Pokljuka, Massenstart der Herren

Event-Datum: 
Sonntag, 26 Januar, 2020
Quentin Fillon Maillet fährt Massenstartsieg auf der Pokljuka ein
 

Quentin Fillon Maillet aus Frankreich räumte beim letzten Stehendschießen alle Scheiben ab und ließ die Konkurrenz hinter sich. Er sicherte sich den Sieg im Massenstart der Herren auf der Pokljuka in 36:21,5. Der Franzose schoss insgesamt nur einen Fehler auf dem Weg zu seinem dritten Karrieresieg. Schon in der vergangenen Saison hatte er im letzten Massenstart der Januarwettkämpfe des BMW IBU Weltcups triumphiert. Benedikt Doll aus Deutschland ließ ebenfalls eine Scheibe stehen und wurde Zweiter, 10 Sekunden hinter Fillon Maillet. Platz drei ging an Johannes Thingnes Boe mit zwei Strafrunden und einem Rückstand von 10,3 Sekunden.
 
Erster Saisonsieg
Fillon Maillet sagte über seinen heutigen Sieg: „Beim letzten Schießen und auf der letzten Runde waren viele Athleten, die hätten gewinnen können. Ich wusste, ich muss fehlerfrei bleiben… und schnell schießen. Ich war gut in Form. Ich habe heute mein Bestes gegeben und freue mich sehr über meinen ersten Saisonsieg.“
 
Boes Teamkollege Vetle Sjaastad Christiansen wurde Vierter mit einer Strafrunde und einem Rückstand von 10,6 Sekunden. Platz fünf ging an den Träger des Gelben Trikots, Martin Fourcade. Er schoss ebenfalls einen Fehler und lag 10,8 Sekunden hinter Fillon Maillet. Sechster wurde der Norweger Erlend Bjöntegaard mit zwei Fehlern und einem Rückstand von 21,4 Sekunden.
 
Frankreich gegen Norwegen
In Pokljuka erwartete die Athleten erneut perfektes Biathlonwetter. Es war leicht bewölkt und die Temperaturen lagen um +2°C. Am Schießstand wehte nur ein laues Lüftchen. Der erste Liegendanschlag bestätigte das Bild der ersten Runde: ein Duell Frankreich gegen Norwegen. Insgesamt blieben 17 Herren fehlerfrei. Desthieux und Fillon Maillet gingen als Führungsduo auf die nächste Runde, dicht gefolgt von Christiansen und Tarjei Boe im Abstand von zwei Sekunden. Das restliche Dutzend lag innerhalb von 12 Sekunden. Johannes ließ liegend eine Scheibe stehen und fiel auf Rang 18 zurück.
 
Fourcade und Fillon Maillet
Fourcade übernahm schnell die Führung auf der nächsten Runde. Fillon Maillet blieb beim zweiten Liegendschießen fehlerfrei und schoss etwas schneller als der Träger des Gelben Trikots. Sie verließen die Matte aber fast zeitgleich. Hinter den beiden Franzosen folgte die ebenfalls tadellos schießenden Christiansen und Dale. Johannes blieb auch fehlerfrei und lag nun 7,9 Sekunden hinter den Führenden auf Rang fünf. Er war der einzige Athlet unter den Top 9 mit einer Strafrunde.
 
Fünfergruppe
Diese Fünfergruppe kontrollierte das Feld. Hofer und Nawrath arbeiteten sich auf dem Weg zum Stehendschießen langsam nach vorn. Im ersten Stehendanschlag gingen alle Athleten auf Angriff, aber nur Christiansen, Johannes und Nawrath brachten alle Schüsse ins Schwarze und übernahmen die Führung. Fourcade, Fillon Maillet, Lukas Hofer und Johannes Dale mussten je einmal in die Strafrunde und fielen über 20 Sekunden zurück.
 
Schnellfeuereinlage
Bei Kilometer 10,4 holte die Verfolgergruppe den Deutschen ein und lag nur noch sechs Sekunden hinter den führenden Norwegern. Fillon Maillet führte die Verfolger auf dem Weg zum letzten Stehendschießen immer näher an die Führenden heran. Die beiden Norweger verfehlten je eine Scheibe, während Fillon Maillet eine tadellose Schnellfeuereinlage hinzauberte. Auch Fourcade räumte alle Scheiben ab und ging sieben Sekunden hinter seinem Teamkollegen auf die Schlussrunde. Doll hatte 19 von 20 Scheiben an diesen Tag getroffen und schob sich nun auf Rang drei, 12,9 Sekunden hinter Fillon Maillet. Johannes folgte mit einem Abstand von 17 Sekunden auf Rang vier.
 
Fillon Maillet zieht davon; Kampf um Platz 2 & 3
Fillon Maillet baute seinen Vorsprung auf Fourcade auf 17 Sekunden aus, während der Träger des Gelben Trikots von der Verfolgergruppe eingeholt wurde. Es entbrannte nun ein Kampf um die letzten Treppchenplätze. Doll riss auf der Abfahrt eine kleine Lücke zwischen sich und der Konkurrenz, doch Fourcade, Christiansen und Johannes ließen nicht locker. Die drei gaben alles auf dem Weg Richtung Ziel. Fillon Maillet konnte seinen ersten Saisonsieg genießen und riss seine Skistöcke in die Höhe, als er die Ziellinie überquerte. Doll zündete den Turbo und sicherte sich Rang zwei. Johannes erkämpfte im Zielsprint Rang drei, knapp vor Christiansen und Fourcade. Als sich der Staub gelegt hatte, standen drei Top-6-Plätze für Norwegen und zwei für Frankreich zu Buche.
Alles geben
 
Der Sieger aus Frankreich sagte über seine Schlussrunde: „Als ich den Schießstand verließ, wusste ich, dass ich einige Sekunden vor Martin lag. Ich habe auf der letzten Runde alles, alles gegeben, um Rang eins zu verteidigen.“
 
Doll riskiert und triumphiert
Doll war überrascht über seine schnelle letzte Runde und seinen zweiten Platz. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das heute schaffe. Meine Skier liefen auf der ersten Hälfte des Rennens nicht so gut, aber später wurden sie immer besser. Ich habe das bemerkt und mir gesagt: ‚Ich muss an Martin heranlaufen und dann auf den restlichen Metern alles riskieren. „ Es hat funktioniert. Ich war etwas überrascht. Ich habe darauf gewartet, dass Johannes an mir vorbeifliegt. Ich bin wirklich überglücklich.“
Quelle: biathlonworld.com
 
Mit seinem zweiten Platz im Massenstart, bei nur einer Strafrunde, sind die Erwartungen für die kommende Weltmeisterschaft in Antholz an Benedikt Doll natürlich gestiegen, zumal er auf der Schlussrunde so starke Läufer wie Martin Fourcade und Johannes Thingnes Boe in Schach halten konnte.
Auch Philipp Horn konnte läuferisch überzeugen, musste jedoch dreimal in die Strafrunde. Im Endergebnis landete er mit einem Rückstand von 1:13,2 min. auf Platz 12.
Direkt dahinter kam Arnd Peiffer ins Ziel, Rückstand 1:18,2 min. Peifffer hatte nur eine Strafrunde zu verbuchen, konnte heute in der Loipe jedoch nicht mit den Spitzenleuten mithalten, Platz 13.
Auch Erik Lesser, Rückstand 1:24,7 min. musste läuferische Defizite eingestehen, landete  auf Platz 14.
Philipp Nawrath lag bis zum letzten Schießen gut im Rennen, leistete sich dann jedoch zum Abschluss zwei Strafrunden. Dies warf ihn zurück. Mit einem Rückstand von 1:41,8 min. landete er auf Platz 18.
Für Johannes Kühn lief heute am Schießstand wenig zusammen. Mit insgesamt sechs Strafrunden gab es keine Aussicht auf eine vordere Platzierung. Mit einem Rückstand von 2:34,3 min. landet er auf Platz 26 der dreißig Starter.
 
Nun haben die Athleten zweieinhalb Wochen Zeit um sich auf die Weltmeisterschaften im Südtiroler Antholz, 13.02. – 23.02.2020, vorzubereiten.
geschrieben: 27. Januar 2020 - 21:43 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 11:12