Biathlon-Staffel verpasst Podest bei Generalprobe - Vierter

Event-Datum: 
Freitag, 12 Januar, 2018
Nach der verpatzten Generalprobe seiner Biathlon-Staffel beim Heim-Weltcup in Ruhpolding gab sich Männer-Bundestrainer Mark Kirchner demonstrativ gelassen. „Den vierten Platz bewerte ich erst einmal als gut und hart erkämpft“, sagte Kirchner.
 
Der Olympiasieger von 1992 und 1994 kritisierte lediglich „Kleinigkeiten“. Schlussläufer Simon Schempp sagte: „Wir brauchen mal wieder ein Ah-ha-Erlebnis, wo es bei jedem wieder mal flutscht. Dann können wir sicherlich wieder ganz vorne mit angreifen.“
 
Insgesamt zehn Nachlader kosteten Erik Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Schempp beim überlegenen Sieg der Norweger den ersehnten Podestplatz. „Der eine oder andere Nachlader war mit Sicherheit zu viel“, sagte Kirchner. 42 Tage vor dem Staffel-Wettbewerb bei den Winterspielen in Pyeongchang ist Kirchner weiter Optimist: „Ich glaube, dass wir nach wie vor bei Olympia gute Chancen haben.“
Das in Bestbesetzung angetretene deutsche Quartett musste sich am Freitag über die 4x7,5 Kilometer im Hexenkessel der ChiemgauArena vor 18 000 Zuschauern den ohne Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen angetretenen Norwegern, den Franzosen um ihren Topstar Martin Fourcade und dem von Ricco Groß betreuten Olympiasieger aus Russland geschlagen geben. 1:26,5 Minuten betrug der Rückstand auf die Norweger. „So ein Sieg gibt Selbstvertrauen für Olympia“, sagte Emil Hegle Svendsen.

Für die Männer-Staffel reichte es nicht für den ersehnten Podestplatz, Platz zwei in Hochfilzen bleibt der bislang einzige im Olympia-Winter. Startläufer Lesser blieb als einziger deutscher Skijäger fehlerfrei, drückte auf das Tempo und übergab mit knappem Vorsprung auf die Norweger. „Ich habe aus den Fehlern im Einzel gelernt“, sagte Lesser, der zuletzt in Oberhof krank gefehlt und in Ruhpolding im Biathlon-Klassiker über die 20 Kilometer als 63. arg enttäuscht hatte.
Der Ex-Weltmeister hat die bislang einzigen Podestplätze für die deutschen Männer im Olympia-Winter geholt. „Wenn es im Laufen besser funktioniert, dann ist man am Schießstand auch etwas freier. Das ist ganz einfach“, sagte er.
„Es war aber total sinnlos, dass ich für den einen Fehler drei Nachlader gebraucht habe. Das war total überflüssig“, haderte Doll mit seinen vier Nachladern. Zwei Reservepatronen benötigte Peiffer, Schempp gleich vier. Der Massenstart-Weltmeister, der im Vorfeld über Rückenprobleme geklagt hatte, sagte: „Ich war eher etwas unkonzentriert beim Schießen. Vier Nachlader sind nicht das Gelbe vom Ei.“
Quelle: swp.de
 
Simon Schempps Kommentar:
„Die herausragenden Schießleistungen, die fehlen einfach um dann auch wieder ganz nach vorne zu kommen, und dies geht uns ab. Es sind keine Totalaussetzer, aber halt einfach so mittelmäßige Schießleistungen.“
geschrieben: 15. Januar 2018 - 17:05 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 14:13