WC4 in Hochfilzen, Norweger Laegreid verteidigt Platz 1 im Verfolger

Event-Datum: 
Samstag, 19 Dezember, 2020
Laegreid verteidigt Platz 1 und gewinnt vor Jacquelin und J.T. Boe
Sturla Holm Laegreid zeigt sich erneut stark und verteidigt Platz 1 aus dem Sprint. Mit nur einem Schießfehler kann der 23-jährige Norweger mit Vorsprung in die letzte Runde gehen. Aufgrund von vier fehlerfreien Schießeinlagen kann der Franzose Emilien Jacquelin von der 8 auf die 2 laufen. Dritter wird Johannes Thingnes Boe. Auch er verteidigt seinen Platz aus dem Spring und kann aufgrund von insgesamt drei Fehlern beim Schießen keinen Sprung nach vorne machen.

Darüber hinaus zeigt sich der Schwede Martin Ponsiluoma ein starkes Rennen. Er zeigt vier tadellose Schießeinlagen und geht nach dem letzten Schießen auf Rang 2 raus. Er muss sich jedoch auf der letzten Runde gegen Jacquelin, Boe und Christiansen geschlagen geben und kommt auf Platz 5 ein. Eine weitere gute Platzierung kann der Österreicher Simon Eder erreichen. Er kann sich aufgrund von perfektem Schießen von Rang 25 auf Rang 9 verbessern.
 
Die deutschen Athlethen haben solide Rennen gezeigt. Benedikt Doll kann sich mit nur zwei Fehler im ersten Stehendschießen von Rang 23 auf Rang 13 verbessern. Erik Lesser zeigt vier tadellose Schießen und läuft von Rang 46 auf Rang 20 vor. Arnd Peiffer leistet sich insgesamt zwei Fehler und wird 24. Johannes Kühn ist auf Rang 54 gestartet und läuft mit insgesamt 4 Fehlern auf Rang 46.
 
Die deutschen Platzierungen:

Platz 13, Benedikt Doll, Startplatz 23,  2 Schießfehler, 1:34,7 Min. Rückstand
Platz 20,  Erik Lesser, Startplatz 46,  0 Schießfehler, 2:52,8 Min. Rückstand
Platz 24, Arnd Peiffer, Startplatz 22,  2 Schießfehler, 2:12,6 Rückstand
Platz 46, Johannes Kühn, Startplatz 54,  4 Schießfehler, 3:59,6 Min. Rückstand
Quelle: biathlon-news.de
Sturla Holm Laegreid gewinnt in Hochfilzen auch das Verfolgungsrennen
 
Der Norweger Sturla Holm Laegreid feierte seinen zweiten Tageserfolg an diesem Weltcup-Wochenende in Hochfilzen. Im Verfolgungsrennen der Herren über 12,5 km kam er nach einem Fehlschuss in 31:14,9 Minuten als Erster ins Ziel. Emilien Jacquelin (Frankreich) wiederholte mit Rang zwei das Ergebnis aus der Vorwoche. Nach fehlerfreiem Schießen kam er 8,5 Sekunden hinter dem Sieger über die Ziellinie. Mit 8,9 Sekunden Rückstand wurde Johannes Thingnes Boe Dritter. Der Norweger musste dabei drei Mal in die Strafrunde abbiegen.
 
Kampf in der Loipe
Laegreid, erster Dreifach-Gewinner in der laufenden Weltcup-Saison, meinte nach dem Rennen, dass sein Sieg ein hartes Stück Arbeit war: „Körperlich war ich nicht so gut drauf wie letztes Mal. Deshalb musste ich auf der Laufstrecke ganz schön kämpfen. Nachdem ich das ganze Rennen von vorn laufen konnte und 19 Treffer landete, ist es aber ein schöner Sieg.“ 
 
Seine Eindrücke, als Erster in den Verfolgungswettkampf zu gehen, schilderte der spätere Sieger wie folgt: „Das war grandios! Ich habe mir vorher keine allzu großen Gedanken gemacht. Da keine Zuschauer an der Strecke waren, fühlte es sich eher wie ein normales Einzeltraining an. Daher habe ich nicht viel darüber nachgedacht.“ Anders war die Lage, als er zum letzten Stehendschießen ins Stadion einlief: „Als ich an den Schießstand kam, dachte ich, dass ich wahrscheinlich gewinnen kann, wenn ich fehlerlos bleibe. Doch ich musste diesen Gedanken schnell beiseiteschieben und mich auf jeden einzelnen Schuss fokussieren. In der letzten Serie habe ich etwas gewackelt. Das Gewehr hat sich schneller bewegt, aber ich konnte trotzdem alle fünf Treffer landen und darüber freue ich mich riesig.“
 
Vetle Sjaastad Christian (ebenfalls Norwegen) und Martin Ponsiluoma (Schweden) zeigten jeweils ein tadelloses Schießergebnis und kamen auf den Rängen vier und fünf ins Ziel. Ihr Rückstand auf den Sieger betrug 13 bzw. 15,7 Sekunden. Johannes Dale landete nach vier Strafrunden auf Rang sechs (38,6 Sekunden zurück), sodass Norwegen vier Mal unter den besten Sechs vertreten war.
 
Perfekte Bedingungen: 15 der Top-20 ohne Schießfehler
Hochfilzen präsentierte sich einmal mehr von seiner besten Seite. Wie schon in den Vortagen war es bei Kaiserwetter nahezu windstill. Das Thermometer zeigte angenehme +5 °C. Nach dem Start schloss Dale schnell die Lücke zu seinem Landsmann Laegreid. Knapp dahinter folgte der führende im Gesamtweltcup, JT Boe. Sowohl der Sprintsieger als auch Dale blieben beim ersten Liegendschießen fehlerfrei, wobei Laegreid etwas schneller feuerte und dadurch mit einigen Sekunden Vorsprung auf die Laufrunde ging. Christiansen setzte sich mit fünf Treffern vorläufig auf Rang drei, gefolgt von JT Boe, der nach zwei Strafrunden mit 51 Sekunden Rückstand zur Zwischenzeit kam. Als Nächstes kamen Ponsiluoma, Jacquelin und Fak, die ebenfalls alle Treffer versenkten. Insgesamt blieben 15 der 20 Führenden beim ersten Schießen ohne Fehler.
 
Schnellschütze Laegreid
Dale lief erneut zu Laegreid auf und ging den zweiten Liegendanschlag dann sogar auf der ersten Bahn an. Beide Norweger blieben dabei fehlerfrei. Doch Laegreid schoss erneut schneller als Dale und ging mit 3,7 Sekunden Vorsprung auf die nächste Laufrunde. Christiansen, JT Boe, Jacquelin, und Ponsiluoma folgten nach tadelloser Schießleistung mit etwa 40 Sekunden Rückstand als Vierergruppe dahinter.
 
Dale fällt zurück
Bei Halbzeit des Rennens lagen die beiden Führenden wieder eng beieinander und kamen zeitgleich zum ersten Stehendschießen. Während Laegreid eine Scheibe stehen ließ, musste Dale gleich drei Mal in die Strafrunde. Ponsiluoma, Christiansen und Jacquelin erhielten ihre makellose Bilanz aufrecht und folgten mit 30 Sekunden Rückstand. JT Boe musste eine Extrarunde drehen und ging 34 Sekunden hinter dem Führenden zusammen mit Dale zurück auf die Strecke.
 
Alles unter Kontrolle
Laegreid lief in der nächsten Laufrunde ein kontrolliertes Rennen. Sein Vorsprung auf die Verfolger, zu denen vor dem letzten Schießen Dale und JT Boe aufgeschlossen hatten, betrug 30 Sekunden. Der Führende traf fünf Mal ins Schwarze und ging 27 Sekunden vor seinen ärgsten Verfolgern auf die abschließende 2,5-km-Runde. Ponsiluoma und Jacquelin feuerten blitzschnell und blieben wie JT Boe fehlerlos, der für seine Serie jedoch 4 Sekunden länger brauchte. Damit entbrannte auf der letzten Runde ein Dreikampf um die beiden verbliebenen Podestplätze.
 
Dreifacher Gewinner
Auf den letzten Kilometern ließ Laegreid keine Zweifel aufkommen, dass er sich zum ersten Dreifach-Gewinner im diesjährigen BMW IBU-Weltcup aufschwingen würde. Beim Zieleinlauf riss er beide Hände in die Höhe und hüpfte über die Linie. Hinter ihm setzte sich Jacquelin Mitte der letzten Runde von den restlichen Verfolgern ab. Nur JT Boe konnte sich an seine Ski-Enden heften. Obwohl der Träger des Gelben Trikots auf den letzten 100 Metern noch einmal sprintete, kam er nicht mehr an den Franzosen heran und wurde Dritter.
 
„Ich liebe dieses Rennen“
Emilien Jacquelin, amtierender Weltmeister in der Verfolgung, war mit seinem Ergebnis sehr zufrieden: „Es fühlt sich toll an. Mein zweites Podium in diesem Jahr und wieder in der Verfolgung. Ich liebe dieses Rennen, fühle mich einfach wohl darin. In der Verfolgung geht es mir richtig gut. Ich versuche, schnell und gut zu schießen. Das gelingt mir hier einfach besser als im Sprint.“
 
20 Sekunden am Anschlag
Zu seiner letzten Runde sagte er: „Nach dem letzten Schießen habe ich gesehen, dass die Lücke nur 3 Sekunden groß war. Ich wusste, dass er richtig schnell zurückkommen würde. Daher habe ich versucht, mit Martin Ponsiluoma etwas Tempo rauszunehmen, um Energie zu sparen. Ich weiß, dass ich auf den letzten 50 Metern nicht der Schnellste bin. Ich bin kein Sprinter. Aber ich kann für 20 Sekunden volle Attacke gehen. Mir war klar, dass ich wie schon vergangenes Jahr am letzten Anstieg angreifen muss, wenn ich den zweiten Platz sichern will.“
 
Wieder ein guter Tag
Wenngleich er Jacquelin heute nicht schlagen konnte, zeigte sich JT Boe mit seiner letzten Runde sehr zufrieden: „Es war wieder ein guter Tag. Mein Ziel war es, fehlerfrei zu schießen, doch das hat nicht funktioniert. Als es in die letzte Runde ging, war ich von Leuten umgeben, die ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt an meiner Seite gewünscht hätte. Ich war ziemlich erstaunt, dass ich letztlich zu den zwei Besten davon gehörte. Es sah ziemlich gut aus, auch wenn ich keine Chance auf Rang zwei hatte. Meine Stärken muss ich über das gesamte Rennen ausspielen, nicht in einem Finale wie diesem.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 19. Dezember 2020 - 18:19 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 10:35