WM Östersund, Dominik Windisch Weltmeister im Massenstart, Peiffer auf 6

Event-Datum: 
Sonntag, 17 März, 2019
Dominik Windisch überrascht mit Aufholjagd und Massenstartsieg
Der Italiener Dominik Windisch, nach dem ersten Stehendschießen noch auf Rang dreizehn, traf im letzten Stehendschießen alles, während die Führenden verfehlten und lief dann durch immer tiefer werdenden Schnee zu Gold im IBU WM-Massenstart. Windisch holte mit drei Fehlern und einer Zeit von 40:54,1 die zweite Massenstart-Goldmedaille für Italien in diesem letzten Wettkampf der IBU WM 2019, nachdem Dorothea Wierer wenige Stunden zuvor bei den Frauen gewonnen hatte. Die Silbermedaille ging an den Franzosen Antonin Guigonnat mit drei Fehlern und 22,8 Sekunden Rückstand. Mit vier Strafrunden und 23,3 Sekunden Rückstand konnte sich der Österreicher Julian Eberhard Bronze sichern.
 
Glück bei Wind
Windisch war von seinem Überraschungssieg völlig überwältigt. „Es ist unglaublich, ich bin so glücklich, ich kann es gar nicht glauben ... Es war nicht einfach, aber mein Name sagte es ja, Windisch ... Ich habe immer Glück bei Wind. Ich schieße ja nicht viel besser, aber die anderen machen mehr Fehler ... Diesmal habe ich Glück gehabt. Ich wusste gar nicht, dass ich führe, der Trainer hat mir am Anstieg gesagt, dass ich führe. Ich hab gesagt, ‚Was?‘ Ich war fassungslos ... Als sie mir gesagt haben, dass ich den Vorsprung halte, war ich sehr glücklich und motiviert, den bis ins Ziel zu verteidigen.“
 
Doppelsieg im Massenstart
Windisch und Wierer gewannen beide ihre ersten Massenstarts am selben Tag vor drei Jahren in Canmore. Heute war es genauso; vielleicht bringt sie ihm einfach Glück. „Gestern habe ich Dorothea gesagt, dass ich an sie glaube und dass sie das schaffen kann. Als sie heute gewonnen hat, habe ich mich so für sie gefreut ... Ich glaube, sie bringt mir Glück, weil die Situation vor 3 Jahren in Canmore genauso war.“
 
Der Russe Alexander Loginov wurde mit fünf Fehlern und 27,4 Sekunden Rückstand Vierter. Guigonnats Mannschaftskamerad Quentin Fillon Maillet mit vier Fehlern und 33,2 Sekunden Rückstand schaffte es auf Platz fünf. Der Weltmeister im 20 km Einzel Arnd Peiffer aus Deutschland holte sich mit vier Fehlern und 39,6 Sekunden Rückstand Platz sechs.
 
Mehr Wind und Schnee, gelbes Trikot führt.
Der Wind und Schnee, mit schon die Frauen zu kämpfen gehabt hatten, blieb auch den Männern für das letzte Rennen der IBU Weltmeisterschaften 2019 erhalten. Die Strecken waren langsam und das Schießen eine wahre Herausforderung. Der Mann im gelben Trikot führte auf der ersten Runde, traf zügig und ging eine halbe Sekunde hinter Benedikt Doll wieder auf die Strecke, dicht gefolgt von Loginov und 15 weiteren Schützen mit der Null.
Der Deutsche führte die dichte Gruppe über ein Stück der nächsten 3 km, bis Johannes wieder die Führung übernahm und das Tempo vorgab.
 
Da waren es nur noch zehn...
Schnee und Wind wehten den Schützen erneut ins Gesicht, und der Club der fehlerfreien Schützen schmolz im zweiten Liegendschießen auf zehn zusammen. Johannes führte weiter, dicht hinter ihm folgten Desthieux und Peiffer und sechs Sekunden dahinter sein Bruder Tarjei. Auf der Hälfte der nächsten Runde übernahm Desthieux die Aufgabe des Tempomachers im immer tiefer werdenden Schnee.
 
Strafrunden, Garanichev führt
Desthieux‘ schnelles Tempo verkleinerte die Führungsgruppe bis zum ersten Stehendschießen auf fünf. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte, denn alle aus dieser Gruppe gingen in die Strafrunde: Desthieux verschoss viermal, Johannes zweimal. Garanichev und Christiansen nutzten die Chance mit je fünf Treffern und gingen auf 1 und 2 wieder auf die Strecke. Auch Eder auf vier blieb sauber, hinter Pidruchnyi mit einem Fehler, aber 26 Sekunden zurück. Johannes, der nach seinen Strafrunden 30 Sekunden zurücklag, schob sich schnell wieder vor auf zwei, als es zum letzten Stehendschießen ging, und lag nur noch 10 Sekunden hinter dem Russen.
 
Windisch trifft und geht in Führung
Bis sie zum letzten Stehendschießen kamen, hatte der Mann im gelben Trikot den Russen eingeholt. Bei heulendem Wind geschah das Unglaubliche: Johannes verschoss fünfmal und Garanichev viermal. Praktisch alle Schützen verschossen mindestens einmal - bis auf Windisch. Der Italiener kam auf Rang 13 an den Schießstand, setzte fünf Treffer und ging mit 13 Sekunden Vorsprung vor Eder und Guigonnat wieder auf die Strecke, die je einmal verfehlt hatten.
 
Erster Weltmeistertitel für Windisch
Mit kräftigen Schritten im tiefen Schnee baute Windisch den Vorsprung bis ins Ziel weiter aus, sicherte Italien eine zweite Massenstart-Goldmedaille bei IBU Weltmeisterschaften und sich das erste WM-Gold seiner Karriere. Währenddessen zogen Eberhard und Guigonnat an den anderen vorbei und erkämpften sich die letzten Medaillen. Der Österreicher hatte bis zur letzten Abfahrt die Nase vorn, doch dort zog Guigonnat mühelos an ihm vorbei zu Silber.
 
Nach langem Weg endlich Silber
Guigonnat war sich nach dem ersten Liegendanschlag sicher, die Medaillenchancen verschenkt zu haben, biss sich aber durch. „Ich war nach dem Liegendschießen auf Rang 26, und es sah nach einem langen Weg bis zum Ziel aus. Aber dann habe ich bei dem schwierigen Wind in zwei Schießen alles getroffen ... Julian ist sehr schnell auf den Skiern ... Heute hatte ich gutes Material und er war beim Zieleinlauf etwas müde, das hat mir dann zu Silber gereicht.“
 
Zufrieden mit Platz drei
„Auf den ersten drei Runden habe ich mich sehr konzentriert und es geschafft, an der Führungsgruppe dranzubleiben. Das erste Stehendschießen war schwierig, da wurden bei dem Wind viele Fehler geschossen. Auf der vierten Runde wusste ich, dass es genauso laufen könnte. Ich bin auf 12 zurückgekommen und habe es geschafft, schnell zu schießen. Ich war überrascht, als ich Simon Eder aus meinem Team überholt habe und der gesagt hat ‚Lauf zu Gold‘. Ich habe es versucht, aber am Ende bin ich mit dem dritten Platz zufrieden.“
Quelle: de.biathlonworld.com
 
Die weiteren deutschen Positionen:
6. Arnd Peiffer mit vier Strafrunden und einem Rückstand von 39,6 sek.
8. Benedikt Doll mit fünf Strafrunden und einem Rückstand von 44,4 sek.
15. Philipp Nawrath ebenfalls mit fünf Strafrunden, jedoch mit 1:19,5 min. Rückstand
27. Erik Lesser musste sechsmal in die Strafrunde, Rückstand 2:59,8 min.
geschrieben: 22. März 2019 - 20:12 ; letzte Änderung: 24. März 2019 - 18:23