Laura Dahlmeier gewinnt Massenstart in Antholz, Vanessa Hinz auf drei!

Event-Datum: 
Sonntag, 27 Januar, 2019
Laura Dahlmeier aus Deutschland konnte nach dem Zusammenbruch nach dem Sprint am Donnerstag heute endgültig ihr Comeback feiern: Sie gewann den Massenstart der Damen über 12,5km in Antholz mit nur einem Fehler in 35:32,8. Es ist der dritte Sieg der Deutschen an diesem italienischen Veranstaltungsort. Sprintsiegerin Marketa Davidova aus Tschechien wurde Zweite mit einer Strafrunde und einem Rückstand von 13,1 Sekunden. Platz drei ging an Dahlmeiers Mannschaftskollegin Vanessa Hinz mit ebenfalls einem Fehler und einem Rückstand von 16,4 Sekunden.
 
Emotionale Achterbahnfahrt
Dahlmeier sprach über die emotionale Achterbahnfahrt, die schließlich mit diesem Sieg glücklich endete: „Das ist ein großartiger Tag für mich. Auf der ersten Runde musste ich hart kämpfen. Wegen meiner Startnummer musste ich weiter hinten starten und irgendwie bin ich auf den Skiern nicht richtig vorwärts gekommen. Ich dachte: ‚Oh mein Gott‘ und bin hinten geblieben. Ich wollte einfach nur gut schießen. Dann dachte ich an Ruhpolding (Platz 30) und eigentlich mag ich keine Massenstarts. Aber ich war nun einmal hier und wollte auf alle Fälle die fünf Runden zu absolvieren… Nach der ersten Runde entschied ich, einfach eine Runde nach der anderen anzugehen und mich von der Atmosphäre tragen zu lassen. Dann lief das Schießen sehr gut und plötzlich lag ich vorn… Ich war in Führung und wollte unbedingt kämpfen und dieses Rennen gewinnen.“
 
Die Schwedin Hanna Oeberg kam mit zwei Strafrunden auf Platz vier. Trotz einer schnellen Schlussrunde verpasste sie knapp das Treppchen und lag im Ziel 17,1 Sekunde hinter der Siegerin. Lokalmatadorin, Verfolgungssiegerin und Trägerin des Gelben Trikots, Dorothea Wierer, wurde Fünfte mit drei Strafrunden und einem Rückstand von 32,2 Sekunden. Kaisa Mäkäräinen aus Finnland kam mit zwei Fehlern auf Platz sechs, 1,1 Sekunden hinter Wierer.

Sonnenschein und elf fehlerfreie Schützinnen
Wieder einmal strahlte die Sonne auf die Antholzer Strecke und kein Wölkchen zeigte sich am blauen Himmel. 30 Damen, darunter zwei Italienerinnen in Grün auf den Plätzen eins und zwei, machten sich daran, um den Massenstartsieg zu kämpfen. Beim ersten Schießen blieben 11 Damen fehlerfrei. Angeführt von Braisaz gingen Wierer, Vittozzi und die anderen acht zurück auf die Strecke. Bei der nächsten Zwischenzeit hatte sich Wierer die Führung geschnappt und gab den Ton in der Loipe an.
 
Braisaz vorn
Beim zweiten Liegendschießen begann Wierer als Erste, verfehlte aber eine Scheibe. Die tadellos schießende Braisaz übernahm die Führung, dicht gefolgt von Mäkäräinen. Die Führungsgruppe schrumpfte auf diese beiden plus Ekaterina Yurlova-Percht, Davidova und Indrid Landmark Tandrevold zusammen. Paulina Fialkova hatte einen Fehler geschossen, lief die Lücke jedoch vor dem ersten Stehendschießen wieder zu.
 
Wendepunkt: Dahlmeier von 23 auf 1
Doch plötzlich wurden die Karten neu gemischt, als die ersten Fünf in die Strafrunde mussten. Dahlmeier schoss tadellos und schob sich von Platz 23 nach dem zweiten Liegendschießen auf Rang eins nach dem ersten Stehendschießen nach vorn. Ihr folgten Kryuko und Hinz auf den Fersen. Sechs weitere Damen, darunter Mäkäräinen und Wierer, bildeten eine Verfolgergruppe 16 Sekunden hinter Dahlmeier.
 
Deutsche Damen auf 1 und 2
Die Verfolgergruppe kam vor dem letzten Schießen bis auf 6 Sekunden an Dahlmeier, Kryuko und Hinz heran. Dahlmeier und Hinz räumten alle Scheiben ab und gingen als Erste und Zweite auf die Schlussrunde. Davidova und Wierer folgten auf den Plätzen drei und vier. Die Tschechin lag 12 Sekunden zurück, die Italienerin sogar 20 Sekunden.
Laura siegt; Davidova wird Zweite
Die Doppelolympiasiegerin baute ihren Vorsprung auf ihre Mannschaftskameradin und Davidova auf der letzten Runde aus. Die junge tschechische Sprintsiegerin überholte Hinz am letzten Anstieg und sicherte sich Platz zwei.
 
Rennbretter
Davidova schaffte ihren zweiten Treppchenplatz der Karriere dank einer phänomenalen Laufleistung auf der Schlussrunde. Sie sagte: „Ich hatte sehr gute Skier. Sie haben die meiste Arbeit gemacht und ich bin ihnen einfach gefolgt! Das heutige Rennen lief wirklich super… Es war ein tolles Wochenende und ich hoffe, dass es so weitergeht.“
 
Unglaublich
Auch für Hinz war es der zweite Podiumsplatz der Karriere. Nach krankheitsbedingtem Ausfall und nur einem Top-Ten-Platz in dieser Saison freute sie sich über alle Maßen: „Ich kann noch immer nicht glauben, dass ich Platz drei geschafft habe. Auf der Huberalm hatte ich keine Chance, an Davidova dran zu bleiben… Ich war einfach froh, dass ich Platz drei verteidigen konnte.“ 
Textquelle: de.biathlonworld.com
geschrieben: 29. Januar 2019 - 11:39 ; letzte Änderung: 1. Februar 2019 - 19:45