Tiril Eckhoff gewinnt den Sprint beim Weltcup in Östersund

Event-Datum: 
Freitag, 19 März, 2021
Zum Auftakt des letzten Weltcups in diesem Winter führte der Weg der Biathlon-Damen nach Östersund in Schweden. Im Sprint galten vor allem Denise Herrmann und Franziska Preuß als Kandidatinnen für das Podium, aber sie hatten Problem am Schießstand. Mit von der Partie sind mehrere deutsche Damen, die nach guten Leistungen im IBU-Cup eine Chance erhalten haben. Nicht zu schlagen war wieder einmal Tiril Eckhoff, die vor Dorothea Wierer aus Italien und Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen ins Ziel kam.
 
Die deutschen Damen erwischten leider keinen guten Tag zum Auftakt des Weltcups in Östersund. Denise Herrmann und Franziska Preuß verfehlten jeweils Stehend und Liegend ein Ziel. Etwas besser machten es Vanessa Hinz mit einem Fehler und Janina Hettich mit null Fehlern, aber sie konnten in der Spur nicht mit der Spitze mithalten. Dennoch wurde Janina Hettich beste Deutsche auf Rang 17 vor Franziska Preuß und Vanessa Hinz. Julina Frühwirt und Marion Deigentesch verpassten mit ihren Leistungen die morgige Verfolgung.
 
Tiril Eckhoff gewinnt den Sprint von Östersund
Ganz oben auf dem Podest steht wieder einmal Tiril Eckhoff aus Norwegen. Die bereits feststehende Siegerin des Gesamtweltcups und der kleinen Kristallkugel für den Sprint, konnte Dorothea Wierer trotz eines Schießfehlers noch einmal in die Schranken weisen. Auf Rang 3 kam Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen ins Ziel, die eine wieder einmal starke Leistung der Norwegerinnen unterstreicht. Mit Marte Olsbu Röiseland und Ida Lien kamen noch zwei von ihnen unter die Top 10.
Quelle: biathlon-news.eu
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 17, Janina Hettich, ohne Strafrunde, Rückstand 0:39,3 min
Platz 23,  Franziska Preuß, zwei Strafrunden, Rückstand 0:50,5 min
Platz 27, Vanessa Hinz, eine Strafrunde, Rückstand 0:56,3 min
Platz 31, Anna Weidel, ohne Strafrunde, Rückstand 0:59,2 min
Platz 34, Denise Herrmann, zwei Strafrunden, Rückstand 1:07,5 min
Platz 57, Vanessa Voigt, eine Strafrunde, Rückstand 1:37,9 min
Platz 62, Juliane Fruehwirt, eine Strafrunde, Rückstand 1:50,2 min  (nicht für Verfolger qualifiziert)
Platz 68, Marion Deigentesch, zwei Strafrunden, Rückstand 1:55,7 min (nicht für Verfolger qualifiziert)
Tiril Eckhoff fliegt im Sprint in Östersund zum Sieg
Die Norwegerin Tiril Eckhoff begann die Woche in Östersund so, wie sie die letzte am Samstag mit ihrem Verfolgungssieg in Nove Mesto beendet hatte: Sie siegte im Sprint der Damen über 7,5 km mit einer Strafe in 18:44,6. Eckhoff flog über die letzten 400 Meter, sprintete entschlossen über den letzten Abschnitt und besiegelte ihren fünften Sieg in Folge. Sie lief 2,5 Sekunden vor der Zweitplatzierten Dorothea Wierer aus Italien ins Ziel, die heute fehlerfrei schoss. Eckhoffs gute Freundin und Teamkollegin Ingrid Landmark Tandrevold landete ebenfalls ohne Fehler und mit 6,7 Sekunden Rückstand auf Platz drei und holte ihren sechsten Podestplatz in dieser Saison.
 
Schießen
Eckhoff schoss weiterhin auf hohem Niveau und erzielte einen weiteren 90-%-Tag. „Gerade läuft es wirklich gut; das Schießen macht Spaß, und das ist nicht jeden Tag so.“
 
„Okay, den Sprint hole ich mir“
Sie gestand, etwas nervös gewesen zu sein und sich in der letzten Runde nicht perfekt gefühlt zu haben; der Sieg sei harte Arbeit gewesen: „Ich war vor dem Wettkampf etwas nervös. Ich will die Saison gut beenden, weil die letzte Saison nicht so gut endete. Ich will einfach im Flow bleiben und möglichst viele gute Rennen laufen… In der letzten Runde war ich etwas erschöpft. Ich kassierte hier und dort ein paar Sekunden und dachte: ‚Heute ist nicht mein Tag.‘ Dann plötzlich waren wir gleichauf und ich dachte: ‚Okay, den Sprint hole ich mir.‘“
 
200. Start
Neben dem Sieg feierte Eckhoff einen weiteren Meilenstein ihrer Karriere: „Heute ist mein 200. Start; das ist verrückt: 200 Welt-Cup-Rennen! Das erlebt man nicht jeden Tag!“
Anais Chevalier-Bouchet wurde mit einer Strafe und 15,4 Sekunden Rückstand Vierte. Die Österreicherin Lisa Theresa Hauser landete mit einer Strafe und 16,4 Sekunden Rückstand auf Platz fünf, während Platz sechs an die Norwegerin Marte Olsbu Røiseland ging, die ebenfalls eine Strafe hatte und 18,2 Sekunden zurücklag.
 
Winterlicher Tag; Eckhoff führt
Der letzte Sprint der Saison fühlte sich wieder wie Winter an: bewölkter Himmel, viel natürlicher Schnee auf dem Boden und ein paar Schneeflocken bei -3C und dem gewöhnlichen lästigen Wind auf dem Schießstand in der schwedischen nationalen Biathlonarena. Lokalfavoritin Hanna Öberg in der Nummer 1 begann den Tag mit zwei Strafen im Liegendschießen und schied früh aus dem Wettbewerb aus. Wierer schoss nach Öberg sauber und war zu dem Zeitpunkt die Zweitschnellste. Anais Chevalier-Bouchet mit der Nummer 24 räumte ihre Ziele als Schnellste ab. Tandrevold schoss zwar perfekt, war jedoch zehn Sekunden langsamer. Doch wie so häufig in dieser Saison kam Eckhoff mit einer der schnellsten ersten Runden zum Liegendschießen, schoss stabil und sauber und führte anschließend mit vier Sekunden vor dem Feld. Stina Nilsson räumte bei ihrem Welt-Cup-Debut im Liegendschießen sauber ab und lag zu diesem Zeitpunkt nur neun Sekunden hinter Eckhoff.
 
Wierer dominiert nach dem Stehendschießen
Lena Häcki räumte als erste im Stehendschießen alle Ziele ab, doch eine Minute später tat Wierer es ihr gleich und lief mit der besten Zeit weiter. Tandrevold räumte ebenfalls alle Scheiben ab und lief 8 Sekunden hinter der Italienerin weiter, während Chevalier-Bouchet einmal verfehlte und zurückfiel. Hauser, beim Liegendschießen fehlerfrei, verfehlte nun ebenfalls einmal und lief als Fünfte weiter, zwei Sekunden schneller als ihre französische Rivalin. Eckhoff kam mit fünf Sekunden Führung zum Stehendschießen, schoss aber einmal daneben. Sie flog durch die Strafrunde und lief nur 5 Sekunden hinter Wierer weiter.
 
„Ein paar Nuller machen“
Wierer kämpfte wie alle mit der Erschöpfung und sagte, es sei nicht einfach gewesen, alle zehn Ziele zu treffen: „Auf dem Schießstand musste ich wirklich kämpfen, besonders beim letzten Schuss beim Liegendschießen und beim ersten Schuss im Stehendschießen. Ich wollte heute wirklich ein paar Nuller machen. Auch auf der Strecke lief es ok; ich war etwas erschöpft, vor allem in der ersten Runde.“
 
Bergabwärtssprint zum Sieg
Wierer setzte mit einer guten letzten Runde das Maß für ihre norwegischen Rivalinnen, die im Mittelfeld starteten. Tandrevold lief eine solide letzte Runde, lag im Ziel jedoch 4 Sekunden hinter Wierer. Bei km 6,3 lag Eckhoff noch immer 4,4 Sekunden zurück, eine Sekunde dahinter Tandrevold. Als es noch 400 Meter Bergabwärtssprint zum Ziel waren, lag die Frau im Roten/Gelben Trikot nur noch ,6 Sekunden zurück. Sie sprintete die letzten 100 Meter und lief mit in den Himmel gereckten Skistöcken über die Ziellinie, 2,5 Sekunden vor Wierer, und holte ihren fünften Sieg in Folge.
 
Podestüberraschung
Tandrevold holte ihren siebten Podestplatz der Saison und war überrascht, es heute unter die ersten Drei geschafft zu haben: „Ich war überrascht, auf dem Podest zu stehen. Wie Dorothea fühlte ich mich auf Strecke nicht so stark und brauchte beim Schießen viel Zeit. Ich dachte, dass es ein gutes Rennen und eine gute Startposition für die Verfolgung war, aber ich war sehr überrascht und erfreut, als es für einen Podestplatz reichte.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 19. März 2021 - 18:23 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 17:42