Licht und Schatten beim 1. Biathlon Weltcup in Östersund

Event-Datum: 
Montag, 29 November, 2021
Denise Herrmann gelingt zum Auftakt mit Rang drei die beste Platzierung im deutschen Team, dem Schwarzwälder Benedikt Doll fehlen läuferisch „noch einige PS“.
 
Erst strahlend auf dem Podest, dann chancenlos: Biathletin Denise Herrmann nimmt ihren „Licht-und-Schatten-Start" in den Olympia-Winter gelassen. Nach Platz drei zum Auftakt im Einzel von Östersund musste die 32-Jährige am Sonntag im ersten Sprint dieser Weltcup-Saison mit Rang 25 zufrieden sein. „Ich weiß, dass ich mehr kann. Ich nehme die Rennen jetzt zum Reinkommen. Das habe ich von Anfang an gesagt“, sagte sie nach ihren zwei Strafrunden und dem klaren Rückstand auf Siegerin Hanna Öberg gelassen. Ab Donnerstag kann sie in drei weiteren Rennen in Mittelschweden erneut angreifen.

Ähnlich wie Herrmann erging es Philipp Nawrath. Im Sprint schaffte er beim überlegenen Sieg des Schweden Sebastian Samuelsson als Sechster sein zweitbestes Weltcupergebnis und machte damit sein katastrophales Einzelrennen tags zuvor mit sieben Fehlern und Rang 80 vergessen. Der 28-Jährige freute sich dafür dann am Sonntag über die Olympia-Norm. Mit dem besten Männer-Ergebnis des ersten Weltcup-Wochenendes verhinderte er nach den Rücktritten von Olympiasieger Arnd Peiffer sowie Simon Schempp, dass die Athleten von Bundestrainer Mark Kirchner erstmals seit 16 Jahren ohne Top-Ten-Resultat nach den ersten beiden Einzelrennen dastehen.

Auch Herrmann und Franziska Preuß als Sprint-Siebte haben die interne Qualifikation für Peking schon in der Tasche. Die frühere Langläuferin Herrmann, die auf den schweren Strecken in Östersund 2017 ihre ersten beiden Weltcupsiege feierte und 2019 Verfolgungs-Weltmeisterin wurde, ist läuferisch noch nicht in Topform. Preuß, in der Vorsaison Dritte im Gesamtweltcup schoss im Sprint einmal daneben. Wieder ein Fehler zu viel, der ihr schon im vergangenen Winter die eine oder andere Topplatzierung mehr verbaute. „Das ist ärgerlich, aber die Basis passt aufalle Fälle gut“, sagte die 27-lährige.

In den Rennen, die erstmals nach der Geister-Vorsaison wieder vor Zuschauern stattfanden, überzeugte auch Anna Weidel, die als einzige Deutsche am Wochenende alle Scheiben abräumte. Sie schaffte ebenso wie Vanessa Voigt die halbe Olympia-Norm. Sprint-Ex-Weltmeister Benedikt Doll musste sich mit den Plätzen 32 und 18 (Sprint) begnügen. „Es fehlen noch ein paar PS, die Topleute laufen einem ganz schön weg, aber ich bin trotzdem ganz zufrieden", sagte der Schwarzwälder. Justus Strelow und Roman Rees gelang derweil die halbe Olympia-Norm. (dpa)
 
(12 Weltcupsiege allein hat der zurückgetretene Uhinger Simon Schempp auf dem Konto. Der derzeitige Kader kommt durch Erik Lesser und Benedikt Doll auf insgesamt vier Erfolge.)
geschrieben: 29. November 2021 - 10:30