WC3 in Hochfilzen, Verfolgung der Frauen

Event-Datum: 
Sonntag, 13 Dezember, 2020
Marte Olsbu Roeiseland gewinnt Verfolgung von Hochfilzen – Franziska Preuß 8.
 
Marte Olsbu Roeiseland hat die Verfolgung von Hochfilzen gewonnen. Im dritten Rennen dieses Weltcup-Wochenendes setzte sich die Norwegerin trotz zweier Schießfehler mit einer fulminanten Laufleistung vor der Sprintsiegerin Dzinara Alimbekava (Weißrussland) und Julia Simon aus Frankreich durch. Letztere hatte im Gegensatz zu Alimbekava, die die Basis für ihren zweiten Platz erneut durch ein fehlerfreies Schießergebnis legte, in den liegenden Anschlägen insgesamt drei Fehler geschossen. Dennoch konnte sie auf der Schlussrunde noch ihre letzten Kraftreserven mobilisieren und an der bis dato Drittplatzierten, der Schwedin Hanna Oeberg, am Berg vorbeispringen.
 
Aus deutscher Sicht lief es heute etwas weniger rund. Einzig Franziska Preuß lieferte mit ihrem achten Platz erneut eine starke Vorstellung ab und stellte ihre konstante Form unter Beweis. Ihre Mannschaftskolleginnen verpassten die Top 20 teilweise deutlich.
Quwelle: biathlon-news.de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 8, Franziska Preuß, 3 Schießfehler, Rückstand 1:13,9 Min.
Platz 24, Janina Hettich, 2 Schießfehler, Rückstand 2:24,2 Min.
Platz 25, Denise Herrmann, 4 Schießfehler, Rückstand 2:24,5 Min.
Platz 38,  Maren Hammerschmidt, 3 Schießfehler, Rückstand 3:17,9 Min.
Marte Olsbu Roeiseland holt Verfolgungssieg in Hochfilzen
 
Bei der heutigen Verfolgung der Damen über 10 km raste die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland der Sprintsiegerin Dzinara Alimbekava in der letzten Runde mit zwei Strafen davon und wurde zur unangefochtenen Siegerin. Die Norwegerin holte ihren ersten Saisonsieg mit einer Zeit von in 29:04,6. Die Weißrussin Alimbekava schoss ebenfalls fehlerfrei und wurde mit 13,9 Sekunden Rückstand Zweite. Die Französin Julia Simon powerte mit drei Strafen in der letzten Runde durch und wurde mit 17,8 Sekunden Rückstand Dritte.
 
Fantastische Skier
Nach ihrem ersten Sieg der neuen Saison war Olsbu Roeiseland überglücklich über den Erfolg und war vor allem ihren Skiern dankbar, die ihr zum Sieg verholfen hatten. „Ich habe mich heute großartig gefühlt. Schon in der ersten Runde waren meine Skier einfach fantastisch. Das Rennen hat mir viel Spaß gemacht. Ich muss mich heute einfach nur beim Wachsteam bedanken, es war einfach toll. Außerdem war ich gut in Form, es lief also alles glatt.“
Ihren Worten zufolge hatte der Staffelsieg vom Samstag ihr Selbstvertrauen geboostet: „Der gestrige Sieg tat mir gut. Ich habe das Gefühl, dass ich gut in die Saision gestartet bin, bei jedem Rennen war ich nah dran. Es war toll, heute ganz oben zu stehen.“
 
Die Schwedin Hanna Oeberg traf zwar alle Scheiben, wurde aber mit 21,4 Sekunden Rückstand Vierte. Karoline Offigstad Knotten schoss ebenfalls perfekt und landete mit 52,6 Sekunden Rückstand auf Platz Fünf, während die Italienerin Dorothea Wierer mit zwei Strafen und 1:04,9 Rückstand auf Platz Sechs kam.
 
*Leichter Schneefall *
Die Damen hatten heute Morgen mit leichtem Schneefall, einer Temperatur von +1°C und Windmesserwerten von 0 km/h andere Witterungsbedingungen. Genau wie Johannes Dale bei der Verfolgung der Herren am Samstag ging Alimbekava zum ersten Mal in ihrer Karriere mit der Startnummer 1 an den Start. 
Alimbekava gab zu, dass sie es anfangs beängstigend fand, bei der Verfolgung die Nummer 1 zu tragen, konnte sich dann aber voll auf die Sache konzentrieren. „Heute habe ich mir keine Gedanken gemacht, aber als ich ins Stadion kam und die gelbe Startnummer anhatte, war ich schon ein bisschen gestresst. Ich habe mich dann aber beruhigt und versucht, mich auf meinen eigenen Wettkampf zu konzentrieren.“
 
Die Kontrahentinnen Eckhoff, Olsbu Roeiseland und Simon holten sie dann blitzschnell ein und hielten den Abstand zur Führungsposition bei nur wenigen Sekunden. Die Spitzenreiterin schoss vorsichtig, traf alle Scheiben und verließ den Schießstand gemeinsam mit Preuss und Davidova, die ihr dicht auf den Fersen waren. Ihre beiden Kontrahentinnen aus Norwegen drehten je eine Strafrunde.
An vierter und fünfter Stelle folgten Wierer und Elvira Oeberg, die um 14 bzw. 22 Sekunden zurücklagen.
 
Sturz und Erholung
Mitten in der nächsten Runde stürzte Alimbekava und überließ Davidova die Führung, die ihrerseits aber beim Liegendschießen einmal verfehlte und auf den fünften Platz zurückfiel. Wierer und Alimbekava blieben beide fehlerfrei und hatten die Nase vorn, dicht gefolgt von der sich wieder erholenden Olsbu Roeiseland und Oeberg, die beide ebenfalls alle Scheiben trafen und nur 4 Sekunden hinter der Spitzenposition lagen.
 
Der Weg an die Spitze
Diesmal ging die Norwegerin schnell in Führung und diktierte das Tempo, wobei Elvira, Wierer und die Weißrussin mit weniger als 3 Sekunden Rückstand beim Schießstand ankamen. Diesmal räumten nur Olsbu Roeiseland und Alimbekava ab, wobei Wierer ihre erste Strafe und die jüngere Oeberg-Schwester drei Strafrunden kassierte. Hanna Oeberg, die an Platz 18. startete, setzte ihren Aufstieg mit ihrer dritten fehlerfreien Schießleistung fort und rückte auf den vierten Platz vor, womit sie knapp hinter Wierer und 33 Sekunden hinter den beiden Spitzenreiterinnen lag.
 
Einmal verfehlt
Olsbu Roeiseland demonstrierte ihr Tempo auf den Skiern und raste ihrer Kontrahentin davon; der Vorsprung hatte sich auf 16 Sekunden vergrößert, als sie beim letzten Stehendschießen ankam. Sie verfehlte einen Schuss, sodass Alimbekava, die alle Scheiben traf, nur noch einen Rückstand von 2,9 Sekunden hatte. Hanna schaffte 20 Treffer von 20 Schüssen und rückte auf den dritten Platz vor, während Wierer zweimal danebenschoss und auf den sechsten Platz zurückfiel.

Unangefochtene Führung in der letzten Runde
Die letzte Runde gehörte voll und ganz Olsbu Roeiseland. Mit ihrer typischen Taktik, konsequent alles zu geben verschaffte sie sich 400 Meter vor dem Ziel einen unüberbrückbaren Vorsprung von mehr als 11 Sekunden. Die Sprintsiegerin reagierte nicht schnell genug und holte hinter der strahlenden Norwegerin den zweiten Platz. Die letzte Podestplatzierung erkämpfte sich Simon, die 2 Sekunden nach Hanna den Schießstand verlassen hatte und bei der letzten Steigung an ihr vorbeizog.
 
Aufs Skifahren verlassen
Simon sagte, dass sie sich nach ihren Strafen im Liegendschießen auf ihr Ski- und Sommertraining verlassen hatte, um es zum ersten Mal in dieser Saison aufs Podest zu schaffen. „Beim ersten Liegendschießen hatte ich ziemliche Anfangsschwierigkeiten. Ich hatte zwar einen Rückstand, wusste aber, dass ich mir in punkto Schnellgkeit auf den Skiern etwas zutrauen konnte. Also habe ich versucht, mein Bestes zu geben. Am Anfang des Stehendschießens fühlte ich mich großartig. Das Stehendschießen lief zweimal perfekt. Und der Kampf in der letzten Runde war toll.“
 
Nicht so viel nachdenken
Der heutige Tag war ein richtiges Comeback, nachdem der Start in Kontiolahti enttäuschend für sie verlaufen war. „Ich hatte einen schwierigen Saisonstart. Ich hatte mir viel erhofft, aber hatte Blockaden im Kopf, Probleme mit dem Gewehr, und meine Schnelligkeit reichte auch nicht aus. Ich habe einfach versucht, nach all dem Sommertraining selbstbewusst zu sein und mich auf das nächste Rennen zu konzentrieren. Ich wollte einfach mein Bestes geben und nicht so viel nachdenken.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 14. Dezember 2020 - 11:51