Norwegerinnen krönen erfolgreiche Saison mit Staffelsieg in Nove Mesto

Event-Datum: 
Samstag, 7 März, 2020
Die norwegische Damenstaffel bestehend aus Karoline Knotten, Ida Lien, Ingrid Landmark Tandrevold und Tiril Eckhoff bleibt in dieser Saison ungeschlagen: In Nove Mesto siegten die Norwegerinnen in 1:09:14,8, nachdem sie achtmal nachladen mussten. Die Französinnen brauchten zehn Nachlader, mussten einmal in die Strafrunde und kamen auf Platz zwei, 28,7 Sekunden zurück. Rang drei ging an Deutschland mit vierzehn Nachladern, einer Strafrunde und einem Rückstand von 57 Sekunden.
 
Ungeschlagen, überrascht und glücklich
Die norwegische Schlussläuferin Eckhoff sagte über die Erfolgssaison: „Wir sind überglücklich. Wir haben gerade eine sehr junge Mannschaft. Ich bin überrascht und freue mich für das ganze Team. Es ist unglaublich, alle Staffelrennen der Saison zu gewinnen. Wir sind ein gutes Team und das haben wir heute – selbst ohne Marte – gezeigt.“
 
Unvergesslich
Die reguläre Schlussläuferin Marte Olsbu Røiseland ist krankheitsbedingt zu Hause in Norwegen. Das verschaffte der Newcomerin Ida Lien ihr Weltcupdebüt. Die 22-Jährige stand bei ihrem ersten Weltcupstart plötzlich ganz oben auf dem Treppchen. „Diesen Tag werde ich nie vergessen.“
 
Die Ukrainerinnen wurden Vierte mit einer Strafrunde und einem Rückstand von 58,5 Sekunden. Die Russinnen landeten nach zwölf Nachladern und einer Strafrunde 1:11,7 hinter Norwegen auf Rang fünf. Platz sechs ging an Italien mit elf Nachladern und einem Rückstand von 2:01,3.
 
Regen, Schnee und Vittozzi
Am heutigen Staffeltag herrschten vollkommen andere Bedingungen als beim gestrigen Sprintrennen: Graue Wolken verhingen den Himmel. Es regnete und schneite und die Temperaturen lagen bei +2°C. Der Wind wehte von links nach rechts über den Schießstand. Die Regen- und Schneeschauer sowie die wechselhaften Windböen führten dazu, dass keine Startläuferin ohne Nachlader durchkam. Italien und die Ukraine schossen am besten und brauchten nur drei Zusatzpatronen. Lisa Vittozzi aus Italien übergab als Führende an Federica Sanfilippo. Russland und die Ukraine folgten 11 Sekunden dahinter.
 
Sieben Teams in Schlagdistanz
Dzhima, die zweite Läuferin der Ukraine, musste stehend nur zweimal nachladen und brachte ihr Team in Führung. Anna Magnusson aus Schweden machten einen großen Sprung: Sie war 31 Sekunden hinter Sanfilippo als Sechste auf die Runde gegangen, blieb fehlerfrei und brachte ihre Mannschaft auf 10,6 Sekunden an Rang eins heran. Monika Hojnisz-Starega brauchte ebenfalls nur einen Nachlader und führte Polen knappe 0,5 Sekunden hinter Schweden. Die besten sieben Teams lagen alle innerhalb von 30 Sekunden beim zweiten Wechsel. Auch Deutschland, Russland, Frankreich und Norwegen waren mit von der Partie.
 
Drei Mannschaften
Nun musste Semerenko die ukrainische Führung verteidigen: Bei ihrem Liegendschießen wehte Schnee über den Schießstand und lenkte einen Schuss daneben. Franziska Preuss schoss tadellos und erkämpfte Rang zwei, 10 Sekunden hinter Semerenko. Beim Stehendschießen brauchte Semerenko alle drei Nachlader, während Tandrevold alle Scheiben abräumte und Norwegen in Führung brachte. Semerenko, die Französin Chloe Chevalier und Preuß folgten 10 Meter dahinter. Beim letzten Wechsel gingen Tiril Eckhoff, Olena Pidhrushna und Anais Bescond zusammen auf die letzte Schleife.
 
Eckhoff: sichere Schlussläuferin
Das Führungstrio kam auch gemeinsam zum Liegendschießen. Es wehte nur leichter Wind am Schießstand. Pidhrushna räumte alle Scheiben ab, während Bescond und Eckhoff nachladen mussten. Acht Sekunden trennten die Top 3. Stehend leistet sich Eckhoff keinen Patzer und übernahm die Führung. Bescond verlor Zeit mit einem Nachlader und fiel vier Sekunden zurück. Sie konnte aber Platz zwei verteidigen.
 
Herrmann sprintet auf Drei
Der letzte Treppchenplatz war noch zu vergeben. Pidhrushna musste in die Strafrunde, während Herrmann dreimal nachlud. Die Ukraine ging als Dritte auf die Schlussrunde; die Deutsche folgte 12 Sekunden dahinter. Während der letzten 2 km arbeitet sich Herrmann mit jedem Stockschub an die erfahrene Ukrainerin heran. Im Stadion sprintete die Ex-Langläuferin an ihrer Konkurrentin vorbei und sicherte Rang drei für Deutschland.
Herrmann sagte über ihre Schlussrunde: „Stehend wehte der Wind und ich brauchte leider alle drei Nachlader. Die Strecke war heute ziemlich langsam. Ich wusste, dass ich einen guten Zielsprint habe, und es hat funktioniert.“
Quelle: biathlonworld.com
 
Das deutsche Quartett bestehend aus Karolin Horchler, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Denise Herrmann musste hart um Platz 3 kämpfen. Dank eines super Finish konnte Denise Herrmann die Ukrainerin noch auf der Zielgeraden überholen.
Karolin Horchler, Startläuferin, benötigte insgesamt 4 Nachlader und übergab mit 43 sek. Rückstand hinter den führenden Italienerinnen auf Vanessa Hinz. Vanessa benötigte jeweils einen Nachlader übergab mit 20 Sek. Rückstand hinter den jetzt führenden Ukrainerinnen an Franziska Preuß. Franziska lieferte im Liegendanschlag eine glatte Null, kam 10 Sek. hinter der Ukrainerin zur nächsten Laufrunde. Im Stehendanschlag benötigte Franziska alle 3 Nachlader, trotzdem blieb noch eine Scheibe stehen, Strafrunde. Dies warf die deutsche Mannschaft wieder zurück. Mit einem Rückstand von 30 Sek. übergab Franziska an Denise Herrmann. Zwischenzeitlich hatte die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold mit einem fehlerfreien Stehendanschlag die Führungsposition übernommen.
Denise, läuferisch stark, musste quasi das Feld von hinten aufrollen. Mit 2 Nachladern im Liegendanschlag büsste sie ihre herausgelaufenen Sekunden wieder ein, konnte in der nächsten Laufrunde jedoch wieder Zeit gutmachen. Im Stehendanschlag hatte Denise wieder Probleme, benötigte alle 3 Nachlader und kam mit großem Rückstand auf die Schlussrunde. Hier spielte sie ihre läuferische Klasse aus und konnte im Zielsprint noch die Ukrainerin überholen und so Platz 3 sichern.
geschrieben: 7. März 2020 - 20:52