Martin Fourcade gewinnt Massenstart in Oberhof und erkämpft Gelbes Trikot

Event-Datum: 
Sonntag, 12 Januar, 2020
Martin Fourcade aus Frankreich schaffte seinen zweiten Sieg der Wettkampfwoche und dritten Sieg der Saison im Massenstart der Herren über 15 km in Oberhof. Er schoss zwei Fehler und beendete das Rennen in 41:01,4. Sein Erfolg bescherte dem Franzosen auch das Gelbe Trikot, da der bisher Führende im Gesamtweltcup, Johannes Thingnes Boe, zu Hause die Geburt seines ersten Kindes erwartet. Arnd Peiffer aus Deutschland wurde Zweiter mit drei Strafrunden und einem Rückstand von 20,1 Sekunden. Fourcades Mannschaftskamerad Simon Desthieux kam auf Rang drei. Er musste dreimal in die Strafrunde und lag 20,3 Sekunden hinter dem Sieger.
 
Glück und Küsse
Fourcade gab zu, dass er am Schießstand Glück gehabt hatte. Dennoch freute er sich über die Maßen über seinen Sieg. „Mein letztes Schießen war ziemlich schwierig. Der Wind hatte aufgefrischt. Ich denke, ich hatte Glück, denn ich habe nur einen Fehler geschossen, obwohl es auch leicht drei Runden hätten werden können… Ich bin überglücklich über meinen heutigen Erfolg. Das ist mein 79. Weltcupsieg und ich bin so stolz darauf. Ich sende einen großen Kuss an meine zwei Töchter zu Hause!“
 
Johannes Dale aus Norwegen leistete sich vier Fehler und landete auf Platz vier, 38,9 Sekunden zurück. Fünfter wurde der Slowene Jakov Fak mit drei Strafrunden und einem Rückstand von 43,1 Sekunden. Platz sechs und damit persönliche Bestleistung ging an Peiffers Teamkollegen Philipp Horn. Er schoss vier Fehler und lag 43,2 Sekunden hinter Fourcade.
 
13 tadellose Schützen im ersten Liegendanschlag
Auf die 30 Herren des Massenstarts warteten dieselben Bedingungen wie schon im Damenrennen: Tückische Windböen beherrschten den letzten Wettkampf in Oberhof.
Das Feld blieb bis zum ersten Liegendschießen eng zusammen, angeführt von einem französischen Trio bestehend aus Fourcade, Desthieux und Jacquelin. Tarjei Boe, Fourcade und Desthieux blieben fehlerfrei und gingen im Abstand von zwei Sekunden auf die nächste Runde. Zehn weitere Athleten schossen ebenfalls tadellos und lagen innerhalb von 14 Sekunden.
 
Peiffer arbeitet sich vor
Der Wind nahm wieder Fahrt auf und Fourcade setzte prompt einen Schuss daneben. Er fiel 26 Sekunden zurück, während Tarjei sogar zweimal kreiseln musste. Peiffer blieb fehlerfrei und erkämpfte sich so die Führung, zusammen mit seinem Teamkollegen Kühn und dicht gefolgt von dem ebenfalls tadellos schießenden Simon Eder. Peiffer und Eder waren zu diesem Zeitpunkt die einzigen Athleten mit einer weißen Weste. Nach der Hälfte der nächsten 3km-Runde führte Fourcade die Verfolgergruppe aus sechs Biathleten an.
 
Französisches Duo in Führung
Peiffer kam allein zum ersten Stehendschießen und begann, bevor die anderen eintrafen. Er verfehlte allerdings die erste und vierte Scheibe, während Desthieux und Fourcade alles abräumten. Desthieux ging vor seinem Mannschaftskameraden auf die nächste Runde, doch Fourcade schob sich bald an ihm vorbei, da Desthieux bereits müde wirkte. Bei der Zwischenzeitnahme nach 12 Kilometern lag er bereits sieben Sekunden hinter Fourcade.
 
Nicht zufrieden
Peiffer sagte über seine zwei Strafrunden, die ihn die Führung kosteten: „Ich wusste, das Schießen würde schwierig werden, und ich bin nicht zufrieden mit meinen zwei Strafrunden. Ich denke, es wäre für mich möglich gewesen, fehlerfrei zu bleiben oder es zumindest auf einen Fehler zu beschränken. Aber es war cool, wieder einmal in Führung zu liegen. Und ich hatte Glück, dass ich 24 Sekunden Vorsprung hatte… dann lag ich selbst nach dem Stehendschießen noch auf Rang drei. Ich wusste, ich hatte noch eine Chance auf einen Podiumsplatz.“
 
Bedächtiges letztes Schießen
Fourcade schoss beim letzten Stehendanschlag sehr langsam und bedächtig, verfehlte aber die letzte Scheibe. Trotzdem ging er 27 Sekunden vor Desthieux auf die Schlussrunde, der zweimal nicht getroffen hatte. Peiffer musste einmal in die Strafrunde und lag auf Platz drei. Fak folgte nur drei Sekunden hinter dem Deutschen. Der Kampf um die Podiumsplätze war eröffnet.
 
Klassischer Fourcade-Zieleinlauf
Der französische Star lief mit einem sicheren Vorsprung seinem zweiten Sieg in dieser Woche entgegen. Peiffer kam bis auf 5 Sekunden an Desthieux heran. Es waren noch 500 Meter bis ins Ziel. Fourcade überquerte die Ziellinie in seiner charakteristischen Pose: Kopf zurückgeworfen, Skistöcke in der Luft. Er feierte seinen Sieg und seine Rückkehr ins Gelbe Trikot. Peiffer holte unterdessen alles aus sich heraus und schaffte es, sich haarscharf an Desthieux vorbeizuschieben und noch Platz zwei zu erkämpfen.
Quelle: biathlonworld.com
 
Die deutschen Biathleten konnten sich mit Arnd Peiffer und seinem 2. Platz freuen. Mit insgesamt 3 Strafrunden und einem Rückstand von 20,1 sek. stand er mit dem Sieger Martin Fourcade auf dem Treppchen.
Philipp Horn musste nach jeder der 4 Schießeinlagen eine Ehrenrunde drehen, landete mit einem Rückstand von 43,2 Sek. auf einem sehr beachtlichen Platz 6.
Johannes Kühn musste insgesamt 6 Strafrunden laufen, landete mit einem Rückstand von 1:37,8 min. auf Platz 19.
Benedikt Doll leistete sich insgesamt sogar 7 Strafrunden, landet mit einem Rückstand von 2:04,9 min auf Platz 22.
Für Simon Schempp lief es in der Spur überhaupt nicht. Obwohl er nur 2 Strafrunden laufen musste landete er abgeschlagen auf Platz 27 mit einem Rückstand von 3:27,8 min.
geschrieben: 17. Januar 2020 - 17:51