Johannes Thingnes Boe gewinnt auch den Verfolger in Hochfilzen

Event-Datum: 
Samstag, 14 Dezember, 2019
Johannes Thingnes Boe holt Verfolgungssieg in Hochfilzen
Der Norweger Johannes Thingnes Boe leistete sich an diesem Nachmittag bei der Verfolgung der Herren über 12,5km keinen einzigen Schießfehler und sicherte sich so nach seinem Sprinttriumph auch den Verfolgungssieg. Er kam in 31:27 ins Ziel, 33,5 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Alexander Loginov aus Russland, der ebenfalls fehlerfrei blieb. Emilien Jaquelin aus Frankreich leistete sich auch keinen Patzer und wurde dank einer Sprintattacke in der Loipe Dritter, 40,5 Sekunden hinter Boe. Es ist sein erster Podiumsplatz im Weltcup.
 
„Ziemlich entspannt“
Der Sieger sagte lächelnd über seinen zweiten Sieg in zwei Tagen: „Ich wollte unbedingt fehlerfrei bleiben und habe das zum Glück auch geschafft. Es war ein tolles Rennen. Ich durfte mit Startnummer eins ins Rennen gehen und habe alle zwanzig Scheiben abgeräumt. Es war hart, von Anfang an Vollgas zu geben und das ganze Rennen durchzuhalten, aber es hat sich ausgezahlt. Die letzte Runde war ziemlich entspannt… Ich hatte eine gute Zeit.“
Jakov Fak aus Slowenien blieb ebenfalls fehlerfrei und landete zeitgleich mit Simon Desthieux aus Frankreich, der einmal in die Strafrunde musste, auf Platz vier, 41,6 Sekunden hinter Boe. Sechster wurde der Norweger Tarjei Boe mit zwei Fehlern und einem Rückstand von 1:06,3.
 
Von Anfang an auf Siegkurs
Die Witterungsbedingungen blieben für den ersten Verfolgungswettkampf der Saison konstant: Wolken, leichter Wind und Temperaturen um 1°C. Johannes kontrollierte die erste Runde, lief entspannt und schoss liegend tadellos. Loginov, Hofer, Tarjei und Eliseev zogen nach und folgten als Verfolgergruppe 30 Sekunden hinter Boe. 18 der ersten 19 Athleten räumten beim ersten Liegendschießen alle Scheiben ab.
Auch beim zweiten Liegendschießen ließ der rothaariger Norweger nichts anbrennen und ging 32 Sekunden vor seinem schnell schießenden Bruder und Hofer auf die nächste Runde. Auf den Plätzen 4 und 5 folgten zwei Russen, auch sie noch in Podiumsnähe.
 
Perfektes Stehendschießen
Auch beim ersten Stehendschießen wackelte Johannes nicht: fünf Schuss, fünf Treffer. Er war einfach uneinholbar. Sein Bruder verfehlte eine Scheibe und fiel zurück, während Hofer und Loginov fehlerfrei blieben und 40 Sekunden hinter Johannes die Verfolgung aufnahmen. Hinter den Top 3 folgten Eliseev und Fak, die ebenfalls tadellos geschossen hatten.
 
In Sack und Tüten
Eine weitere perfekte Schießeinlage und Johannes war der sichere Sieger. Er lief winkend über die Ziellinie und grüßte seine Fans. Hofer und die beiden Russen traten am Schießstand zum entscheidenden Stehendanschlag an: Loginov traf, während Hofer zwei Fehler und Eliseev einen Fehler schoss.
 
Jaquelins Schlussrunde
Fak traf ebenfalls fünf Mal und ging mit einem kleinen Vorsrpung vor Jaquelin und Desthieux auf die Schlussrunde, während Hofer und Eliseev in der Strafrunde kreiselten. Vor dem Trio lagen noch 900 Meter bis ins Ziel, als Jaquelin den Turbo zündete und ein paar Meter zwischen sind und die Konkurrenten legte. Er verteidigte seinen Vorsprung und sicherte sich einen ersten Podiumsplatz in einem Weltcup-Einzelrennen. Fak holte sich im Zielsprint Rang vier vor Desthieux.
 
„Das kann ich besser“
Jaquelin hatte während des Sommers seine mentale Einstellung geändert. Das Resultat waren ein Treppchenplatz und vier fehlerfrei Schießdurchgänge. „Ich habe meine Denkweise seit der letzten Saison verändert. Im letzten Jahr war ich enttäuscht über meine Ergebnisse. Ich dachte: Das kann ich besser. Dieses Jahr habe ich physisch und mental hart gearbeitet, um meine Schießleistungen zu verbessern. Heute habe ich zum ersten Mal alle 20 Scheiben getroffen. Das Rennen war hart. Die Strecken waren eisig, aber ich bin stolz, mit diesen zwei Athleten auf dem Treppchen zu stehen.“
Quelle: biathlonworld.com
 
Johannes Kühn setzt im Verfolger von Hochfilzen die Nullzeit. Der Bayer kann mit drei fehlerfreien Schießeinlagen lange ganz vorne mitkämpfen. Beim letzten Schießen verfehlt Kühn zwei Scheiben und verpasst so einen Top Ten Platz. Durch einen Sturz von Benedikt Doll in der letzten Runde kann Kühn heute mit Rang 12 die beste deutsche Platzierung einfahren.
Arnd Peiffer, Startnummer 24, mit einem Schießfehler belastet, landete 4,7 Sekunden hinter Kühn auf Platz 13. Direkt dahinter,  auf Platz 14, Benedikt Doll mit 2 Fehlern und einem Rückstand von 1:36,9 min. auf den Sieger. Philipp Horn, Startnummer 19, konnte sich nach 3 Schießfehlern, und einem Rückstand von 2:02,2 min., um einen Rang verbessern. Auch Simon Schempp musste nach der dritten Schießeinlage 3-mal in die Strafrunde, konnte keine Plätze gutmachen, und landete im Endergebnis auf Rang 28. Erik Lesser war heute, nach seinem 70. Platz im Sprint, nicht im Starterfeld vertreten.
geschrieben: 15. Dezember 2019 - 11:16