Oslo, Staffel der Männer über 4 * 7,5 km

Event-Datum: 
Sonntag, 15 Februar, 2015
Die Russische Männerstaffel gewann in einem bis auf die Ziellinie hochspannenden Rennen hauchdünn vor der deutschen Mannschaft.
 
Das letzte Rennen vor der Weltmeisterschaft in Kontiolahti (FIN) entschied Anton Shipulin im Zielsprint. Im Endspurt auf der Zielgeraden konnte er Simon Schempp noch abfangen.
 
Startläufer Erik Lesser kam mit den anderen 20 gestarteten Mannschaften wie an der Perlenschnur aufgereiht zum ersten Schießen. Ohne Fehlschuss ging Lesser gemeinsam mit dem Franzosen und dem Italiener auf die zweite Laufrunde, dicht gefolgt von 9 weiteren Läufern die allesamt gemeinsam zum zweiten Schießen kamen. Erik Lesser traf alle 5 Scheiben und konnte als Führender auf seine letzte Laufrunde gehen, gefolgt von Tschechien und der Slowakei, mit ca. 60 sek. Rückstand.
Lesser wechselte mit einem Vorsprung von noch 3 sek. auf Andi Birnbacher, vor Jaroslav Soukup (CZE), Simon Eder (AUT), Dyuzhev (BLR), Zhyrnyi (UKR) und Maxim Tsvetkov (RUS). Diese 5 Läufer konnten auf Andi aufschließen und kamen so gemeinsam zum ihrem ersten Schießen.
Andi Birnbacher, Soukup (CZE), und Tsvetkov (RUS) gingen ohne Fehlschuss in Führung, dicht gefolgt von Simon Eder (AUT), 8 sek. dahinter, der jedoch auf das Führungstrio wieder aufschließen konnte. Im Stehendschießen benötigte Andi Birnbacher einen Nachlader währenddessen Tsvetkov (RUS), Eder (AUT), Soukup (CZE) und Zhyrnyi (UKR) ohne Fehlschuss sich auf die letzte Laufrunde aufmachen konnten. Jakov Fak (SLO) folgte mit einigem Abstand. Andi konnte auf das Führungstrio auflaufen. Diese vier wurden jedoch vom bärenstark laufenden Jakov Fak noch eingeholt und kurz vor dem Wechsel überholt, so dass Slowenien mit einem Vorsprung von 3,3 sek. vor RUS und Deutschland wechseln konnte. Knapp dahinter wechselten Österreich auf Grossegger und Tschechien auf Michal Slesinger. (Nach dem Rennen zeigte Andi Birnbacher Fakov Fak für dessen beeindruckende Laufleistung anerkennend den Vogel.) Für Deutschland war nun Arnd Peiffer auf der Strecke. Bei leichtem Seitenwind kamen die fünf zum ersten Schießen. Alle fünf leisteten sich zwei Fehlschüsse. Arnd Peiffer benötigte alle drei Nachlader und konnte eine Strafrunde gerade noch verhindern. Peiffer mit einem Rückstand von 8 sek. konnte jedoch auf Grossegger (AUT) und Michal Slesingr (CZE) auflaufen. Gemeinsam kam das Trio zum Stehendschießen. Grossegger und Peiffer blieben ohne Fehlschuss, während sich Michal Slesingr mit zwei Strafrunden aus dem Rennen schoss. Auf Platz drei folgte Dimitry Malyshko (RUS) mit 20 sek. Rückstand vor Vladimir Semakov (UKR) mit 31 sek. Rückstand.

         Anton Shipulin (2) (RUS) kommt im Zielspurt vor Simon Schempp (4) über die Ziellinie; (Bildquelle: ARD/ZDF)
Arnd Peiffer, in bestechender Laufform, konnte sich von Grossegger absetzen und mit einem Vorsprung von 31 sek. als Erster auf Simon Schempp wechseln. Dahinter Wechsel von Österreich auf Dominik Landertinger, Russland auf Anton Shipulin, 46 sek. Rückstand, und Sergey Semenov (UKR). Anton Shipulin konnte in der ersten Laufrunde Dominik Landertinger überlaufen und kam hinter Simon Schempp zum Liegendschießen. Simons letzter Schuss verfehlte sein Ziel, er musste einmal nachladen, während Anton Shipulin in einer schnellen Schießserie alle Scheiben traf. Simons Vorsprung schmolz auf 15 sek, vor Shipulin und 23 sek. vor Landertinger. Sergey Semenov (UKR) musste zweimal in die Strafrunde, war somit aus dem Rennen um die Spitzenplätze. Anton Shipulin blieb auf der zweiten Laufetappe hartnäckig an Simon dran und konnte seinen Rückstand bis zum Stehendschießen auf 13 sek. verringern. Wieder musste Simon einen Fehlschuss verkraften und nachladen, während Anton Shipulin wieder alle fünf Scheiben traf. Dominik Landertinger auf Platz drei liegend konnte seine Chance nicht nutzen und musste mit zwei Nachladern als dritter, mit einem Rückstand von 51 sek., in die Schlussrunde gehen. Diese Schlussrunde entwickelte sich zur taktischen Nervenschlacht zwischen Anton Shipulin und Simon Schempp. Beide belauerten sich und liefen mit gemäßigtem Tempo dem Ziel entgegen, wissend dass von Hinten keine Gefahr mehr drohte. Der Sieger würde unter ihnen ausgemacht. Beim letzten Anstieg griff Simon Schempp an und sprintete an Anton Shipulin vorbei und kam als Erster auf die Zielgerade. Hier konnte Anton Shipulin jedoch noch einmal kontern und brachte seinen Fuß als Erster über die Ziellinie.
Simons Ärger nach dem Rennen war verständlich. Sein Kommentar: „Habe alles gegeben, hat nicht ganz gereicht, so ist das halt!“  RaHo
geschrieben: 15. Februar 2015 - 18:02 ; letzte Änderung: 20. April 2024 - 17:19