Arnd Peiffer wird Dritter bei Sprint in Oberhof – der Sieg geht erneut nach Norwegen

Event-Datum: 
Mittwoch, 13 Januar, 2021
Arnd Peiffer läuft in Oberhof aufs Podest – Johannes Thingnes Boe gewinnt
 
Nach dem verkorksten Sprint in der vergangen Woche in Oberhof zeigten die deutschen Biathleten heute ein deutlich besseres Rennen. Allen voran Arnd Peiffer, der ohne Fehler am Schießstand und mit sehr guter Laufzeit auf Rang drei lief. Knapp am Podest vorbei und auf Rang 4 kam Erik Lesser ins Ziel, der ebenfalls fehlerfrei geschossen hatte und sich bis zuletzt ein hartes Duell mit seinem Mannschaftskollegen lieferte. Das starke Mannschaftsergebnis komplettierte Benedikt Doll mit einem Fehler auf Rang 11. Auch heute führte kein Weg an den starken Norwegern vorbei. Johannes Thingnes Boe sicherte sich seinen 51. Weltcupsieg vor seinem Teamkollegen und Newcomer Sturla Holm Laegreid. Auch Rang 5 ging an den nächsten Norweger mit Johannes Dale.
Die wieder ins Weltcupteam gerückten Johannes Kühn und Roman Rees landeten im Mittelfeld. Zwar war Johannes Kühn auf der Strecke gut unterwegs, allerdings war mit drei Fehlern im stehenden Anschlag nicht mehr als ein 40. Platz drin. Roman Rees hingegen schoss nur einen Fehler, konnte läuferisch jedoch nicht mithalten und kam als 46. ins Ziel. Der sechste Deutsche, Philipp Horn, wurde mit insgesamt drei Schießfehlern 50.
Quelle: biathlon-news.eu
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 3, Arnd Peiffer, ohne Strafrunde, Rückstand 0:27,9 min
Platz 4, Erik Lesser, ohne Strafrunde, Rückstand 0:30,6 min
Platz 11, Benedikt Doll, eine Strafrunde, Rückstand 0:48,7 min
Platz 40, Johannes Kühn, drei Strafrunden, Rückstand 2;07,3 min
Platz 46, Roman Rees, eine Strafrunde, Rückstand 2:10,3 min
Platz 50, Philipp Horn, drei Strafrunde, Rückstand 2:20,5 min
Johannes Boe gewinnt Sprint, Arnd Peiffer in Oberhof auf 3
Johannes Thingnes Boe überzeugt wiederJohannes Thingnes Boe ist schon ab und an eine „Wundertüte“ am Schießstand. Mal schießt er bei einem Schießen vier Scheiben daneben und mal trifft er so, als ob er nicht daneben schießen könnte. Heute zeigt der Norweger sein bestes Biathlon. Er gewinnt mit der schnellsten Laufzeit und einem perfekten Schießen. Damit sichert er sich den Sieg im Oberhofer Sprint.

Sturla Holm Laegreid holt erneut Rang 2. 
Die Lockerheit und der Konkurrenzkampf im Team lässt vor allem den jungen Sturla Holm Laegreid Rennen um Rennen zu Höchstleistungen auflaufen. Auch im zweiten Sprint in Oberhof steht der Norweger auf dem Podest. Damit kann er heute seinen sechsten Podestplatz in einem Individualwettbewerb in dieser Saison feiern.

Arnd Peiffer sichert sich Rang 3.
Arnd Peiffer und Erik Lesser – „The best of the rest“Vielfach wurde der Sprint vergangene Woche in Oberhof kritisiert. Heute kann das deutsche Team alle Kritiker „beruhigen“. Arnd Peiffer liefert ein perfektes Rennen und wird Dritter. Damit setzt er sich im Fernduell gegen seinen Teamkollegen und Podcast „Doppelzimmerkollegen“ Erik Lesser durch. Der verpasst um weniger als 3 Sekunden den Podestplatz. Erik Lesser wird Vierter.
Der Rest des deutschen Teams wusste heute noch nicht so recht zu überzeugen. Roman Rees kam am Schießstand mit einem Fehler im Stehendanschlag durch. Auf der Strecke jedoch liegen Welten zwischen ihm und den weltbesten Athleten. Johannes Kühn und auch Philipp Horn gingen mit jeweils 3 Fehlern am Schießstand weg und hatten so keine Chance auf Platzierungen unter den Top 20.
Quelle: biathlon-online.de
Unangefochtener Sprintsieg für Johannes Thingnes Boe in Oberhof
Als der führende Johannes Thingnes Boe sich dem Liegendschießen näherte, war der heutige Sprint der Herren in Oberhof über 10 km praktisch vorbei, da der Mann im Gelben Trikot alle Ziele abräumte und in 24:43,6 unangefochten einen weiteren Sieg holte. Sein Teamkollege Sturla Holm Laegreid schoss ebenfalls sauber und landete mit 12,4 Sekunden Rückstand auf Platz zwei und beschwerte Norwegen einen weiteren ersten und zweiten Platz in einem Rennen. Der Deutsche Arnd Peiffer wurde mit ebenso perfekter Schießleistung und 27,9 Sekunden Rückstand Dritter. 

„Ich tat, was ich tun musste“
Der Sieger gestand, dass er heute vielleicht seinen besten Tag auf dem Schießstand in dieser Saison hatte: „Es war heute so ein tolles Rennen, sogar noch härter als der letzte Sprint. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, auf Strecke alles geben zu müssen. Auf dem Schießstand war ich sehr konzentriert, es war vielleicht meine beste Schießleistung in dieser Saison. Ich bin wirklich glücklich mit meinem Rennen. Ich brauchte 10-10, um Sturla zu schlagen und den Sieg zu holen… Ich habe mein Gewehr genommen und die Daumen gedrückt… Ich tat, was ich tun musste, und bin wirklich zufrieden.“
 
„Gute Leistungen helfen“
Zu seiner Schießleistung, besonders nach seinen Schwierigkeiten im Stehen am Wochenende, fügte Johannes hinzu: „Manchmal hat man (beim Schießen) Phasen, manchmal fühlt man sich gut, manchmal nicht. Aber gute Leistungen helfen, und das ging in die richtige Richtung. Im Biathlon sauber schießen will jeder. Sieger hin oder her, es fühlt sich wirklich gut an, fehlerlos zu sein.“
 
Peiffers Teamkollege Erik Lesser schoss sauber und wurde mit 30,6 Sekunden Rückstand Vierter. Die norwegische Nummer drei Johannes Dale wurde mit einer Strafe und 38,3 Sekunden Rückstand Fünfter, während der Italiener Lukas Hofer mit zwei Strafen und 40,7 Sekunden Rückstand Sechster wurde.
 
Klar nach Schneefall am Dienstag
Nach starkem Schneefall und schneesturmähnlichen Bedingungen klarte der Himmel fast auf, die Temperatur blieb knapp über dem Gefrierpunkt. Der Wind wehte leicht, auf dem Schießstand etwas stärker, aber die Schießbedingungen waren immer noch gut. Die meisten Topmänner starteten heute in den Gruppen zwei und drei, weil sie dachten, dass die Strecke im Laufe des Wettkampfs schneller würde. Trotzdem startete Laegreid als Nummer 22 und gab mit einer starken, aber etwas vorsichtigen Leistung im Liegendschießen den Ton vor und übernahm die frühe Führung. Peiffer tat es ihm nach und lag nur vier Sekunden zurück. Fillon Maillet schien wieder auf Kurs, schoss ebenfalls sauber und schnell und zog auf Platz zwei, Lesser ebenfalls, sodass beide nicht einmal zwei Sekunden hinter Laegreid lagen. Hofer mit der Nummer 56 überholte Laegreid als Erster und führte nach seinem Liegendschießen mit vier Sekunden. Wie erwartet übernahm Johannes die Führung und lag 3,7 bzw. 7 Sekunden vor Hofer und seinem jungen Teamkollegen.
 
Sauber auf Bahn 30
Laegreid war beim Stehendschießen gleichermaßen effizient und schloss alle fünf Ziele. Wieder tat es ihm Peiffer gleich, der nun 16 Sekunden hinter dem Norweger lag. Doch war es der Veteran Lesser, der sich dazugesellte, nachdem er seine fünf Ziele abgeräumt hatte. Johannes baute seine Führung auf dem Weg zum Stehendschießen aus. Der Mann im Gelben Trikot schoss auf Bahn 30, um windgeschützt zu sein, und nahm sich ein paar Sekunden mehr Zeit, um sich einzurichten. In einer guten Abfolge schoss er 1, 2, 3, 4, 5 und war weg, 9,1 Sekunden schneller als Laegreid.
 
Weitere Sekunden
Laegreid war in der letzten Runde konstant, wie auch Peiffer, der 15,5 Sekunden hinter ihm lag. Bei der Zwischenzeit nach 7,5 km hatte Johannes seine Führung auf 14 Sekunden ausgebaut. Der letzte Anstieg bremste ihn etwas aus, aber bei 9 km hatte er immer noch 11 Sekunden Vorsprung zum Hauptfeld. Der Top-Biathlet fügte eine Sekunde zu seinem Vorsprung hinzu, schoss erneut perfekt und holte wieder unangefochten den Sieg. Sein Teamkollege landete auf Platz zwei, und Lokalfavorit Peiffer holte mit Platz drei den ersten Einzelpodestplatz für Deutschland im neuen Jahr.
 
10-von-10-Motivation
Laegreid war recht zufrieden mit seinem zweiten Platz: „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen. Ich hatte auf Strecke ein gutes Gefühl und konnte meine Energie gut nutzen, viel Tempo gewinnen, und auch auf dem Schießstand bin ich mit meinen 10 von 10 Treffern bei diesen schwierigen Windbedingungen sehr zufrieden.“ Sein fehlerloses Schießen motivierte ihn heute zusätzlich: „Es ist motivierend zu wissen, dass man für etwas Gutes kämpft. Es hilft einem wirklich dabei, die letzten Energiereserven auszuschöpfen.“
 
Unerwartetes Podest
Peiffer holte seinen dritten Podestplatz in dieser Saison und sagte, das sei unerwartet nach der schlechten Leistung letzte Woche: „Ich habe nicht so viel erwartet, weil wir beim letzten Sprint viele Probleme hatten. Ich hatte Schwierigkeiten beim Schießen und auf der Strecke. Ich hatte beim letzten Sprint in der ersten und zweiten Runde so viele Sekunden verloren, versuchte aber natürlich, mich zu verbessern und (heute) beim Sprint eine bessere Leistung zu zeigen. In der ersten Runde hatte ich eine gute Zwischenzeit; ich schoss im Liegen sauber und wusste dann, dass ich im Stehen fehlerlos sein und ein besseres Rennen machen muss als letzte Woche. Es hat geklappt… Es ist sehr befriedigend, auf dem Podest zu stehen.“
 
Kleinigkeiten
Er fügte hinzu, dass der Sprung von Platz 47 auf Platz 3 auf Kleinigkeiten zurückzuführen sei: „Im Biathlon können Kleinigkeiten viel verändern. Ich habe versucht, meine Technik beim Stehendschießen zu verbessern. Ich hatte mit dem Abzug etwas falsch gemacht und verfehlte dreimal. Heute habe ich das besser gemacht, und ich glaube wir hatten heute bessere Ski. Die Strecke war heute härter als letzte Woche, was mir entgegenkam. Es sind diese Kleinigkeiten, die viel bewirken.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 13. Januar 2021 - 19:37 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 17:55