WC4 in Hochfilzen, Marte Olsbu Roeiseland gewinnt Massenstart

Event-Datum: 
Sonntag, 20 Dezember, 2020
Marte Olsbu Roeiseland gewinnt Massenstart in Hochfilzen vor Eckhoff und Wierer – Denise Herrmann Fünfte
Die derzeit Weltcupführende Marte Olsbu Roeiseland verteidigt ihre Führung und gewinnt den ersten Massenstart der Saison im österreichischen Hochfilzen. Zweite wird ihre norwegische Landsfrau Tiril Eckhoff vor der Italienerin Dorothea Wierer. Alle drei leisteten sich nur einen Schießfehler. Während Roeiseland schon als Führende vom letzten Schießen weg ging, kämpften Eckhoff und Wierer noch auf der Schlussrunde um die Plätze 2 und 3. Die Italienerin musste am langen Anstieg die Norwegerin allerdings ziehen lassen.
 
Die drei deutschen Athletinnen Denise Herrmann, Franziska Preuss und Janina Hettich lieferten ein insgesamt super Mannschaftsergebnis und landeten alle drei unter den Top Ten. Denise Herrmann schoss in den Liegendschießen je einen Fehler, doch dank fehlerfreiem Stehendschießen und sehr guter Laufzeit arbeitete sie sich im Rennen stetig nach vorne und wurde am Ende Fünfte hinter der Tschechin Marketa Davidova, an die sie auf der Schlussrunde nicht mehr auflaufen konnte. Franziska Preuss leistete sich insgesamt drei Fehler und kam als Neunte ins Ziel. Ein weiterhin makelloses Schießen zeigte erneut Janina Hettich, die in allen vier Einlagen fehlerfrei blieb. Mit einem zehnten Platz durfte sie sich über ihr bestes Weltcupergebnis freuen.
Quwelle: biathlon-news.de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 5, Denise Herrmann, 2 Schießfehler, Rückstand 0:36,3 Min.
Platz 9, Franziska Preuß, 3 Schießfehler, Rückstand 0:49,2 Min.
Platz 10, Janina Hettich, 0 Schießfehler, Rückstand 0:56,5 Min.
Marte Olsbu Roeiseland beendet Dezember mit Sieg beim Massenstart in Hochfilzen
 
Die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland brauchte nicht ihren typischen Sprint in der letzten Runde, um an diesem Nachmittag beim Massenstart der Damen über 12,5 Km in Hochfilzen zum Sieg zu laufen. Stattdessen räumte sie beim letzten Stehendschießen alle Ziele sauber ab und sicherte sich ihre solide Führung und den Sieg in 34:05,4. Ihre Teamkollegin Tiril Eckoff, die Sprint und Verfolgung in Hochfilzen gewonnen hatte, wurde mit 14 Sekunden Rückstand Zweite. Die Italienerin Dorothea Wierer wurde mit 26,9 Sekunden Rückstand Dritte. Alle drei Frauen mussten einmal in die Strafrunde.
 
„Meine eigene Blase“
Marte, die wie ihr Teamkollege Johannes Thingnes Boe im Gelben Trikot ins neue Jahr startet, freute sich nach einem enttäuschenden siebten Platz und vier Strafrunden bei der gestrigen Verfolgung: „Gestern war ich ein bisschen enttäuscht, als ich so viele Fehler machte. Heute hatte ich ein paar Gespräche mit meinen Trainern und meiner Mentaltrainerin. Sie sagte, ich müsse in meiner eigenen Blase sein. Das habe ich heute versucht, und es hat funktioniert! Ich habe heute wirklich gut geschossen. Es ist lange her, dass ich 19 von 20 Zielen getroffen habe.“
 
Weiterhin in Gelb
Ihr Hauptziel für dieses Jahr hat sie fest im Blick; das Gelbe Trikot im nächsten Jahr zu behalten: „Ich glaube, das ist das, was am meisten Spaß macht, ein großes Ziel zu haben und dafür zu arbeiten. Dieses Jahr war es mein Ziel, bei so vielen Wettkämpfen wie möglich zu starten und zu sehen, wie es läuft. Viele Mädels wollen das Gelbe Trikot.“
 
Marketa Davidova aus der Tschechischen Republik wurde mit einer Strafrunde und 33 Sekunden Rückstand Vierte. Die Deutsche Denise Herrmann wurde mit zwei Strafrunden und 36,6 Sekunden Rückstand Fünfte, während Elvira Öberg aus Schweden mit zwei Strafrunden und 42,4 Sekunden Rückstand Sechste wurde.
 
Letzter Wettkampf 2020
Der Massenstart der Damen war der letzte Wettkampf des BMW IBU Welt Cups im Jahr 2020, und wie vorher beim Massenstart der Herren war es sonnig und windstill. Hanna Öberg und Olsbu Roeiseland bestimmten in der ersten Runde das Tempo. Die Norwegerin räumte sorgfältig alle Ziele ab, ihre Rivalin schoss wesentlich schneller, verfehlte aber einmal. Wierer und Elvira räumten ebenfalls alle Ziele wie im Flug ab und liefen nur eine Sekunde hinter Olsbu Roeiseland weiter. Es folgten acht weitere Frauen ohne Fehler, darunter Eckhoff auf Platz vier.
 
Neun Frauen
Bei der Zwischenzeit nach 4,1 Km trennten neun Frauen nicht einmal 5 Sekunden. Das Gelbe Trikot führte weiterhin, Eckhoff in ihrem Windschatten. Wierer war schnell und fehlerlos, Eckhoff und Elvira eine Spur langsamer, doch die Norwegerin führte mit einem Schritt aus dem Stadion. Marketa Davidova folgte mit zwei sauberen Leistungen beim Liegendschießen und 8 Sekunden Rückstand, Mona Brorsson an ihrer Seite, während Hanna alle fünf Ziele abgeräumt hatte und wieder auf Platz sechs lag.
 
Fehlschüsse
Zum ersten Stehendschießen hatte Braisaz-Bouchet Brorsson in der führenden Fünfergruppe ersetzt und Wierer lag an der Spitze. Wierer und Eckhoff verfehlten einmal, sodass Davidova mit einer dritten sauberen Schießleistung die Führung übernehmen konnte. Olsbu Roeiseland räumte ebenfalls alle Ziele ab und lief 3 Sekunden später weiter, als nächstes folgte mit 13 Sekunden Rückstand die Vierergruppe aus Wierer, Knotten, Elvira und Eckhoff.
 
Olsbu Roeiseland und Davidova
Das Gelbe Trikot übernahm auf dem Weg zum Stehendschießen die Führung, Davidova im Windschatten. Beim letzten Einlaufen ins Stadion baute das Paar seine Führung vor Eckhoff auf 11 Sekunden aus. Die Norwegerin nahm sich bei ihrem letzten Schuss ein paar extra Sekunden Zeit, traf und lief allein weiter, während Davidova in die Strafrunde musste. Wierer und Eckhoff schossen beide sauber, die Italienerin war einen Schritt voraus, aber 11 Sekunden hinter Olsbu Roeiseland. Davidova und Herrmann waren die nächsten, lagen aber 28 Sekunden hinter der Führenden.
Mit Leichtigkeit zum Sieg; Kampf um den zweiten Platz
Olsbu Roeiseland würde klar triumphieren, während Wierer und Eckhoff um den zweiten Platz kämpften. Eckhoff gab alles und hatte 4 Sekunden Vorsprung vor Wierer, als noch 900 m zum Ziel fehlten. Die Führende lief bequem zum Sieg und überquerte die Ziellinie entspannt, gefolgt von ihrer Teamkollegin und Wierer.
 
„Ich komme nur langsam in Gang“
Mit ihrem dritten Podestplatz diese Woche hat Eckhoff das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein und erinnerte alle daran, dass sie jede Saison „nur langsam in Gang kommt“: „Es ist schön, wieder gut zu schießen und die Ziele zu treffen. Es war ein toller Tag… Heute war es etwas schwieriger. Es war clever von Marte, beim ersten Schießen nicht zu verfehlen. Ich habe mich ein paar harte Runden lang wieder nach vorn gekämpft. Ich war einfach froh, beim Stehen fünfmal zu treffen, weil meine Beine etwas müde waren. Am Ende werde ich gut sein und versuchen, einen Wettkampf nach dem anderen zu meistern.“
 
Wierer immer besser
Wie Eckhoff meint auch Wierer, dass sie mit jedem Wettkampf besser wird: „Ich bin gut (in die Saison) gestartet und habe wirklich gut geschossen, selbst als ich nicht gut in Form war. Als ich nach Hochfilzen kam, wurde ich von Rennen zu Rennen besser, habe aber immer einmal zu oft danebengeschossen. Dieses Jahr gibt es so viele starke Frauen, dass man sauber schießen muss. Ich habe im Stehen einige Male verfehlt, weil ich Angst hatte. Heute hatte ich Glück, dass ich beim zweiten Stehendschießen sauber geschossen und meinen zweiten Podestplatz in diesem Jahr geholt habe. Meine Leistung auf den Ski geht in die richtige Richtung, aber ich fühle mich nicht so stark wie letztes Jahr. Aber es wird jetzt besser und besser, und ich schieße wieder gut.“

Der Massenstart der Damen war der letzte auf dieser Strecke des BMW IBU Welt Cups. Die Wettkämpfe werden am 8. Januar mit den Sprints in Oberhof, Deutschland, fortgesetzt.
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 21. Dezember 2020 - 13:43 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 10:34