Rückkehr in den Weltcup? Rätselraten um Simon Schempp

Event-Datum: 
Dienstag, 5 Februar, 2019
In den nächsten 14 Tagen finden die Übersee-Weltcups der Biathleten statt. Ob Simon Schempp von der Ski-Zunft Uhingen dort startet, entscheidet sich heute.
 
Hinter dem Namen Simon Schempp steht aktuell ein großes Fragezeichen. 
Der Biathlet von der Skizunft Uhingen, im vergangenen Winter bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang mit Silber im Massenstart und Bronze mit der Staffel einer der erfolgreichsten Skijäger, hatte zuletzt die beiden Weltcup-Veranstaltungen in seiner Wahlheimat Ruhpolding und in der Südtiroler Hochebene von Antholz ausgelassen, nachdem zuvor die Ergebnisse nicht gestimmt hatten und der 30-Jährige vor den TV-Kameras einen zunehmend ratlosen Eindruck hinterlassen hatte. Heute will der Deutsche Skiverband bekannt geben, ob Schempp im Training wieder Fuß gefasst hat und die Reise zu den Weltcups nach Canmore/Kanada und Salt Lake City/USA antritt, wo an den kommenden beiden Wochenenden die nächsten Stationen zur Punktevergabe warten.
 
Saisonverlauf ist Berg- und Talfahrt
Der bisherige Saisonverlauf des Massenstart-Weltmeisters von 2017 gleicht einer Berg- und Talfahrt. Nach einem verheißungsvollen Auftakt als Fünfter im Einzel im slowenischen Pokljuka und auch als Verfolgungs-Achter in Hochfilzen dürfte der ehrgeizige und akribische Uhinger selbst beim Blick auf die übrigen Resultate am meisten enttäuscht gewesen sein. Diese gipfelten Mitte Januar bei drei Schießfehlern in Platz 70 im Sprint von Oberhof und der damit verpassten Qualifikation für die Verfolgung – auch der zwischenzeitliche zweite Rang beim Biathlon auf Schalke, gemeinsam eingefahren mit Freundin Franziska Preuß gleich nach Weihnachten, war danach kein Trost.
Schempp zeigte sich in Oberhof dementsprechend niedergeschlagen und entschied in Absprache mit den Trainern, die folgenden Weltcups in Ruhpolding und Antholz auszulassen und sich auf das Training in seiner vertrauten Ruhpoldinger Umgebung zu konzentrieren. Seinem Fanclub gegenüber erklärte der 30-Jährige vor gut einer Woche in einer Telefon-Botschaft, dass er einenzähen Genesungsprozess mit Rückenproblemen und auch dem Mountainbike-Sturz im Frühjahrdurchlaufe und er deshalb mit seinem Leistungsaufbau noch nicht zufrieden sei, die Regenerationszeiten zwischen den Trainingseinheiten seien zu groß.
 
Auch der Deutsche Skiverband beobachtete zuletzt den Weg eines seiner Aushängeschilder, über mehrere Jahre hinweg bester Deutscher im Weltcup, genau. „Schempps Form war nicht da, bei hoher Intensität ging der  Motor aus. Deshalb war ein guter Mix aus Regeneration und Training angeraten“, so Pressesprecherin Kirsten Drewer am Montag. Ob Schempps Formkurve wieder nach oben zeigt und er zum deutschen  Team in Übersee  zählt, wird  heute bekannt gegeben. 
Textquelle: swp.de/Harald Betz
geschrieben: 5. Februar 2019 - 11:20 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 11:45