Desthieux gewinnt Sprint in Nove Mesto, Arnd Peiffer auf 3

Event-Datum: 
Samstag, 6 März, 2021
Simon Desthieux gewinnt den Sprint in Nove Mesto
Wie schon bei den Damen zählt jede Sekunde heute im Sprint bei den Herren. Die besten 10 Athleten des heutigen Tages sind innerhalb von 40 Sekunden. Ein spannender Wettkampf im morgigen Verfolger ist also garantiert. 
 
Arnd Peiffer knapp geschlagen auf Rang 3
Es gewinnt der Franzose Simon Desthieux. Sebastian Samuelsson holt sich Rang 2 und wurde um nur 2.4 Sekunden geschlagen. Arnd Peiffer schafft erneut den Sprung aufs Podest. Auch er wurde mit 4.4 Sekunden nur knapp vom Sieger geschlagen.
 
Auch Benedikt Doll und Erik Lesser können erfolgreich Weltcuppunkte sammeln. Mit Rang 6 kann Benedikt Doll erneut vor allem sein Können in der Loipe beweisen.
 
Nach fünf Fehlern im Stehendanschlag beendet Johannes Kühn das Rennen vorzeitig und gibt direkt nach dem Stehendanschlag auf. Philipp Nawrath startet mit zwei Fehlern im Liegendanschlag, stehend macht er es besser und geht mit null Fehlern beim letzten Schießen vom Stand.
Mit dem heutigen Rennen sichert sich Johannes Thingnes Boe die kleine Kristallkugel im Sprint.
Quelle: biathlon-online.de

Die deutschen Platzierungen:
Platz 3, Arnd Peiffer, ohne Strafrunde, Rückstand 0:04,4 min
Platz 6, Benedikt Doll, eine Strafrunde, Rückstand 0:14,5 min
Platz 14, Erik Lesser, eine Strafrunde, Rückstand 0:50,7 min
Platz 53, Philipp Nawrath, zwei Strafrunden, Rückstand 1.44,7 min
Platz 61, Roman Rees, zwei Strafrunden, Rückstand 1:59,1 min (nicht für Verfolger qualifiziert)
Disqualifiziert, Johannes Kühn, sechs Strafrunden, Aufgabe nach zweitem schießen!
Simon Desthieux holt ersten Weltcupsieg im Sprint von Nove Mesto
Er brauchte ganze 242 Starts im BMW IBU Weltcup und fast sieben Jahre, aber heute hatte er es dann geschafft: Mit fehlerfreiem Schießen und in einer Zeit von 22:58 errang der Franzose Simon Desthieux seinen ersten Weltcupsieg im 10 km Sprint der Männer von Nove Mesto na Moravě. Der Schwede Sebastian Samuelsson schaffte es mit ebenfalls fehlerfreiem Schießen und 2,4 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. Auch der Deutsche Arnd Peiffer kam ohne Fehler ins Ziel und wurde mit 4,4 Sekunden Rückstand Dritter.
 
Langersehnter Sieg
Nach dem ersten Sieg seiner Weltcupkarriere, die 2012 in Östersund mit einem 50. Platz im 20 km Einzel begonnen hatte, fehlten Desthieux die Worte. „Es ist fantastisch, einfach ein verrückter Tag. Überglücklich nach diesem Rennen, meinem ersten Sieg. Ich habe sehr, sehr lange darauf gewartet. Es ist mein neuntes Jahr im Biathlon. Mir fehlen die Worte.“
 
Später fügte er hinzu: „Es ist ein großer Moment in meiner Karriere, weil ich darauf so lange gewartet habe. Ich war oft nah dran am Sieg, aber es hat nie ganz gereicht. Jetzt ist das abgehakt, und es ist fantastisch, das geschafft zu haben. Es ist kein so emotionaler Tag, nicht so wie bei der WM-Silbermedaille, aber ich bin einfach sehr glücklich, heute hier zu sein.“
 
Das Ziel im Blick
Er war nur langsam in die Saison hineingekommen, ließ sich aber nicht beirren und gewann bei den IBU Weltmeisterschaften im letzten Monat eine Silbermedaille im Sprint, die auch seine erste Einzelmedaille war. „Mein Einstieg war nicht leicht, aber ich habe vor den Weltmeisterschaften das Ziel im Blick behalten. Im Sprint von Pokljuka habe ich meine Chance genutzt, und jetzt heute der Sieg: Es ist klasse, am Ende der Saison noch mal so zulegen zu können!“
 
Die Norweger Sturla Holm Laegreid und Tarjei Boe wurden mit je einem Fehler Vierter und Fünfter, mit Rückständen von 10,4 und 10,6 Sekunden knapp hintereinander. Auch Benedikt Doll aus Deutschland schoss einen Fehler und belegte mit 14,5 Sekunden Rückstand den sechsten Platz.
 
Norweger Laegreid und Tarjei führen nach dem Liegendschießen
Bei strahlendem Sonnenschein machte der tückische Wind am Schießstand auch das Rennen der Männer am späten Nachmittag interessant. Wie bei den Frauen entschieden sich auch die meisten Favoriten im Männerfeld für die erste oder zweite Startgruppe. Nach seinen Schwierigkeiten im Liegendanschlag gestern in der Staffel kam Emilien Jacquelin heute mit einer schnellen und sauberen Serie gut ins Rennen. Peiffer tat es ihm zuverlässig wie eh und je gleich und ging zwei Sekunden vor dem französischen Rivalen wieder auf die Strecke. Johannes Thingnes Boe kam mit der besten Angangszeit zum Liegendschießen, verfehlte aber einmal. Sein Bruder Tarjei setzte allerdings fünf schnelle Treffer mit chirurgischer Präzision und ging mit vier Sekunden Vorsprung auf das Feld in Führung. Samuelsson flog förmlich über die erste Runde und melde mit fünf satten Treffern auf Rang drei ebenfalls Ansprüche an. Auch Laegreid nutzte seine Chance, traf fünfmal ins Schwarze und ging eine Sekunde vor Tarjei in Führung.
 
Desthieux und Samuelsson
Nach einer schnellen Laufrunde verfehlte Jacquelin einmal und fiel zurück. Der Mann in Gelb versuchte seinen Fehler aus dem Liegendschießen mit einer schnellen 3-km-Runde auszugleichen, verfehlte dann aber zweimal und vergab jede Chance auf einen Podestplatz. Der ältere Boe-Bruder verfehlte einmal, ging aber nur eine Sekunde hinter Jacquelin wieder auf die Strecke. Peiffer war der erste, der die 0/10 komplett machen konnte, aber Desthieux tat es ihm nach perfektem Liegendschießen Minuten später gleich und ging 3,3 km vor dem Ziel in Führung. Samuelsson nahm die Herausforderung der beiden an und setzte nach einer schnellen Laufrunde auch fünf mühelose Treffer, um zeitgleich mit dem Franzosen auf die letzte Runde zu gehen. Wie schon seine Mannschaftskameraden verschoss auch Laegreid, aber mit nur einem Fehler und rasantem Lauftempo lag er nur 0,5 Sekunden hinter Desthieux und Samuelsson.
 
Sicher unter Druck
Samuelsson fand, er sei mit dem Druck im entscheidenden Stehendschießen gut umgegangen. „Als ich jünger war, war ich in diesen Situationen nicht so stark, aber ich habe viel darüber nachgedacht. Ich habe mich bemüht, in diesen Situationen besser zu werden. Jetzt habe ich diese Sicherheit, weil ich so oft schon im letzten Stehendschießen um etwas richtig Gutes gekämpft habe und es auch geschafft habe.“
 
Desthieux stürmt zum Sieg
Während Peiffer eine solide letzte Runde lief, stürmte Desthieux förmlich dem Ziel entgegen und gewann wertvolle Sekunden, Samuelsson dicht auf seinen Fersen. 800 Meter vor dem Ziel hatte er nur 1,9 Sekunden Vorsprung, aber Samuelsson hatte nicht mehr genug Körner um Desthieux einzuholen und verpasste den Sieg um 2,4 Sekunden. Laegreid, für den es nach dem letzten Stehendschießen noch gut ausgesehen hatte, ließ auf der letzten Runde nach und fiel auf Platz vier hinter Peiffer zurück.
 
„Schwer, mit 33 Jahren aufs Podest zu kommen!“
Peiffer, für den es der fünfte Podestplatz und der siebte Start mit fehlerfreiem Schießen in dieser Saison war, sagte, das sei keine leichte Aufgabe. „Fünf ist über meinem Schnitt von drei pro Saison, und das ist gut. Ich muss fehlerfrei bleiben, um aufs Podest zu kommen. Johannes kann es vielleicht mit einem Fehler aufs Podest schaffen oder gewinnen, aber wir anderen müssen fehlerfrei bleiben. Für mich ist es wichtig, fehlerfrei zu schießen, weil es schwer ist, mit 33 Jahren aufs Podest zu kommen!“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 7. März 2021 - 10:48 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 17:45