Martin Fourcade gewinnt Sprint in Ruhpolding

Event-Datum: 
Donnerstag, 16 Januar, 2020
Martin Fourcade gewinnt Sprint in Ruhpolding; 2020 ungeschlagen
Bis jetzt ist Martin Fourcade im Jahr 2020 ungeschlagen. Heute blieb er fehlerfrei und holte sich den Sieg im Sprint der Herren über 10 km in 22:41,5. Zusammen mit seinem Triumph in Sprint und Massenstart von Oberhof schaffte der Träger des Gelben Trikots nun den zwei Wochenenden umspannenden Hattrick. Sein Teamkollege Quentin Fillon Maillet schoss ebenfalls tadellos und landete im Ziel 3,1 Sekunden hinter Fourcade auf Rang zwei. Dritter wurde Benedikt Doll aus Deutschland. Auch er leistete sich keinen Fehler und lag letztendlich 12 Sekunden hinter dem Sieger.
 
80. Weltcupsieg
Fourcade gab zu, dass sein 80. Weltcupsieg etwas Besonderes für ihn war: „Das ist einfach unglaublich… Wie ein Geburtstagsgeschenk. Ich sehr zufrieden mit meinem Biathlonwettkampf. Ich war auf den Skiern nicht so schnell unterwegs, wie erwartet, nicht so gut wie letzte Woche in Oberhof. Aber im Biathlon geht es nicht nur ums Laufen. Es geht auch um ein schnelles, akkurates Schießen. Ich bin sehr stolz und zufrieden, dass ich das geschafft habe.“
 
Der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen leistete sich einen Fehler und landete 22,2 Sekunden hinter Fourcade auf Platz vier. Die französischen Teamkollegen Simon Desthieux und Fabien Claude ließen ebenfalls je eine Scheibe stehen und teilten sich im Ziel Platz fünf mit einem Rückstand von 23,5 Sekunden. Für Claude stellt dies gleichzeitig eine persönliche Bestleistung dar. Er übertraf damit seinen siebten Platz aus dem Einzel in Östersund in dieser Saison.
 
Bei den Herren herrschten die gleichen Witterungsbedingungen wie bei den Damen einen Tag zuvor: Sonnenschein, +4°C auf dem Thermometer und Windstille.
 
Schnelles, sauberes Liegendschießen
Der Norweger Johannes Dale ging mit Startnummer eins ins Rennen und blieb liegend gleich fehlerfrei. Der Großteil der Athleten schoss schnell und Fillon Maillet schaffte es, sich bis auf 0,3 Sekunden an Dale heranzuarbeiten. Kurz danach übernahm Fourcade die Führung mit einem ebenso schnellen und perfekten Liegendanschlag und setzte sich 2,3 Sekunden vor Dale. Arnd Peiffer lief auf seiner ersten Runde zusammen mit Fourcade, der auf dem Weg zum Stehendschießen war. Der Deutsche ging dann liegend um 0,3 Sekunden in Führung, musste sich aber bald Platz eins mit Christiansen teilen. Beide wollten Fourcade den Sieg wegschnappen. Schnell stellte jedoch Fourcades junger Mannschaftskamerad Jacquelin die Glanzleistungen des Deutschen und des Norwegers in den Schatten und übernahm mit einem Vorsprung von zwei Sekunden die Führung nach dem Liegendschießen.
 
Fourcade und Fillon Maillet
Wie üblich änderte sich beim Stehendschießen alles: Dale schoss zwei Strafrunden und fiel aus den Toprängen heraus. Der Ukrainer Dmytro Pidruchnyi war der erste Athlet, der alle fünf Stehendscheiben zu Fall brachte. Fillon Maillet flog über die Strecke, brauchte nur 22 Sekunden für fünf Stehendtreffer und ging mit einem Vorsprung von drei Sekunden auf die Schlussrunde. Fourcade antwortete mit einem ebenfalls tadellosen Schießen, ebenso wie Doll. Der Deutsche flog sogar 1,9 Sekunden schneller aus dem Stadion wieder auf die Strecke. Peiffer ließ nach seinem exzellenten Liegendschießen zwei Scheiben stehen und fiel zurück. Auch Christiansen und Jacquelin schossen je einen Fehler und schrammten am Podest vorbei. Nawrath mit Startnummer 77 kam nach einem fehlerfreien Liegendanschlag nun zum Stehendschießen und lag mit den zwei französischen Stars gleichauf. Er traf fünfmal und ging nur 1,6 Sekunden hinter Fourcade auf die Schlussrunde.
 
Fourcade läuft zum Sieg
Fillon Maillet behielt sein schnelles Tempo auf der letzten Runde bei. Doll folgte ihm, lag aber achte Sekunden zurück. 1,4 km vor dem Ziel hatte Fourcade einen Vorsprung von 1,3 Sekunden. 500 Meter weiter hatte der Träger des Gelben Trikots ihn auf 4,3 Sekunden ausgebaut, während Fillon Maillet schon auf der Zielgeraden war. Doll folgte 8,9 Sekunden dahinter. Dann kam Fourcade ins Ziel. Er holte alles aus sich heraus und schaffte es, sich 3,1 Sekunden vor Fillon Maillet den Sieg zu sichern. Nawrath hatte auf der Schlussrunde keine Chance gegen dieses Trio. Die Podiumsplätze waren vergeben.
 
Mein Bestes gegeben
Fillon Maillet tat alles, um sich den Tagessieg zu sichern. Obwohl er letztendlich auf Rang zwei landete, war er zufrieden mit seiner Leistung. "Im Sprint kämpft man allein. Man bekommt Informationen während des Rennens, hat aber keinen physischen Gegner. Man muss jede Sekunde alles geben, darf beim Schießen nicht zu viel Zeit verlieren und muss treffen. Ein Fehler und das Treppchen ist weg. Ich war nah dran und habe mir eine Schlacht gegen Martin und Benedikt auf der letzten Runde geleistet. Ich weiß, die Strecke ist kurz. Es ging nur um ein oder zwei Sekunden. Ich habe mein Bestes gegeben und bin heute zufrieden."
Quelle: biathlonworld.com
 
Benedikt Doll auf dem Stockerl!
Mit einer tadellosen Schießleistung, ohne Fehler, sicherte sich Benedikt Doll mit einem Rückstand von 12 sek. Platz 3 hinter den beiden Franzosen Fourcade und Fillon Maillet auf dem Stockerl.
Auch Philipp Nawrath blieb fehlerfrei, landete mit einem Rückstand von 24,6 sek. auf einem beachtlichen 7. Rang.
Johannes Kühn musste nach dem Stehendanschlag eine Strafrunde drehen und kam mit einem Rückstand von 32 sek. auf Platz 9 ins Ziel.
Roman Rees blieb am Schießstand ebenfalls ohne Fehler konnte jedoch läuferisch nicht mit den Topathleten mithalten, landet mit einem Rückstand von 58,5 sek. auf Platz 19.
Arnd Peiffer musste nach dem Stehendanschlag zwei Strafrunden drehen und kam mit einem Rückstand von 1:05 min als 22.ster ins Ziel.
geschrieben: 17. Januar 2020 - 18:10