WC3 in Hochfilzen, Staffel der Herren, Deutschland auf 3

Event-Datum: 
Sonntag, 13 Dezember, 2020
Starke Schweden gewinnen die Staffel vor Norwegen und Deutschland
 
Die schwedischen Herren zeigen sich erneut stark und gewinnen mit ingesamt 8 Nachladern die Staffel der Herren in Hochfilzen. Der Schwede Samuelsson kommt gemeinsam mit dem Norweger Johannes Thingnes Bø zum letzten Schießen. Hier leistet sich Bø ingesamt 4 Schießfehler und muss damit eine Strafrunde laufen. Samuelsson muss nur zwei Mal nachladen und kann mit Vorsprung auf die letzte Runde gehen.
 
Die deutschen Herren schaffen es dank eines perfekten letzten Schießen von Philipp Horn auf Rang 3. Horn kommt als vierter mit dem Russen Loginov an den Schießstand. Logoniv verfehlt mehrfach und muss eine Strafrunde laufen. Damit sichert Horn den Podestplatz für das deutsche Team. Startläufer Erik Lesser zeigt eine solide Leistung mit ingesamt 4 Nachladern und übergibt mit nur 1,6 Sekunden Rückstand auf Roman Rees. Rees schießt zwei Mal fehlerfrei und übergibt auf Rang 1 an Benedikt Doll. Doll muss ein Mal nachladen und schickt Philipp Horn mit 10,5 Sekunden Rückstand in den Kampf um das Podest, welchen Horn gewinnen kann. Arnd Peiffer ist aus persönlichen Gründen derzeit nicht in Hochfilzen und war daher nicht Teil der Staffel.
Quwelle: biathlon-news.de
Sebastian Samuelsson sichert Schweden den Staffelsieg der Herren
 
Der Schwede Sebastian Samuelsson brauchte zwei Nachlader, um den letzten Treffer beim Stehendschießen zu landen. Sein norwegischer Rivale Johannes Thingnes Boe brauchte sogar drei Nachlader und kassierte eine weitere Strafe. Der Sieg bei diesem Stehendschieß-Duell bescherte Samuelsson und seinen Teamkollegen Peppe Femling, Jesper Nelin und Martin Ponsiluoma mit einer Zeit von 1:16:31,5 und acht Nachladern den ersten Staffelsieg der Saison. Norwegen wurde mit einer einzigen Strafe und elf Nachladern sowie 5,7 Sekunden Rückstand Zweiter. Deutschland kam mit sieben Nachladern und 44 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz.
 
Wahnsinnig gezittert
Samuelsson, der bei Schwedens letztem Staffelsieg vor zwei Jahren ebenfalls in Hochfilzen Schlussläufer gewesen war, bewies heute im entscheidenden Kampf beim Stehendschießen reichlich Nerven. „Es war wirklich nicht ohne. Ich habe mich gefreut, zusammen mit Norwegen loszufahren. Diesmal wollte ich ein bisschen Druck machen und deswegen möglichst schnell schießen. Ich habe dann ein paar Fehler gemacht und versucht, mich zu beruhigen. Beim Nachlader habe wahnsinnig gezittert, aber dann gehört, dass er eine Strafrunde hat. Da musste ich einfach treffen, um uns den Sieg zu holen."
 
Russland wurde mit einer Strafe, neun Nachladern und einem Rückstand von 1:13,5 Vierter. Der fünfte Platz ging mit sechs Nachladern und 1:35,1 Rückstand an Tschechien, während Frankreich mit drei Strafen, zwölf Nachladern und 1:51,3 Rückstand als Sechster ins Ziel gelangte.
 
Starker Schneefall
Beim Start der 25 Herrenstaffeln nahm der Schneefall deutlich zu, am Schießstand herrschte jedoch völlige Windstille. Der zeitweise starke Schneefall sorgte für ein gedrosseltes Tempo auf der Strecke. Die guten Schießbedingungen führten dazu, dass acht der zehn Besten beim ersten Liegendschießen ohne Nachlader auskamen, als Sturla Holm Laegreid mit Femling dicht auf den Fersen die Truppe vom Schießstand wegführte. Beim Stehendschießen änderte sich alles und alle brauchten Nachlader. Der Russe Matvey Eliseev ging mit einem einzigen Nachlader mit 6 Sekunden Vorsprung in Führung, gefolgt von der Schweiz und Laegreid, der zwei brauchte. Beim Wechsel lag der Norweger wieder vorne, Johannes Dale lag weniger als zwei Sekunden vor den überraschend starken Finnen, gefolgt von den Franzosen und Deutschen.
 
Deutschland in Führung
Ein Zug von sechs Mannschaften, die unter der Führung von Laegreid und Emilien Jacquelin nur wenige Sekunden Abstand zueinander hatten, kehrten fürs erste Liegendschießen ins Stadion zurück. Der Deutsche Roman Rees traf alle fünf Scheiben, ebenso wie Nelin, Evgeny Garanichev und der Österreicher Simon Eder; diese vier führten zusammen mit Jacquelin das Feld an, wobei Dale um 14 Sekunden zurückfiel. Beim Stehendschießen reihten sich sieben Mannschaften nebeneinander auf. Rees und Eder brauchten wieder nur fünf Schüsse, während die anderen sich mit Nachladern abmühten. Nelin kam als Dritter weg, lag aber 10 Sekunden hinten, als Jacquelin einen kompletten Aussetzer hatte. Er brauchte alle drei Nachlader auf und musste zusätzlich noch zwei Strafrunden drehen. Er fiel auf 1:10 zurück. Rees übergab an Benedikt Doll und lag dabei nur einen Schritt vor Eder, der an Felix Leitner übergab. Femling übergab zwei Sekunden später an Ponsiluoma. Dale kam an und schickte Tarjei mit einem Rückstand von 15 Sekunden ins Rennen.
 
Schweden und Norwegen
Über die nächsten 2,5 km bis zum Liegendschießen führte Tarjei die inzwischen sechsköpfige Truppe an. Er und sein schwedischer Rivale räumten beide mit fünf Schüssen ab, wobei der Schwede mit zwei Sekunden Vorsprung aus dem Stadion fuhr, während Doll und der Russe Eduard Latypov einen Rückstand von 14 Sekunden hatten. Die beiden Spitzenreiter absolvierten im Gleichschritt die nächste Runde, was bei Ponsiluoma nach beinharter Arbeit und bei Tarjei zeitweise völlig mühelos aussah. Beide Spitzenreiter brauchten zwei Nachlader, aber Doll landete seine Treffer schnell und kam 2,9 Sekunden vor dem Doppelpack weg, wobei an der vierten Stelle mit 10 Sekunden Rückstand Latypov lag. Das norwegisch-schwedische Doppelpack übernahm schnell wieder die Führung und ließ die Deutschen und Russen weit hinter sich. Johannes und Sebastian Samuelsson machten die Übergabe praktisch Seite an Seite, während Philipp Horn um 10 Sekunden und Alexander Loginov um 26 Sekunden hinten lag.
 
Showdown beim Stehendschießen
In der ersten Runde gab Samuelsson den Ton an. Die beiden schossen gleichzeitig, bis Johannes einmal verfehlte. Samuelsson brauchte dagegen nur fünf Schüsse, was ihm einen Vorsprung von 5 Sekunden verschaffte. Loginov blieb mit fünf Schüssen fehlerfrei, rückte auf den dritten Platz vor, wobei er 35 Sekunden hinten und nur 5 Sekunden vor Horn lag. Johannes schloss die Lücke schnell, um die Kontrolle über die Strecke zu gewinnen und machte sich auf den Weg zum Showdown im Stehendschießen, der seinem Team den Sieg sichern sollte. Beide Herren leisteten sich Fehlschüsse. Samuelsson patzte beim Nachladen und verlor kostbare Zeit, doch er fing sich wieder und landete den fünften Treffer – kurz nachdem Johannes seinen letzten Schuss versemmelte und eine Strafrunde drehen musste. Damit hatte Samuelsson einen Vorsprung von 16,6 Sekunden, wobei der noch 2,5 km vor sich hatte. Auch Loginov musste eine Strafrunde drehen, wodurch Horn mit 30 Sekunden Vorsprung vor seinem russischen Rivalen an den dritten Platz vorrückte.
 
Keiner in Sicht
Samuelsson ließ in der letzten Runde nicht nach, während Johannes sich mit dem zweiten Platz abzufinden schien. Der schwedische Star blickte zurück und als er durch den letzten Tunnel fuhr, sah er weit und breit keinen. Er ließ nach und überquerte als Sieger mit erhobenen Händen die Ziellinie. Horn holte den Deutschen den dritten Platz.
Quelle: biathlon-news.de
geschrieben: 14. Dezember 2020 - 11:54