Simon Schempp will beim Heimweltcup zurückkommen

Event-Datum: 
Dienstag, 9 Januar, 2018
Ruhpolding.  Simon Schempp hatte einiges aufzuklären. Nach der Verwirrung über seine schwachen Leistungen der vergangenen Wochen, die in der vorzeitigen Abreise vom Biathlon-Weltcup in Oberhof gipfelten, bezog der Athlet der Ski-Zunft Uhingen nun auf seinem Facebook-Profil Stellung: „Leider habe ich seit der Staffel in Hochfilzen mit Rückenproblemen zu kämpfen, die durch die Wettkämpfe in Frankreich immer schlimmer wurden. Die Genesungs- und Behandlungszeit über die Weihnachts- und Neujahrtage hatte leider nicht ausgereicht, die Probleme in den Griff zu bekommen.“
Beim ersten Rennen des Jahres 2018 war die olympische Medaillenhoffnung nur 34. geworden. „Da es im Sprint wieder erheblich schlechter wurde, war am nächsten Tag leider kein Wettkampf mehr möglich“, erklärte Schempp dazu. Schließlich gab der als Weltcup-Favorit in die Saison gestartete Schwabe Einblick in seine Gemütslage in den vergangenen Tagen: „Es ist wahnsinnig hart und frustrierend an Rennen überhaupt und dann auch noch an Heimrennen nicht teilnehmen zu können.“
Doch das Schlimmste scheint für den Wahl-Ruhpoldinger überwunden: „Ich hoffe, dass dem Start am Mittwoch in Ruhpolding nichts im Wege steht“, schrieb Schempp. Denn die Ärzte gaben für das Einzelrennen heute (14.20 Uhr/ZDF und Eurosport) über 20 km vorerst Grünes Licht: „Wir sind wieder vollzählig. Erik hat gut trainiert. Auch bei Simon gibt es Positives zu vermelden“, sagte Trainer Andreas Stitzl gestern. Lesser hatte wegen eines Infekts gefehlt. Bei Schempp müsse man aber „den Wettkampf abwarten, was die Muskulatur hergibt“, sagte Stitzl: „Von der Kondition her fühlt er sich richtig gut. Er braucht jetzt ein Erfolgserlebnis.“
Dies gilt für die gesamte Männermannschaft, für die es im Olympiawinter erst zu drei Podest-Plätzen gereicht hat – einer davon mit der Staffel. Vor allem Dominator Martin Fourcade aus Frankreich und die starken Norweger um Johannes Thingnes Bö prägen vor Olympia das Geschehen. „Wir sind dennoch auf einem guten Weg, wir sind voll im Plan“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner im Hinblick auf die Spiele in Südkorea (9. bis 25. Februar) und hob die positiven Erkenntnisse im Thüringer Wald hervor.
Dabei lobte der dreimalige Olympiasieger nach der Staffel im Nebelrennen von Oberhof vor allem den oftmals am Schießstand schwachen Schwarzwälder Benedikt Doll und Routinier Arnd Peiffer: „Benni mit einem Nachlader bei diesen Bedingungen, der Arnd mit zweien – das war tadellos.“ Allerdings bereiteten gerade Schempps Rückenprobleme Sorgen. Schon seit Mitte Dezember plagt er sich nach eigener Aussage mit den muskulären Beschwerden herum. In Topform laufen derzeit andere, allen vor Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö. Bei zehn Einzelrennen in dieser Saison standen sie achtmal zusammen auf dem Podest. Nur einmal war keiner der beiden zuoberst auf dem Treppchen. In dieser Verfassung werden sie auch in Pyeongchang nur schwer zu schlagen sein.
Noch nehmen die DSV-Athleten den Rückstand aber mit Humor. „Ich glaube, das ganze deutsche Team wird nicht mehr bei Olympia teilnehmen. Wir sind zu schlecht“, hatte Benedikt Doll nach seinem verpatzten Auftritt im Sprint von Oberhof mit einem spitzbübischen Grinsen gesagt, dann aber hinzugefügt: „Da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.“
Quelle: swp.de / Manuela Harant
 
Die deutschen Starter im 20-Kilometer-Rennen in Ruhpolding am 10.01.2018:
Startzeit Starter                 Startnummer
14:20:30 Arnd Peiffer                       1
14:24:00 Simon Schempp            8
14:30:00 Erik Lesser                     20
14:44:30 Benedikt Doll                  49
14:50:00 Johannes Kühn              60
15:14:00 Roman Ress                  108
geschrieben: 10. Januar 2018 - 9:30 ; letzte Änderung: 11. Januar 2018 - 18:09