Simon Schempp glücklich über Aufschwung

Event-Datum: 
Freitag, 23 Dezember, 2016
Die Aufwärtstendenz ist klar erkennbar, Simon Schempps Formkurve hat sich im Biathlon- Weltcup an den vergangenen Wochenenden  steil nach oben entwickelt. Dementsprechend gut gelaunt geht der Top-Athlet von der Skizunft Uhingen in die kurze Weihnachtspause. „Zuletzt lief es sehr gut für mich, die Entwicklung ist sehr positiv und ich bin voll zufrieden“, stellt der 28-Jährige mit einem Lächeln fest. Schließlich musste der beste deutsche Biathlet der jüngeren Vergangenheit, immer wieder auch als Kandidat für den Gesamtweltcup-Sieg gehandelt, zu Beginn der Saison erst einmal Rückschläge verkraften, die Plätze 46, 21 und neun im schwedischen Östersund waren nicht unbedingt nach dem Geschmack des Wahl-Ruhpoldingers und seiner  Fans, aber sie sind erklärbar.
 
„Die Entwicklung meiner Leistungen ist aufgrund der Erkältungen und der Rippenprellung im Vorfeld der Weltcup-Saison nachvollziehbar, die letzten beiden Monate vor den Wettkämpfen sind nicht gut gelaufen und es ging deshalb nicht optimal los. Dafür habe ich jetzt viel daraus gemacht, nach drei Wochen stehe ich auf Platz fünf in der Gesamtwertung“, weiß Schempp aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im engen Feld der Spitzen-Biathleten. Im slowenischen Pokljuka ließ er die Ränge sechs, fünf und drei (mit der Staffel) folgen, im tschechischen Nove Mesto kamen die Platzierungen 17, vier und zwei hinzu. Nach acht Einzelwettbewerben nimmt Schempp mit 251 Punkten in der Gesamtwertung Rang fünf ein, Anton Shipulin (2./310), Johannes Tignes Bö (3./308), und Ole Einar Björndalen (4./258) sind in Schlagdistanz, nur Überflieger und Titelverteidiger Martin Fourcade (1./468) scheint bereits enteilt. „Besser als Martin Fourcade es macht, geht es nicht, einen besseren Biathleten gab es noch nie“, anerkennt der faire Konkurrent aus dem Schwäbischen neidlos die überragenden Leistungen des Franzosen aus den Pyrenäen, wo er im vergangenen Sommer für ein paar Tage zu Gast war. „Unser Verhältnis hat sich durch meinen Besuch eigentlich nicht verändert, wir haben uns schon davor gut verstanden“, beschreibt Schempp seinen  Draht zum fünfmaligen Weltcup-Gewinner in Serie, mit dem er sich im Ziel von Nove Mesto nach dem Massenstart gleich abklatschte – Sieger Fourcade und Schempp als Zweiter hatten alle anderen Konkurrenten abgeschüttelt, der Uhinger konnte seinen ersten Podestplatz des Winters in Einzelwettbewerben feiern.
 
Im neuen Jahr werden in weiteren 18 Einzelwettbewerben Punkte für die Weltcup-Vergabe verteilt, Simon Schempp geht „sehr zuversichtlich“ die kommenden Aufgaben einschließlich der Weltmeisterschaft an, die Mitte Februar im österreichischen Hochfilzen ausgetragen wird. Dass er endlich gerne einmal eine Einzelmedaille bei einer WM gewinnen würde, ist längst kein Geheimnis mehr. „Ich hoffe, dass ich zu diesem Zeitpunkt in Hochform bin, insgesamt würde ich gerne meine aktuell sehr ordentliche Form über die nächsten drei Monate bringen“, schaut der Uhinger auf den Jahresbeginn 2017. Dafür will er in den kommenden Tagen gut trainieren, schließlich seien die Weltcups in Oberhof und Ruhpolding ab 5. Januar gleich Highlights der Saison, auf die er zuversichtlich blicke.
 
Davor, am 28. Dezember, steht Biathlon auf Schalke auf dem Programm. Schempp wird zusammen mit seiner Freundin Franziska Preuß ein Paar bilden, das sich den Sieg sichern will. „Ich freu’ mich drauf, das ist eine coole Veranstaltung mit phänomenaler Stimmung“, weiß der Spitzenathlet nach seiner Vorjahrespremiere im Fußballstadion. Davor ist weihnachtliche Ruhe angesagt – und ein Besuch bei der Familie.
Quelle: swp.de/Harald Betz
 
Zwei Heimspiele im Biathlon-Weltcup
Die Biathleten setzen ihre Weltcup-Saison gleich im neuen Jahr fort. Vom 5. bis 8. Januar gastiert die Weltspitze im thüringischen Oberhof, anschließend geht es vom 11. bis 15. Januar ins bayerische Ruhpolding, traditionell zweiter deutscher Weltcup-Austragungsort und zugleich die Wahlheimat von Simon Schempp. Es folgen die Rennen in Ant­holz/Südtirol vom 19. bis 22. Januar, ehe vom 9. bis 19. Februar die Weltmeisterschaft im österreichischen Hochfilzen den Kalender füllt. Drei weitere Weltcup-Orte sind Pyeong Chang (2. bis 5. März), Tyumen (9. bis 12. März) und Oslo (17. bis 19. März).
geschrieben: 23. Dezember 2016 - 13:53 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 16:39