Oslo, Anastasiya Kuzmina fliegt zu Sprintsieg, Franziska Preuss auf Platz zwei

Event-Datum: 
Donnerstag, 21 März, 2019
Die IBU Sprintweltmeisterin von 2019, Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei, schoss liegend nur einen Fehler, räumte stehend alle Scheiben ab und flog über die letzten 2,5km zu ihrem Sieg im Sprint der Damen über 7,5km in 19:56,1. Es ist ihr fünfter Sieg am Holmenkollen. Franziska Preuss aus Deutschland blieb fehlerfrei, lief eine schnelle letzte Runde und sicherte sich Platz zwei, 21,2 Sekunden hinter Kuzmina. Rang drei ging an Kuzminas Teamkollegin Paulina Fialkova. Sie leistete sich ebenfalls keinen Fehler, landete 25,1 Sekunden hinter der Siegerin und holte somit Treppchenplatz Nummer zwei für die Slowakei.
 
Kuzmina gewinnt Sprintwertung
Dieser Sprintsieg – ihr zweiter nacheinander in Oslo – sicherte Kuzmina den Gewinn der Sprintwertung und somit auch die kleine Kristallkugel. „Es ist nicht leicht, mein Glück in Worte zu fassen…Während meiner ganzen Karriere war der Sprint immer meine Lieblingsdisziplin. Heute habe ich wieder einmal gesehen, dass das immer noch der Wahrheit entspricht. Ich kann nicht glauben, dass ich in dieser Saison drei Siege geschafft und die kleine Kristallkugel gewonnen habe.“

„Nastya…genieß es“
„Alles ist so emotional, vor allem, weil ich beschlossen habe, meine Karriere zu beenden. Wie jeder Athlet spüre ich einigen Druck in mir – vor allem am Schießstand. Doch heute habe ich mir gesagt: ‚Nastya, das sind deine letzten drei Wettkämpfe der Karriere und du musst sie genießen‘.
Celia Aymonier aus Frankreich schoss fehlerfrei und schaffte mit Rang vier die beste Platzierung ihrer Karriere, 30,4 Sekunden hinter Kuzmina.
Platz fünf ging an die Verfolgungsweltmeisterin Denise Herrmann aus Deutschland mit zwei Strafrunden und einem Rückstand von 34 Sekunden. Marte Olsbu Røiseland aus Norwegen wurde sechste mit einem Fehler und einem Abstand von 35,5 Sekunden.
 
Frühlingstag; Wierer führt nach Liegendschießen
107 Damen gingen beim letzten Sprint dieser Saison an den Start. Es herschte frühlingshaftes Wetter mit strahlendem Sonnenschein und leuchtend blauem Himmel. Die Temperaturen lagen bei warmen 10°C. Bei diesen Bedingungen wählten die meisten Favoritinnen die erste Startgruppe. Eine Ausnahme bildeten Dahlmeier mit Startnummer 99 und ihre Teamkolleginnen Hildebrand und Preuss mit 94 und 90. Die Massen jubelten, als Tiril Eckhoff liegend fehlerfrei blieb und sich ganz nach vorn schob. Kurz darauf sah es so aus, als würde Kuzmina in Führung gehen, nachdem sie vier Schüsse ins Schwarze gesetzt hatte, doch die fünfte Scheibe blieb stehen. Wierer hatte sich bei der WM das Gelbe Trikot zurückerobert und überholte nun die Norwegerin mit einer schnellen und tadellosen Schießeinlage. Olsbu Røiseland mit Startnummer 30 schoss eine Strafrunde und fiel 26 Sekunden zurück. Preuss traf alles und lag 6,7 Sekunden hinter der Führenden.
 
Slowakei auf Erfolgskurs
Ekaterina Yurlova-Percht war die erste der großen Namen der Biathlonszene, die 10 Treffer anbrachte und nach dem Stehendschießen die Führung übernahm, bis Tiril Eckhoff dank ihrer guten Laufleistung eine Strafrunde kompensierte und sich auf Rang eins schob. Doch dann räumte Fialkova schnell und sauber alle Scheiben ab und setzte sich an die Spitze. Wierer verfehlte eine Scheibe und fiel zurück, während Olsbu Røiseland sich dank eines tadellosen Schießdurchgangs einen Platz unter den Podiumskandidatinnen sichern konnte. Aymonier blieb ebenfalls fehlerfrei, lag 2,5km vor dem Ziel aber 30 Sekunden hinter der Führenden. Preuss mit Startnummer 90 wirbelte das Feld noch einmal durcheinander: Sie traf alle Scheiben und lag nach dem Stehendanschlag auf Rang drei, 10 Sekunden vor Aymonier.
 
Kuzmina gibt Vollgas; Sieg in der Loipe
Kuzmina flog über die letzte Runde, legte immer mehr Zeit zwischen sich und die zwischenzeitlich zweitplatzierte Fialkova und kam 25 Sekunden vor der Teamkollegin ins Ziel. 1,4km vor dem Ziel lag die französische Ex-Langläuferin Aymonier auf Rang drei, konnte den Treppchenplatz aber nicht halten. Herrmann versuchte nach zwei Strafrunden noch alles, um aufs Podium zu laufen, schaffte es aber nicht ganz. 500m vor dem Ziel holte Preuss noch einmal alles aus sich heraus, überholte Fialkova, kam an Kuzmina aber nicht mehr heran und sicherte sich letztendlich Platz zwei.
 
Preuss zufrieden
Preuss freute sich sehr über ihr fehlerfreies Schießen im Sprint. „Es ist das zweite Sprintrennen meiner Karriere, in dem ich alles getroffen habe. Das letzte Mal habe ich das 2013 geschafft. Ich bin also sehr überrascht. Auf der letzten Runde habe ich alles gegeben. Ich bin sehr glücklich und zufrieden mit meinem Rennen.“
 
Etwas Besonderes
Fialkova strahlte über das ganze Gesicht, als sie zusammen mit ihrer berühmten Teamkollegin auf dem Treppchen stand. „Es ist etwas sehr Besonderes, zusammen mit Nastya auf dem Podium zu stehen. Das war ein wunderbar emotionaler Moment für mich. Es war mir wichtig, am Ende der Saison noch einmal einen Treppchenplatz zu schaffen, denn ich muss mich für die kommende Saison motivieren.“
Quelle: de.biathlonworld.com
 
Karolin Horchler blieb ohne Strafrunde, musste sich aber mit einem Rückstand von 1:20,1 min. mit Platz 20 zufriedengeben.
Franziska Hildebrand leistete sich lediglich eine Strafrunde, landete mit einem Rückstand von 1:26,8 min. auf Platz 25.
Laura Dahlmeier musste bei jedem Durchgang einmal in die Strafrunde, landete mit einem Rückstand von 1:28,9 min. auf Platz 27.
Janina Hettich, bei ihrem Weltcupdebüt, machte ihre Sache recht ordentlich und landete mit einer Strafrunde und einem Rückstand von 1:55,2 min. auf Platz 44.
Auch Nadin Horchler leistete sich eine Strafrunde, musste sich jedoch mit einem Rückstand von 2:00,1 min. hinter die Debütantin auf Platz 49 einreihen.
geschrieben: 22. März 2019 - 19:45