WC4 in Hochfilzen, Norwegerinnen dominieren im Sprint vor Franziska Preuß auf Platz 4

Event-Datum: 
Freitag, 18 Dezember, 2020
Norwegischer Dreifachsieg beim Sprint der Damen in Hochfilzen – Preuß auf Rang 4
 
Am heutigen Freitag stand der Sprint der Damen beim Weltcup in Hochfilzen auf der Agenda. Die deutschen Athletinnen haben sich eine Menge vorgenommen, allerdings fällt auch die Bilanz am heutigen Tag durchwachsen aus. Stark agierten die Norwegerinnen, die es den Männern gleichtun wollten. Den Sieg konnte Tiril Eckhoff verbuchen, die Ingrid Landmark Tandrevold und Marte Olsbu Röiseland hinter sich lassen konnte. Beste Deutsche wurde Franziska Preuß auf Rang 4.
 
Der zweite Biathlon-Weltcup in Hochfilzen bleibt weiterhin fest in norwegischer Hand. Nach den Herren, die gestern die ersten drei Plätze belegten, präsentierten sich die norwegischen Damen bärenstark am Schießstand und vor allem in der Loipe. Siegerin Tiril Eckhoff leistete sich einen Schießfehler, war aber mit Abstand die schnellste Läuferin auf der Strecke. Ingrid Landmark Tandrevold und Marte Olsbu Röiseland komplettieren das Podium, das Franziska Preuß als beste Deutsche nur knapp verpasste. Auf den weiteren Plätzen folgten Elvira und Hanna Öberg, die weiterhin die schwedischen Fahnen hochhalten.
 
Bilanz der deutschen Damen im Sprint
Vanessa Hinz als erste Deutsche in der Loipe fand sich nach einer kurzen Pause in der Heimat gut zurecht und konnte das Liegendschießen mit null Fehlern absolvieren. Im Stehendanschlag folgte ein Fehler, dennoch war es gute Leistung von Vanessa Hinz. Maren Hammerschmidt und Denise Herrmann leisteten sich beim ersten Schießen jeweils einen Fehler. Franziska Preuß unterstrich ihre gute Form und blieb im Stehendanschlag fehlerlos. Dies nahm sich Maren Hammerschmidt zum Vorbild und konnte sich nach null Fehlern auf die letzte Runde begeben. Denise Herrmann leistete sich zwei Fehler und musste somit auch im Sprint auf eine Topplatzierung verzichten. Janina Hettich blieb komplett fehlerlos. Auch Anna Weidel hinterließ einen guten Eindruck mit einem Fehler im Stehen.
Janina Hettich auf Platz 13 mit der WM-Norm gehört zu den positiven Überraschungen. Denise Herrmann (Platz 23), Vanessa Hinz (26.), Maren Hammerschmidt (28.) und Anna Weidel (43.) wollen in der morgigen Verfolgung angreifen.
Quelle: biathlon-news.de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz  4, Franziska Preuß, 1 Schießfehler, Rückstand :25,1 Min.
Platz 13, Janina Hettich, 0 Schießfehler, Rückstand :58,5 Min.
Platz 23, Denise Herrmann, 3 Schießfehler, Rückstand 1:22,0 Min.
Platz 26, Venessa Hinz, 1 Schießfehler, Rückstand 1:24,8 Min.
Platz 28,  Maren Hammerschmidt, 1 Schießfehler, Rückstand 1:28,3 Min.
Platz 43, Anna Weidel, 1 Schießfehler, Rückstand :43,4 Min.
 
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Tiril Eckhoff siegt im Sprint von Hochfilzen
 
Zusammen mit Mannschaftskameradinnen Ingrid Landmark Tandrevold und Marte Olsbu Roeiseland stellte Tiril Eckhoff das zweite komplett norwegische Sprintpodest in Hochfilzen mit einem Sieg in 19:38 trotz einer Strafrunde. Tandrevold blieb ohne Fehler, konnte aber auf der Strecke nicht mit der Kameradin mithalten und wurde mit 7,6 Sekunden Rückstand Zweite. Platz drei ging an Olsbu Roeiseland mit einem Fehler und 24,6 Sekunden Rückstand.
 
Ein großer Spaß
Eckhoff setzte mit diesem Sieg nach einem zweiten Platz im Sprint der Vorwoche ihre im Dezember typischerweise guten Leistungen fort. Sie genoss es, dass sie es den norwegischen Männern hatten gleichtun können. „Ich habe es gerade zu den Mädels gesagt ... es ist einfach ein großer Spaß, dass wir einfach einen Zahn zugelegt und es den Jungs nachgemacht haben. Ich bin wirklich stolz auf unsere Mannschaft heute, es ist unglaublich ... Das habe ich noch nie erlebt oder im Fernsehen gesehen.
 
Rasantes Stehendschießen
Zu ihrer Strafrunde aus dem Liegendanschlag, die sie auf dem Weg zum Sieg vorübergehend zurückgeworfen hatte, sagte sie weiter: „Mit meinem Liegendschießen habe ich in diesem Jahr viele Schwierigkeiten gehabt. Ich bin sehr zufrieden, dass es bei einem Fehler geblieben ist. Ich habe es ganz entspannt angehen lassen und im Stehen sehr schnell geschossen. Ich bin heute sehr zufrieden mit meiner Laufleistung und allem.“ 
 
Nach diesem Sieg hofft sie, dass der Verfolger besser ausgeht als der 17. Platz mit sechs Fehlern aus der Vorwoche. „Ich hoffe, dass ich es in der Verfolgung besser machen kann als letzte Woche. Das ist so cool: drei Norwegerinnen. Ich weiß nicht, wann das das letzte Mal passiert ist, ‘88 oder so, aber in 2020 haben wir das geschafft!“
 
Die Deutsche Franziska Preuss wurde mit ebenfalls einem Fehler und 25,1 Sekunden Rückstand Vierte. Die schwedischen Schwestern Elvira und Hanna Oeberg belegten mit je einem Fehler und 27,4 und 29,4 Sekunden Rückstand die Plätze fünf und sechs.
 
Die Großen verfehlen im Liegen

Die 106 Frauen hatten für ihren Sprint heute Nachmittag den gleichen blitzblauen Himmel, frühlingshafte +5 °C und Windstille wie die Männer am Vortag. Die Lokalgröße Lisa Theresa Hauser schoss erneut gut und sicherte sich mit einer weißen Weste im Liegendanschlag früh die Führung. Tandrevold zeigt mit ihrer Null-Fehler-Serie und nur 3 Sekunden Rückstand, dass auch sie für ihren Durchbruch bereit war. Eckhoff, Olsbu Roeiseland und Hanna Oeberg waren die nächsten großen Athletinnen, die zum Liegendschießen kamen, verfehlten aber je einmal, was Eckhoff mit nur 14 Sekunden Rückstand noch am besten kompensierte. Wierer mit Startnummer 34 übertrumpfe die Konkurrenz mit fehlerfreiem Schießen und nur 0,8 Sekunden Rückstand auf Hauser. Clare Egan in der Mitte des Feldes war die erste Frau, die schneller durchs Liegendschießen kam als Hauser. Elvira musste einmal kreiseln und fiel 20 Sekunden zurück.
 
Tandrevold und Eckhoff
Tandrevold kam am bislang besten Tag ihrer Saison ohne Fehler durchs Stehendschießen und ging in Führung - allerdings nur sehr kurz, denn Eckhoff kam aus einer zweiten schnellen Runde angerauscht, traf ebenfalls und ging mit 1,7 Sekunden Vorsprung in Führung. Olsbu Roeiseland, die zum ersten Mal im gelben Trikot lief, tat es den beiden gleich und lag nun 2,5 km vor dem Ziel nur 27 Sekunden hinter den beiden Mannschafskameradinnen. Hanna, die noch lange nicht geschlagen war, schoss ebenfalls eine makellose Schnellfeuereinlage und ging 18 Sekunden hinter Eckhoff auf die Strecke. Wierer schoss zwar besonnen, verfehlte aber einmal und fiel zurück. Die Führende nach dem Liegendschießen, Egan, schoss ebenfalls langsam, verfehlte aber auch und fiel hinter Wierer zurück. Preuss leistete sich nach fehlerfreiem Liegendschießen einen Fehler im Stehendanschlag, ging aber auf Rang vier zurück auf die Strecke. Elvira Oeberg, die im Liegen einmal verfehlt hatte, kam ebenfalls ungeschoren durch das Stehendschießen.
 
Eckhoff fegt über letzte Runde
Tandrevold lieferte eine gute letzte Runde ab, aber Eckhoff, die nur zwei Minuten nach ihrer guten Freundin gestartet war, war vom Schießstand bis ins Ziel noch schneller. Sie kam mit 7,6 Sekunden Vorsprung ins Ziel, womit die beiden Top-Plätze vergeben waren. Olsbu Roeiseland, wenn auch nicht so schnell unterwegs wie an manch anderem Tag, lief ebenfalls eine schnelle letzte Runde und schob sich von Rang sieben nach dem Stehendschießen auf Platz drei vor, womit das zweite komplett norwegische Podest gesichert war. Hanna Oeberg konnte nicht mit ihr mithalten, ebenso wenig Preuss oder Elvira Oeberg, die allesamt den dritten Podestplatz um wenige Sekunden verpassten.
 
Strafrunde auslassen
Das Schießen verhalf Tandrevold zum Podestplatz und dem besten Resultat der Saison. „Ich bin heute mit meinem Schießen sehr zufrieden. Ich musste im Stehendanschlag dreimal nachsehen, um mir sicher zu sein. Mit dem Stehendschießen läuft es diese Saison nicht so gut, also war es für mich eine große Erleichterung, heute fünfmal zu treffen ... Es war herrlich, die Strafrunde auslassen zu können.“
 
Gelbes Trikot das größte Ziel
Die drittplatzierte Olsbu Roeiseland genoss jede Minute ihres ersten Tags im gelben Trikot und freute sich auf viele weitere. „Es ist fantastisch. Ich habe davon schon lange geträumt. Es hat so viel Spaß gemacht, heute in dem Trikot zu laufen. Ich glaube, ich werde es auch morgen tragen dürfen. Ich bin so glücklich ... Ich habe Anfang dieses Jahres gesagt, dass das gelbe Trikot mein Hauptziel sein wird. Ich habe hart dafür trainiert. Ich freue mich, es jetzt tragen zu dürfen, aber ich weiß, dass die Konkurrenz nicht schläft. Die anderen Mädels sind mir auf den Fersen, also wird es bis zum Schluss ein harter Kampf bleiben.“
Quwelle: biathlon-news.de
geschrieben: 19. Dezember 2020 - 17:57 ; letzte Änderung: 19. Dezember 2020 - 17:58