Lukas Hofer gewinnt Sprint, Roman Rees auf 10

Event-Datum: 
Freitag, 19 März, 2021
Lukas Hofer holt seinen zweiten Weltcupsieg
 
In der Staffel konnte Lukas Hofer schon so einige Siege feiern, doch in Individualrennen fehlte meist nur ein kleines Stück, um ganz oben zu stehen. Nach dem Sieg im Sprint von Antholz 2014, schaffte Lukas Hofer viele Top 10 Plätze und Podiumsplatzierungen. Heute holt er sich im Sprint in Östersund seinen zweiten Weltcupsieg.
 
Sturla Holm Laegreid gegen Johannes Thingnes Boe - das Duell
Das Duell um die große Kristallkugel bleibt spannend. Den Sprintweltcup kann Johannes Thingnes Boe heute für sich entscheiden. Der Fight um den Gesamtweltcupsieg geht morgen in die nächste Runde. Die beiden trennen derzeit bereinigt nur 5 Punkte.
 
Arnd Peiffer ist weg, Roman Rees springt ein
Schon im ersten Rennen in dem Arnd Peiffer nicht dabei ist, springt Roman Rees ein und macht ein hervorragendes Rennen. Mit einem guten Rennen in der Spur und fehlerfreiem Schießen schafft er den Sprung auf Platz 10.
 
Auch der Belgier Thierry Langer zeigt ein starkes Rennen. Noch vor wenigen Jahren war die Biathlonnation Belgien kaum im Weltcup zu sehen. Nun gibt es für Belgien mit Thierry Langer und Florent Claude zwei mögliche Top 20 Läufer. Wer weiß was da noch kommt.
Johannes Kühn schießt 8 Fehler und schafft den Sprung in die Verfolgung nicht. Auch Philipp Horn kann mit 4 Fehler die Top 60 nicht erreichen.
Quelle: biathlon-online.de

Die deutschen Platzierungen:
Platz 10, Roman Rees, ohne Strafrunde, Rückstand 0:57,6 min
Platz 31, Benedikt Doll, drei Strafrunden, Rückstand 1:29,4 min
Platz 33, Erik Lesser, zwei Strafrunden, Rückstand 1:30,5 min
Platz 37, Justus Strelow, eine Strafrunde, Rückstand 1:46,5 min
Platz 43, Philipp Nawrath, drei Strafrunden, Rückstand 1:52,6 min
Platz 52, David Zobel, zwei Strafrunden, Rückstand 2:07,6 min
Platz 74, Philipp Horn, vier Strafrunden, Rückstand 2.46,3 min (nicht für Verfolger qualifiziert)
Platz 93, Johannes Kühn, acht Strafrunden, Rückstand 3:36,5 min (nicht für Verfolger qualifiziert)
Zweiter Karrieresieg für Lukas Hofer im Sprint von Östersund
Mehr als sieben Jahre musste der Italiener Lukas Hofer auf seinen zweiten Sieg im BMW IBU Weltcup warten, aber heute schaffte er es ganz nach oben: In Östersund entschied er in 22:27,1 Minuten den Sprint der Männer über 10 km für sich. Der Schwede Sebastian Samuelsson traf ebenfalls alle Scheiben und wurde in seinem Heimstadion mit 4 Sekunden Rückstand Zweiter. Der Norweger Tarjei Boe konnte es auf der Strecke mit den zwei Besten aufnehmen und wurde mit 13,3 Sekunden Rückstand Dritter. 
 
„Perfektes Rennen“ nach sieben Jahren
Hofers zweiter Sieg kann im Grunde als sein erster Sieg bezeichnet werden. Der vorherige, im Sprint von Antholz im Jahr 2014, war ein Unentschieden mit dem Deutschen Simon Schempp gewesen. „Es ist der Wahnsinn. Ich habe lange darauf gewartet, dass es wieder passiert. Ich war seit dem letzten Sieg sieben Mal auf dem Podest. Ich war zwar oft nah dran, zu gewinnen oder es aufs Podest zu schaffen, aber das heutige Rennen war einfach perfekt. In der ersten Runde war ich müde, aber dann lief es auf der Strecke immer besser. Ich bin überglücklich. Die Gegebenheiten waren perfekt. Beim Schießen gab es wieder null Fehler, schon zum zweiten Mal beim Sprint.“
 
„Jedes Rennen ist etwas Besonderes“
Auch die lange Durststrecke zwischen den Siegen kommentierte der 31-Jährige: „Wenn ich wüsste, warum (es so lange gedauert hat), würde ich das für die nächsten Rennen noch heute anders machen!“ Nach 12 Jahren und 357 Anläufen beim BMW IBU Weltcup gestand er aber auch: „Der Biathlon macht mir immer noch Spaß. Ich freue mich wahnsinnig darüber, dass ich mir die Skier anschnallen und das tun darf, was ich liebe. Ich freue mich darauf, noch ein paar Jahre dabei zu sein. Ich weiß zwar nicht, wie lange, aber jedes Rennen ist etwas Besonderes."
 
Die beiden französischen Teamkollegen Simon Desthieux, der fehlerfrei blieb, und Quentin Fillon Maillet, der eine Strafrunde kassierte, landeten mit 22,4 bzw. 28,6 Sekunden Rückstand auf dem vierten und fünften Platz. Der Norweger Sturla Holm Laegreid belegte mit fehlerfreiem Schießen und 31,9 Sekunden Rückstand den sechsten Platz.
 
Leichter Schneefall, Kampf beim Liegendschießen
Wie bei den Frauen am frühen Nachmittag blieben die Temperaturen und der Wind am Schießstand konstant und es schneite nach wie vor leicht. Wie üblich legte Johannes Thingnes Boe mit der Nummer 1 einen flotten Start hin und flog geradezu über die erste Runde, verfehlte beim ersten und letzten Liegendschießen aber und katapultierte sich dadurch in ein tiefes Loch. Hofer legte los, räumte ab und übernahm die Spitzenposition. Nach einer schnellen ersten Runde schoss Martin Ponsiluoma zwar konservativ, aber fehlerfrei und verließ den Schießstand 3 Sekunden vor Hofer. Laegreid zog mit seinem schwedischen Rivalen gleich, wobei er mit 13 Sekunden Rückstand an Rang drei lag. Tarjei übertrumpfte seinen jüngeren Teamkollegen mit einer fehlerfreien Schießleistung, wodurch er 8,5 Sekunden hinter Ponsiluoma lag. Wie sein Teamkollege schoss Samuelsson konservativ, aber einwandrei und schob sich vor Tarjei. Desthieux startete mit perfektem Liegendschießen im Mittelfeld und kam bis auf fünf Sekunden an die Bestzeit heran.
 
Hofer hat die Nase vorn
Johannes rettete sich mit fehlerfreiem Stehendschießen, war aber immer noch weit hinten, da Hofer mit 10 Schüssen, 10 Treffern konterte und seinen Vorsprung auf 41 Sekunden ausbaute. Laegreid traf beim Stehendschießen alle Scheiben, genauso wie Tarjei. Laegreid ging mit nur einer Sekunde Rückstand auf seinen älteren Teamkollegen in die letzte Runde, wobei beide einen Rückstand von über 14 Sekunden hatten. Doch dann mischte sich Samuelsson mit einer sehr schnellen und fehlerfreien Stehendschießeinlage ein und kam bis auf fünf Sekunden an den Italiener heran. Desthieux kam beim Stehendschießen wieder ohne Fehler aus, lag allerdings 16 Sekunden hinten.
 
Zweiter Karrieresieg für Hofer, Samuelsson wird Zweiter
Hofer wirkte sehr souverän, raste durch die letzte Runde und gab auf der Zielgeraden Vollgas, um jede Zehntelsekunde für sich zu entscheiden. Und es reichte: Der Italiener holte seinen zweiten Sieg auf der BMW IBU Weltcupstrecke. Tarjei hatte bis zum 8,8-km-Split vier Sekunden auf Hofer gutgemacht, rutschte dann aber auf den letzten 1200 Metern ein wenig ab und kam mit 14,4 Sekunden Rückstand, vor Laegreid, ins Ziel. Beim 8,8-km-Split lag der Lokalmatador nur noch 3,8 Sekunden hinter dem Spitzenreiter. Wie Tarjei konnte auch Samuelsson auf den technisch anspruchsvollen letzten 1200 Metern nicht mehr zulegen, schnappte dem norwegischen Veteranen aber dennoch den zweiten Platz vor der Nase weg.
 
Samuelsson: „Ich habe alles gegeben“
Samuelsson kommentierte den Versuch, Hofer in der letzten Runde einzuholen: „Ich wusste, dass Hofer seit dem Stehendschießen fünf Sekunden vor mir lag. Das ist einer, den man nicht so einfach schlagen kann, daher habe ich versucht, alles zu geben. Ich hatte ein paar Reserven, weil (Johannes) Dale einige Sekunden vor mir lag, so dass ich ihn einholen konnte. Dann habe ich versucht, ihm einfach zu folgen und mich noch mehr zu pushen. Ich habe mitbekommen, dass es auf drei Sekunden ankommt, er war aber sehr stark. Es war ein harter Kampf und ich bin damit zufrieden, dass ich die Nummer zwei sein darf."
 
Lob für Hofer
Tarjei wurde Dritter und erlangte damit seine achte Podestplatzierung. Er freute sich, wusste aber, dass Hofer in einer anderen Liga gespielt hat. „Ich bin mit meiner Form sehr zufrieden. Ich habe schon viele gute Rennen hinter mir. Man kann seine Gegner nicht kontrollieren, und was Luki heute geliefert hat, war ein unglaublich starkes Rennen. Wenn ich mein eigenes Rennen analysiere: Ich hätte mit ein paar Anpassungen, mit schnellerem Schießen oder so, vielleicht fünf Sekunden gutmachen können. Er hat heute in einer ganz anderen Liga gespielt.“
Quelle: biathlonworld.com
geschrieben: 20. März 2021 - 13:11 ; letzte Änderung: 20. März 2021 - 13:31