinen Vorsprung vor Wierer zum Stehendschießen. Die Norwegerin setzte ihren vierten Schuss in den Sand, lief eine Strafrunde und kam nur 2 Sekunden hinter der Italienerin ins Ziel.
 
Fehlerfreies Schießen ganz wie im Vorjahr
Für die Deutsche war es der erste fehlerfreie Tag seit einem Jahr, denn vor dem heutigen Tag hatte sie zuletzt vergangene Saison beim Sprint in Nove Mesto 10 Schüsse, 10 Treffer geschafft. „Ich bin überglücklich über das heutige Schießen. Es ist ein Jahr her, dass ich beim Sprint keine Fehler hatte. Letztes Jahr in Nove Mesto lief es genauso. Ich freue mich sehr darüber. Ich fühle mich am Schießstand sehr gut und bin viel entspannter als am Saisonanfang. Wenn man am Schießstand entspannter ist, tut man sich im Biathlon viel leichter.“
 
Erbitterter Kampf in der letzten Runde bringt den Sieg
Wierer war in der letzten Runde meist in Führung, ließ aber etwas nach und kam 4,4 Sekunden hinter Herrmann ins Ziel. Beim 5,9-km-Split lag Eckhoff 0,4 Sekunden hinter Wierers Bestzeit. Doch Eckhoff hatte weiterhin Aufwind und 900 Meter vor dem Ziel drei Sekunden Vorsprung. Sie powerte weiter, während sie an der Ziellinie von Teamkollegin Tandrevold angefeuert wurde und schließlich ihren sechsten Saisonsieg im Sprint holte.
 
Bessere Form und null-null
Obwohl sie in der letzten Runde vom ersten auf den dritten Platz abrutschte, hat Wierer das Gefühl, besser in Form zu sein als zu Beginn des Jahres. „Ich denke, ich bin besser in Form als zu Saisonanfang. Das null-null am Schießstand gibt mir natürlich viel Selbstvertrauen. Im Sprint passiert das selten. Letzte Woche habe ich das Podium um nur eine Sekunde verpasst, also denke ich, dass das heute gutes Biathlon war."
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 12. März 2021 - 19:59 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 17:43