WC4 in Hochfilzen, Arnd Peiffer siegt im Massenstart

Event-Datum: 
Sonntag, 20 Dezember, 2020
Arnd Peiffer gewinnt abschließenden Massenstart in Hochfilzen
In einem äußerst spannenden 15-km-Massenstart als Abschluss der Rennen in Hochfilzen und des Jahres 2020 lagen die deutschen Herren bis zum letzten Schießen sehr aussichtsreich im Rennen. Arnd Peiffer kam als Dritter zum letzten Stehendanschlag hinter dem Norweger Sturla Laegreid und dem Schweden Martin Ponsiluoma. Johannes Boe konnte nach dem 3. Schießen über 20 Sekunden auf der Laufrunde wettmachen und saugte sich zum letzten Stehendanschlag hin an das Führungstrio heran.
 
Johannes Boe und Laegreid patzten beim Schießen, während Ponsiluoma, Jacquelin, Tarjei Boe, Peiffer und Doll fehlerfrei blieben. Peiffer ging kurz nach dem Schweden auf die Schlussrunde, der zunächst keine Schwäche in der Spur zeigte. Doch Peiffer, der sich heute keinen Schießfehler leistete und damit die Basis für seinen Sieg schaffte, konnte seine ganze Erfahrung ausspielen, in der Abfahrt auf der Innenseite am Schweden vorbeiziehen und damit seinen 11. Weltcupsieg einfahren. Benedikt Doll konnte sich des Angriffs von Tarjei Boe nicht mehr erwehren und verpasste das Podest nur knapp. Erik Lesser konnte mit insgesamt zwei Fehlern und Rang 17 das gute Mannschaftsergebnis abrunden.
Quelle: biathlon-news.de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 1, Arnd Peiffer, 0 Schießfehler,
Platz 4, Benedikt Doll, 1 Schießfehler, 0:11,7 Min. Rückstand
Platz 17, Erik Lesser, 2 Schießfehler, 1:04,4 Min. Rückstand
Arnd Pfeiffer sprintet beim Massenstart in Hochfilzen zum Sieg
 
Der Deutsche Arnd Pfeiffer sprintete auf den letzten 100 Metern in 35:53,3 zum Sieg. Er hatte beim heutigen Massenstart der Herren über 15 Km in Hochfilzen sauber geschossen und holte seinen ersten Sieg beim Massenstart überhaupt. Der Schwede Martin Ponsiluoma wurde mit einer Strafrunde und 1,3 Sekunden Rückstand Zweiter. Tarjei Bø aus Norwegen wurde mit ebenfalls einer Strafrunde und 9,3 Sekunden Rückstand Dritter.
 
Große Emotionen
Pfeiffer war von seinem unerwarteten Triumph völlig überrascht: „Große Emotionen, weil ich in dieser Karriere nicht mit einem Sieg beim Massenstart gerechnet habe! Ich bin sehr glücklich, natürlich. Auf dem Schießstand lief es heute sehr gut; mit dem zweiten Schuss beim letzten Schießen hatte ich ein bisschen Glück. Biathlon ist immer sehr knapp. Ich bin froh, dass ich heute gute Ski hatte und besser in Form war als erwartet, denn gestern war für mich recht hart.“
 
Abschluss mit einem Sieg
Pfeiffer weiß, wie wichtig es ist, den Dezember mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen, und fügte hinzu: „Ich freue mich sehr, weil wir am Donnerstag einige Probleme mit unseren Ski hatten und mit unserer Form nicht so zufrieden waren. Wir versuchen stets, uns zu verbessern, wir haben im Team viel diskutiert. Für mich ist es toll, heute so erfolgreich zu sein und dieses Trimester mit einem Sieg zu beenden.“
 
Pfeiffers Teamkollege Benedikt Doll wurde mit einer Strafrunde und 11,7 Sekunden Rückstand Vierter. Emilien Jacquelin aus Frankreich wurde mit zwei Strafrunden und 22,4 Sekunden Rückstand Fünfter, während Sturla Holm Lægreid aus Norwegen, der in Hochfilzen Sprint und Verfolgung gewonnen hatte, mit einer Strafrunde und 25 Sekunden Rückstand Sechster wurde.
 
Sechzehn innerhalb von elf Sekunden
Der letzte Wettkampftag in Hochfilzen war genau so wunderschön wie die vorigen drei: Am Nachmittag dominierte der Sonnenschein, und der Wind war so ruhig wie an den vorigen Tagen und sorgte für perfekte Bedingungen auf dem Schießstand. Vier Norweger und Samuelsson führten das Hauptfeld in der ersten Runde an, und das Gelbe/Rote Trikot bestimmte das Tempo. Jakov Fak räumte als Erster beim ersten Liegendschießen sauber ab, gefolgt von sechzehn weiteren, die das Stadion alle innerhalb von 11 Sekunden verließen. Die größten Verluste erlitten mit je einer Strafrunde Jacquelin, Quentin Fillon Maillet und Sebastian Samuelsson, die etwa 20 Sekunden zurücklagen.
 
Gelbes Trikot wieder vorn
Bei der Zwischenzeit nach 4,1 km war Johannes wieder vorn, mit Lægreid an seiner Schulter, und bestimmte erneut das Tempo. Beim zweiten Liegendschießen hatte Fabien Claude übernommen, schoss aber zweimal daneben und fiel weit zurück. Lægreid und die beiden Bø -Brüder räumten alle sauber ab und brachen gemeinsam zu den nächsten 3 Km auf, sodass nun ein Dutzend Männer nicht einmal durch 12 Sekunden getrennt war, unter ihnen Vetle Sjaastad Christiansen und Jacquelin nach den Strafrunden des ersten Schießens.
 
Neue Anführer
Alexander Loginov kämpfte sich nach vorn und lief in der nächsten Runde neben dem norwegischen Trio. Johannes schoss auf der ersten Schießbahn, der Russe neben ihm. Johannes verfehlte einmal und Loginov zweimal, während Lægreid, Ponsiluoma, Pfeiffer und Simon Eder alle fehlerlos waren und nun anführten. Erik Lesser und Doll folgten, lagen aber 13 Sekunden zurück, Johannes 21 Sekunden. So ging es zum entscheidenden letzten Stehendschießen.
 
Vier im Rennen
Lægreid, Ponsiluoma und Pfeiffer sowie das Gelbe Trikot, das wieder ins Rennen zurückfand, zogen schnell davon und brachten 10 Sekunden zwischen sich und den Rest der Verfolger. Diese Lücke blieb bis zum Schießstand bestehen. Pfeiffer, Ponsiluoma, Jacquelin Doll und Tarjei räumten sauber ab, während die zwei führenden Norweger in die Strafrunde mussten. Die führenden Vier trennten nur 9 Sekunden, als die letzten harten 3 Km vor ihnen lagen.
 
Pfeiffer sprintet zum Sieg
Der Schwede und Pfeiffer gingen Seite an Seite in Führung und lagen bei 13,1 Km 7 Sekunden vorn. Doll, Jacquelin und Tarjei hatten Probleme, die Lücke zu schließen und kämpften um den letzten Podestplatz. Ponsiluoma machte weiter Tempo, Pfeiffer in seinem Windschatten, bis der deutsche Veteran beim letzten Tunnel an ihm vorbeizog und die letzte 50-Meter-Steigung hinauf zum Sieg sprintete. Als er die Ziellinie überquerte, stieß er einen Freudenschrei aus, während Ponsiluoma nahc hinten schaute. Tarjei sprintete an seinen Rivalen vorbei und wurde Dritter.
 
Sorge wegen Tarjei
Ponsiluoma freute sich, wieder auf dem Podest zu stehen, hatte sich aber in der letzten Runde Sorgen gemacht: „Ich bin wirklich glücklich. Ich wollte nicht, dass Tarjei mich in der letzten Runde einholt, machte in der gesamten Runde Tempo und war am Ende wirklich erschöpft. Ich hätte Arnd führen lassen können, aber ich glaube, es war gut, dass ich während der gesamten Runde ein gutes Tempo hatte und wir verfolgt wurden. Ich denke, ich habe die richtige Wahl getroffen… Der zweite Platz ist wirklich gut.
 
Er sagte, beim Schießen habe er die ganze Woche ein gutes Gefühl gehabt: „Ich habe ein wirklich gutes Gefühl. (Vorher) hatte ich ein paarmal danebengeschossen, und heute saß jeder Schuss.“
 
Gutes Gefühl
Tarjei war wie Pfeiffer mit dem positiven Monatsende zufrieden: „So ist man während der Feiertage guter Stimmung, man geht mit dem guten Gefühl heim, sein Bestes gegeben zu haben. Das ist ein gutes Gefühl und man kann ein paar Wochen entspannen.“
 
Ins Schießen gefunden
Der Welt-Cup-Gesamtpunktsieger 2011 betonte auch, dass Biathlon ein zyklischer Sport ist: „Biathlon ist ein Sport, bei dem es auf- und abgeht. Das Schießen ist alles, es ist der kleine Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern. Bei den letzten Rennen hatte ich etwas zu kämpfen, aber gestern fand ich wieder zu meinem Rhythmus zurück. Das war der Anfang des heutigen Rennens. Manchmal muss man guter Laune sein, das ist der Schlüssel.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 21. Dezember 2020 - 13:41 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 10:34