WM Östersund, Gold für Denise Herrmann in der Verfolgung, Laura Dahlmeier mit Bronze

Event-Datum: 
Sonntag, 10 März, 2019
Denise Herrmann: Flotte Ski, ein flottes letztes Schießen und Gold in der Verfolgung
Denise Herrmann schaffte es heute Nachmittag bei den IBU Weltmeisterschaften, sich mit gewohnt schnellen Skiern und einem für ihre Verhältnisse schnellen letzten Schießen in einer Zeit von 31:45,9 die Goldmedaille in der Verfolgung zu sichern. Der Sieg mit zwei Fehlern war ihr dritter (von insgesamt vier) im schwedischen nationalen Biathlon-Stadion in Östersund. Tiril Eckhoff aus Norwegen konnte sich im Zielsprint gegen Laura Dahlmeier aus Deutschland durchsetzen und gewann die Silbermedaille, während die Deutsche sich die zweite Bronzemedaille der Woche holte. Eckhoff lag mit zwei Fehlern 31,4 hinter der Siegerin zurück und nur 0,2 Sekunden vor Dahlmeier, die an diesem windigen Tag nur einmal verfehlt hatte.
 
„Ein Traum geht in Erfüllung“
Herrmann äußerte sich hocherfreut über ihren Sieg: „Jetzt bin ich ein bisschen müde. Es war gut, im Liegen zweimal die Null zu schaffen. Ich habe auf gute Bedingungen fürs Stehendschießen gehofft, aber es war windig. Im dritten Schießen habe ich bisschen zu kämpfen gehabt. Es war gut, am Ende einen kleinen Vorsprung zu haben. Mit null Fehlern im letzten Stehendschießen ging für mich ein Traum in Erfüllung ... Es war ein perfekter Tag für mich.“
Zu ihrem Erfolg in Östersund sagte sie weiter: „Es ist toll, an den Ort zurückzukehren, an dem man zum ersten Mal gewonnen hat. Ich liebe die Strecken hier und ich glaube, den Schießstand hier mag ich lieber als die bei den anderen Weltcups. Für mich war es ein perfekter Tag. Zwei Deutsche auf dem Podest, das ist der Wahnsinn für uns...“
Eckhoffs Mannschaftskameradin Marte Olsbu Røiseland wurde mit vier Fehlern Vierte knapp vor der Schwedin Hanna Oeberg, die mit fünf Fehlern nach einem verbissenen Zielsprint zeitgleich mit 1:35 Rückstand ins Ziel kam. Sprintweltmeisterin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei wurde mit sieben Fehlern und 1:41,3 Rückstand Sechste.
Bei der typischen leichten Brise am Schießstand und einsetzendem Schneefall ging es heute Nachmittag für die Frauen in den letzten Wettkampf des Eröffnungswochenendes der IBU Weltmeisterschaften 2019. Kuzmina führte auf der ersten Runde, setzte aber die beiden ersten Schüsse im Liegendanschlag daneben und fiel auf Rang sieben zurück.  Dahlmeier und Tandrevold hatten ihre fünf Treffer als Erste gesetzt und gingen Seite an Seite auf die Strecke, gefolgt von Mona Brorsson und Herrmann drei Sekunden dahinter.
 
Herrmann läuft nach vorn
Bis zum zweiten Liegendschießen hatten sowohl Wind als auch Schneefall zugenommen. Herrmann arbeitete sich über ihr Lauftempo wieder nach vorn und führte die Reihe mit Brorsson auf den Fersen zum Schießstand. Der Schnee stob den beiden ins Gesicht, aber mit bedächtigem und sauberem Schießen konnten sie die Führung halten. Auch Dahlmeier schaffte fünf Treffer, ebenso Tiril Eckhoff, und mit 8 und 12 Sekunden Rückstand auf die Führenden machten sie sich auf den Weg zum ersten Stehendschießen.
 
Auf den nächsten 2 km zogen die Führenden davon, und bis zum Stadion hatte sich Herrmann auch von der Schwedin abgesetzt, während Eckhoff Dahlmeier überholte.
Herrmann verfehlte zweimal, Brorsson setzte geruhsam fünf Treffer. Auch Dahlmeier musste einmal in die Runde. Die beiden Deutschen gingen auf Rang zwei und drei wieder auf die Strecke, aber mit 30 Sekunden Rückstand. Eckhoff lief nach zwei Strafrunden auf Rang vier wieder los, allerdings weitere 25 Sekunden zurück und in Gesellschaft von Oeberg.
 
Herrmann macht mit schnellem Schießen den Sack zu
Die flotte Deutsche konnte sich bis zum letzten Stehendschießen wieder ein Stück heranarbeiten, während Dahlmeier erneut zurückfiel. So stand Brorsson zur Begeisterung der heimischen Fans ganz allein auf der vordersten Bahn mit noch fünf Schüssen offen. Sie verfehlte viermal. Die schnellste Läuferin im Feld schoss deutlich schneller als sonst und traf, womit ihr der erste IBU WM-Titel sicher war. Sie sagte: „Das Schießen war heute nicht leicht. Es war ein bisschen windig. Man musste sich auf jede einzelne Scheibe konzentrieren. “Dahlmeier schoss vorsichtig und traf, lag aber 22 Sekunden zurück, während auch Eckhoff ihre fünf Scheiben traf und 7 Sekunden nach ihr auf die Schlussrunde ging.
 
Silber für Eckhoff nach Zielsprint
Herrmann konnte die Schlussrunde als Genussrunde laufen.
1200 Meter vor dem Ziel hatte die Norwegerin Eckhoff Laura Dahlmeier fast eingeholt. Auf der letzten Abfahrt griff sie an und lag knapp vorn, doch Dahlmeier gab nicht auf und setzte sich zur Wehr. Auf den letzten 20 Metern konnte sich Eckhoff schließlich mit einem Spurt absetzen und sich die Silbermedaille sichern.
 
Konzentriert
An einem schwierigen Tag blieb Eckhoff konzentriert. „Die Bedingungen waren heute hart. Ich bin froh, dass ich mich auf mich konzentrieren konnte, vor allem beim Liegendschießen ... Ich war sehr froh, dass ich nach den ersten Schießen noch mit im Spiel war.“
 
Ruhig bleiben
Dahlmeier mit Bronzemedaille Nummer zwei konzentrierte sich erneut aufs Schießen. „Ich glaube, heute musste man vor allem ruhig bleiben und gut schießen vor allem ich, weil ich auf der Strecke nicht so schnell war und mich nicht so stark gefühlt habe. Nur ein Fehler, das war wirklich gut. Jede Medaille bei den Weltmeisterschaften ist etwas Besonderes.“
Quelle: de.biathlonwold.com

Franziska Hildebrand musste sich nach insgesamt zwei Strafrunden im Liegendschießen und einem Rückstand von 3:20,7 min. mit dem 22. Platz zufriedengeben.
Für Franziska Preuss lief es noch schlechter. Mit Startnummer 16 ins Rennen gestartet blieben beim ersten Liegendschießen gleich zwei Scheiben stehen. Bei der zweiten Liegendeinlage zeigte sie sich total verunsichert, drehte mehrmals am Diopter, und ließ vier Scheiben stehen. Die nachfolgenden Stehendschießeinlagen klappte dann besser, nur eine Strafrunde. Mit insgesamt 7 Schießfehlern wurde sie trotz guter Laufleistung auf Platz 27 zurückgeworfen.
geschrieben: 11. März 2019 - 10:11 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 11:40