Oberhof: Martin Fourcade gewinnt Sprint, Johannes Kühn auf 3

Event-Datum: 
Freitag, 10 Januar, 2020
Martin Fourcade schießt sauber und dominiert Sprint in Oberhof
Der Franzose Martin Fourcade räumte zum ersten Mal in dieser Saison alle Ziele ab und holte in 25:27,2 einen überzeugenden Sieg beim Sprint der Herren in Oberhof. Das war erst sein zweiter Saisonsieg; er siegte auch im 20 km Einzel zur Saisoneröffnung in Östersund. Fourcades Teamkollege Emilien Jacquelin wurde mit einer Strafrunde und 25,5 Sekunden Rückstand Zweiter, sodass die beiden ersten Podestplätze an Frankreich gingen. Johannes Kühn aus Deutschland wurde mit ebenfalls einer Strafrunde und 33 Sekunden Rückstand Dritter.

Gutes Rennmanagement
Ein lächelnder Fourcade gestand, die Abwesenheit Johannes Thingnes Bös mit gutem Rennmanagement ausgenutzt zu haben: „Ich bin trotz der schlechten Bedingungen hier in Oberhof wirklich zufrieden. Mein Rennmanagement war wirklich gut. Ich glaube, ich habe die Abwesenheit von Johannes Bö ausgenutzt, denn wenn er da ist, weißt du, dass du mit voller Geschwindigkeit starten musst, wenn du im Rennen bleiben willst. Ich wusste, dass ich es heute ohne ihn in der ersten Runde etwas langsamer angehen und am Ende des Wettkampfs alles geben konnte. Ich muss sagen, ich bin mit diesem Sieg wirklich zufrieden. Das ist ein guter Start ins Jahr 2020!“
 
Die russischen Teamkollegen Matvey Eliseev und Alexander Loginov wurden mit 41,1 und 47,8 Sekunden Rückstand Vierter und Fünfter. Elisev schoss sauber, während Loginov eine Strafrunde absolvieren musste. Simon Desthieux aus Frankreich wurde mit ebenfalls einer Strafrunde und 49,8 Sekunden Rückstand Sechster.
 
Regen erfordert Änderung der Rennstrecke
Das Wetter klärte sich an diesem Nachmittag für die Männer etwas auf; sie liefen bei leichtem Nebel und erneut warmen 5 Grad Celsius und schwachem Wind. Der starke Regen der vergangenen Nacht sowie das warme Wetter und der Wind hatten die Loipen so weich werden lassen, dass der Verlauf der Rennstrecke geändert werden musste. Statt der typischen 3,3 km langen Runden griffen die Organisatoren auf die 2,5 km lange Runde zurück; was folgenden Ablauf ergab: 2,5 km-Liegendschießen-2,5 km x 2-Stehendschießen-2,5 km-Ziel.
 
Tarjei im Liegendschießen vorn
Nummer 11 Loginov räumte schnell alle fünf Ziele ab und übernahm im Liegendschießen die frühe Führung; er wirkte wie ein Mann, der seinen Titel vom Januar letzten Jahres verteidigen wollte. Fourcade und auch Kühn taten es ihm gleich und rutschten beide vor den Russen. In Abwesenheit seines Bruders Johannes, der zu Hause in Oslo ist, übernahm Tarjei. Er schoss sauber, aber schneller als seine Rivalen, und führte mit einer Sekunde Vorsprung. Nummer 40 Jacquelin schoss sauber im Liegen und übernahm die Führung vor dem Norweger.
 
Fourcade nimmt das Heft in die Hand
Wenngleich im Liegen viel sauber geschossen wurde, erwies sich das Stehendschießen nach einer 5 km langen Runde als Herausforderung. Loginov fand sich trotz einer Strafrunde erneut kurz ganz oben auf der Bestenliste. Dann lief Fourcade zu alter Form auf, räumte sorgfältig die fünf Ziele ab und setzte sich 32 Sekunden vor das Feld ab. Kühn versuchte, seinen französischen Rivalen einzuholen, verfehlte einen Schuss, zog aber auf Rang zwei vor. Tarjei verlor seine Chance auf einen Podestplatz, als er das Stadion verließ, ohne seine Strafrunde zu absolvieren, und zurückkehren musste. Jacquelin vergab seine Chance auf den Sieg mit einem Fehlschuss im Stehen, der ihn vor Kühn platzierte, aber noch 17 Sekunden hinter Fourcade.
 
Meister der Loipen
Fourcade war weiterhin der Meister der Loipen und setzte sich mit viel Druck weiter vom Feld ab, bis er mit einer Lücke von anfangs 33 Sekunden zwischen ihm und dem Feld die Ziellinie überquerte. Jacquelin sah in der letzten Runde müde aus, hatte aber nach 9,5 km 10 Sekunden Vorsprung vor Kühn und besiegelte Rang eins und zwei für Frankreich. Da die Loipen immer langsamer wurden, forderte niemand mehr heraus und die Podestplätze standen fest.
 
Schnelle Gesellschaft
Jacquelin sagte, dass es während des Wettkampfs geholfen habe, ein paar schnelle Männer um sich herum zu haben: „Ich hatte Glück, die dritte Runde mit Tarjei, Martin und Vestle Christiansen zu laufen. Ich wusste, dass ich heute gut in Form bin, konzentrierte mich einfach auf meine Ski und auf Schnelligkeit, denn manchmal ist es schwer, Rennen zu beenden; die letzte Runde ist wirklich hart. Heute war das nicht so.“
 
Schwierige mittlere Runde
Kühn war beim Kommentieren seines Tages ziemlich entspannt: „Ich bin allgemein zufrieden mit meinem Rennen. Ein Fehlschuss auf dem Schießstand ist immer gut, besonders unter solchen Bedingungen. Auf den Ski lief es gut; nichts Besonderes. Die zweite Runde des Mittelblocks war ziemlich hart.“
Quelle: biathlonworld.com
 
Johannes Kühn landet nach starker Laufleistung und einer Strafrunde im Stehendanschlag mit einem Rückstand von 33 Sekunden auf den fehlerfrei gebliebenen Martin Fourcade auf Platz 3.
Arnd Peiffer ließ gleich die erste Scheibe im Liegendanschlag stehen, räumte ansonsten alles ab, kam jedoch nicht an die Laufleistung von Kühn heran und landete mit einem Rückstand von 1 Minute auf den Sieger auf Platz 12.
Philipp Horn musste jeweils einmal in die Strafrunde, schaffte es jedoch dank seiner läuferischen Fähigkeiten mit einem Rückstand von 1:29,7 min. noch auf Platz 13 zu laufen.
Simon Schempp, mit Startnummer 59 gestartet, musste nach dem Liegendschießen eine Strafrunde mitnehmen, blieb im Stehendanschlag jedoch fehlerfrei. Läuferisch konnte er heute jedoch nicht überzeugen, landete mit einem Rückstand von 2:31,6 min. auf Platz 43.
Heftig erwische es Benedikt Doll und den Newcomer Lucas Fratzscher die beide jeweils 4 Strafrunden absolvieren mussten.
Doll landete trotz 4 Strafrunden mit einem Rückstand von 7/10 sek. auf Simon Schempp auf Platz 44, Lucas Fratzscher mit einem Rückstand von 3:50,2 min. auf den Sieger auf Platz 90.
geschrieben: 10. Januar 2020 - 17:53 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 11:18