WC4 in Hochfilzen, Tiril Eckhoff siegt auch im Verfolger bei 3-fach Erfolg der Norwegerinnen

Event-Datum: 
Samstag, 19 Dezember, 2020
Eckhoff erneut siegreich in Verfolgung von Hochfilzen – Franziska Preuß auf Rang 6
 
Tiril Eckhoff hat die Verfolgung von Hochfilzen gewonnen! Die 30-jährige Norwegerin war heute erneut gewohnt flink auf der Loipe unterwegs und sicherte sich nach nur einem Fehler am Schießstand den zweiten souveränen Sieg binnen zwei Tagen. Rang 2 ging an die Schwedin Hanna Oeberg, die ebenfalls ein äußerst solides Rennen lief, jedoch mit 2 Fehlern belastet mit 22,5 Sekunden Rückstand ins Ziel kam.
 
Um den dritten Platz auf dem Podium blieb es bis zur Zielgeraden spannend: Auf dem ersten Drittel der Schlussrunde lieferten sich Elvira Oeberg (Schweden), Ingrid Landmark Tandrevold (Norwegen) und Dorothea Wierer (Italien) einen Dreikampf. Dann jedoch stürzte Wierer leider und musste die Konkurrenz entsprechend ziehen lassen. Tandrevold und Oeberg kämpften daraufhin bis zum letzten Meter um jeden Zentimeter. Schlussendlich gelang Oeberg der bessere Schlusssprint, womit diese sich Rang 3 sichern konnte. Tandrevold wurde Vierte, Wierer landete abgeschlagen auf dem 5. Platz.
 
Es folgte die tagesbeste Deutsche, Franziska Preuß, auf dem 6. Rang. Auch ihr gelang damit, ihre auftrumpfende Form dieser Tage zu bestätigen. Ein Knoten platzte zudem für Denise Herrmann, die endlich einmal wieder alles zusammenbrachte und mit einer bestechenden Laufleistung und nur zwei Fehlern vom 23. auf den 9. Platz nach vorne lief. Auch Anna Weidel gelang ein Coup. Sie wurde nach ihrem 43. Rang im Sprint heute 21., einen Platz vor Teamkollegin Janina Hettich. Maren Hammerschmidt und Vanessa Hinz konnten heute leider nicht im vorderen Feld mitmischen.
Quwelle: biathlon-news.de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 6, Franziska Preuß, Startplatz 4,  2 Schießfehler, Rückstand 0:49,4 Min.
Platz 9, Denise Herrmann, Startplatz 23,  2 Schießfehler, Rückstand 1:13,7 Min.
Platz 21, Anna Weidel, Startplatz 43,  2 Schießfehler, Rückstand 2:1,9 Min
Platz 22, Janina Hettich, Startplatz 13,  2 Schießfehler, Rückstand 2:17,5 Min.
Platz 36,  Maren Hammerschmidt, Startplatz 28,  3 Schießfehler, Rückstand 3:05,5 Min.
Tiril Eckhoff mit Start-Ziel-Sieg in der Verfolgung
Tiril Eckhoff feierte nach einer nahezu perfekten Schieß- und einer äußerst starken Laufleistung den Doppelsieg in Hochfilzen. Die nach ihrem gestrigen Sprint-Triumph als Erste ins Rennen gegangene Norwegerin sicherte sich in der Verfolgung der Damen über 10 km in 26:16,1 Minuten ihren zweiten Erfolg in Serie. Nach zwei Strafrunden kam die Schwedin Hanna Oeberg 22,5 Sekunden hinter der Siegerin als Zweite ins Ziel, gefolgt von ihrer Schwester Elvira, die sich ebenfalls zwei Fehler leistete und 27,6 Sekunden Rückstand aufwies.
 
Lieblingsstadion
Die Arena in Hochfilzen hat einen besonderen Platz im Herzen von Eckhoff sicher, da sie hier mittlerweile vier Podiumsplatzierungen feiern durfte. „Das ist mein Lieblingsstadion. Ich habe hier einige gute Rennen abgeliefert. Heute war es hart, aber ich bin sehr glücklich. Ich war das ganze Rennen allein unterwegs, daher war es echt schwierig.“ Nichtsdestotrotz spürte Eckhoff stets den Atem ihrer Verfolgerinnen im Nacken: „Natürlich habe ich den Druck von hinten gespürt, das kann ich nicht leugnen. Zum Glück konnte ich mich voll und ganz auf mich konzentrieren und bin mit meinem Rennen wirklich sehr zufrieden.“
 
Ihre Landsfrau Ingrid Landmark Tandrevold landete nach zwei Strafrunden mit 28,2 Sekunden Rückstand auf Rang vier. Dorothea Wierer (Italien) kam nach einem Schießfehler 42,2 Sekunden hinter der Siegerin auf dem fünften Platz ins Ziel. Franziska Preuss (Deutschland) wurde Sechste (zwei Strafrunden, 49,4 Sekunden Rückstand).
 
Kontrolliertes Liegendschießen
Wie die Herren zuvor durften sich auch die Damen über hervorragende äußere Bedingungen freuen. Hochfilzen lieferte also die perfekte Kulisse für einen tollen Biathlontag. Dabei zeigte Eckhoff von Beginn an, wo der Hammer hängt, und legte gleich in Runde eins ein horrendes Tempo in die Spur. Beim ersten Liegendanschlag schoss sie genau wie ihre zweitplatzierte Landsfrau Tandrevold eher kontrolliert und ging mit zehn Sekunden Vorsprung in die nächste Runde. Franziska Preuss feuerte die Patronen dagegen weitaus schneller ins Ziel und kam 25 Sekunden hinter der Führenden auf die Laufstrecke zurück, nachdem Olsbu Roeiseland eine Strafrunde einlegen musste. Wierer hielt sich ebenfalls schadlos und machte sich mit 43 Sekunden Rückstand als Erste einer Fünfergruppe, der auch die beiden fehlerfrei gebliebenen Linn Persson und Clare Egan angehörten, auf die Verfolgung.
 
Ein Rennen von vorn
Eckhoff baute ihre Führung vor dem zweiten Liegendschießen weiter aus, verfehlte dabei jedoch eine Scheibe – genauso wie hinter ihr Tandrevold und Preuss. Hanna Oeberg räumte hingegen alle Scheiben ab und setzte sich 14 Sekunden hinter Eckhoff auf Rang zwei. Persson, Wierer und die Trägerin des Gelben Trikots, Olsbu Roeiseland, versenkten alle fünf Patronen und folgten wenige Augenblicke dahinter. Auch Tandrevold hielt Anschluss zu diesem Trio.
 
Sechs auf der Jagd
Bei der 5,2-km-Marke lag Eckhoff weiterhin in Führung. Hinter ihr bildete sich indes eine spannende Sechsergruppe, der auch Elvira Oeberg angehörte. Beim dritten Schießen ging Eckhoff aggressiver zu Werke und räumte alle Scheiben ab. Auch Wierer traf fünf Mal ins Schwarze und schob sich 15 Sekunden hinter der Norwegerin auf Rang zwei. Elvira Oeberg und Tandrevold blieben ebenfalls fehlerfrei und machten sich mit weiteren 5 Sekunden Rückstand auf die Verfolgung. Damit war aus der Sechsergruppe ein Trio geworden.
 
Eckhoff baut Führung aus, Hanna Oeberg kommt heran

Vor dem letzten Schießen im Stehendanschlag hatte die Siegerin des Sprintrennens bereits einen Vorsprung von 20 Sekunden herausgefahren. Bei regungslosen Windfähnchen zeigte Eckhoff einmal mehr keine Nerven und ging eine halbe Minute vor ihren Konkurrentinnen auf die abschließende Laufrunde. Hanna Oeberg, die als Sechste an den Schießstand kam, setzte sich nach fünf Treffern auf Position zwei. Wierer, Elvira Oeberg und Tandrevold mussten hingegen eine Extrarunde drehen. Gemeinsam nahmen die drei mit 47 Sekunden Rückstand die letzten Kilometer in Angriff.
 
Elvira Oeberg gewinnt Zielsprint gegen Tandrevold
Wie Laegreid bei den Herren konnte auch Eckhoff bei den Damen ihre letzte Runde genießen. Sie flog locker über den Zielstrich und strahlte nach ihrem zweiten Sieg in Folge über beide Ohren. Nachdem Wierer am letzten Anstieg zu Fall kam, wurde der Kampf um den letzten Podiumsplatz zwischen Elvira Oeberg und Ingrid Landmark Tandrevold entschieden. Zwar kam die Norwegerin mit einigen Metern Vorsprung aus der letzten Unterführung, doch Elvira Oeberg schob sich mit ihrer kraftvollen Technik auf den letzten 25 Metern noch an Tandrevold vorbei auf Rang drei und stand damit neben ihrer Schwester Hanna, die Zweite wurde, auf dem Podium.
 
Spaß beim letzten Schießen
Hanna Oeberg durfte sich damit zum ersten Mal seit Kontiolahti wieder über einen Podestplatz in einem Einzelrennen freuen. Sie zeigte sich mit ihrem Rennen an diesem Tag sehr zufrieden, insbesondere mit dem letzten Stehendschießen: „Meine Trefferquote lag bei 90 %. Das ist eine richtig gute Leistung. Letzte Woche war es etwas schwierig für mich, vor allem im Sprint und in der Staffel. Das Verfolgungsrennen lief dann besser für mich. Ich schoss vier Mal fehlerfrei und verbesserte mich um einige Plätze. Vor diesem Wochenende hatte ich viel Selbstvertrauen. Das Rennen war sehr eng. Mir hat es aber viel Spaß gemacht, vor allem das letzte Schießen. Das war richtig klasse!“
 
Aufgabe erledigt
Hannas 21-jährige Schwester Elvira sagte, dass sie sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert hat, vor allem bei den Wettkämpfen mit vier Schießeinlagen: „Durch mein Sprintergebnis bin ich in einer guten Position ins Rennen gegangen. Wir sind von Beginn an als Gruppe unterwegs gewesen. Heute habe ich mich darauf konzentriert, meine Aufgabe sauber zu erledigen. Ich freue mich über meine Leistung. Letztes Jahr hatte ich noch einige Probleme bei den Rennen, bei denen es vier Mal zum Schießen geht. Doch in dieser Saison bin ich die Sache Schritt für Schritt angegangen, was sich nun auszahlt.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 19. Dezember 2020 - 22:15 ; letzte Änderung: 19. Dezember 2020 - 22:16