Doppelsieg als Déjà-vu: Johannes Thingnes Boe triumphiert in Antholz-Verfolger

Event-Datum: 
Samstag, 26 Januar, 2019
Es war ein Déjà-vu für den Norweger Johannes Thingnes Boe: Nach seinem gestrigen Sprintsieg sicherte er sich auch den Sieg in der heutigen Verfolgung der Herren über 12,5km in Antholz. Schon letztes Jahr konnte er hier in Italien zweimal triumphieren. Mit drei Strafrunden fuhr er heute in 31:33,7 seinen elften Sieg der Saison ein. Antonin Guigonnat aus Frankreich ließ nur eine Scheibe stehen und wurde nach Platz drei im Sprint nun Zweiter, 34,8 Sekunden hinter Boe. Platz drei ging nach Fotofinish-Entscheidung an Quentin Fillon Maillet mit zwei Strafrunden. Vierter wurde Simon Desthieux. Beide lagen 46 Sekunden zurück.
Ihr Mannschaftskollege Martin Fourcade kam auf Rang fünf mit drei Strafrunden und einem Rückstand von 50,9 Sekunden. Arnd Peiffer aus Deutschland wurde Sechster. Er schoss zwei Fehler und lag im Ziel 56,7 Sekunden zurück.
 
Alles beim Alten: Johannes in Führung
Nicht nur beim Damenrennen, auch später bei der Verfolgung der Herren herrschten brillante Bedingungen in Antholz. Johannes hielt die Verfolgergruppe aus Fourcade, Fillon Maillet, Guigonnat und Erlend Bjoentegaard in der ersten Runde auf Abstand. Boe schoss fehlerfrei und war wieder auf der Strecke, bevor die anderen ihre Matten betraten. Guigonnat, Bjoentegaard und Simon Eder trafen alle Scheiben und gingen 8 bis 10 Sekunden hinter dem Norweger auf die nächste Runde.
 
Vorsprung ausgebaut
In typischer Johannes-Manier flog Boe über die Strecke und baute seinen Vorsprung vor dem zweiten Liegendschießen aus. Mit etwas Wind am Schießstand verfehlte er eine Scheibe, während Guigonnat und Eder fehlerfrei blieben und sich dem Norwegen an die Fersen hefteten. Fourcade hatte beim ersten Liegendanschlag eine Strafrunde geschossen, traf jetzt jedoch alles und ging zusammen mit dem ebenfalls tadellos schießenden Peiffer 12 Sekunden nach Boe auf die nächste Runde.
 
Guigonnat greift an
Guigonnat griff den Norweger auf der Runde zum ersten Stehendschießen hin an und lieferte sich mit Boe ein Kopf-an-Kopf-Rennen, während Eder abreißen lassen musste. Doch Johannes zeigte sich unbeeindruckt und räumte alle Scheiben ab, während der Franzose ebenso wie die Verfolgergruppe in die Strafrunde abbiegen musste. Doch Guigonnat lag noch immer 10 Sekunden vor Eder und Fourcade, der sich auf Platz vier nach vorn geschoben hatte.
Johannes sagte, dass die Runde mit Guigonnat und das darauffolgende fehlerfreie Schießen der Schlüssel zu seinem Erfolg gewesen waren. „Dort habe ich das Rennen gewonnen. Danach habe ich versucht, eine gute vierte Runde hinzulegen und meinen Vorsprung auszubauen. Dann wusste ich, dass ich auch mit einem Fehler noch gewinnen konnte. Doch ich hätte alles treffen sollen. Das war wirklich schade.“
 
Französische Mannschaftskameraden
Johannes zog komfortable 40 Sekunden vor dem Rest des Feldes seine Runden. Fourcade überholte Eder und holte seinen Mannschaftskollegen beim letzten Stehendschießen ein. Vier Franzosen schossen Schulter an Schulter…und alle verfehlte eine Scheibe. Guigonnat ging als erster der vier zurück auf die Strecke, während sich Fourcade, Fillon Maillet und Desthieux einen Kampf um Platz drei lieferten.
 
Schöne letzte Runde
Johannes genoss seine Schlussrunde, hielt manchmal fast an und winkte den Fans an der Strecke zu. Bei der letzten Abfahrt reckte er seine Arme in die Höhe und zeigte beim Überqueren der Ziellinie auf sein Trikot mit der  Startnummer 1. Guigonnat wurde Zweiter.
 
Fotofinish
Desthieux und Fillon Maillet sprinteten um den letzten Treppchenplatz. Beide warfen sich ins Ziel, doch am Ende hatte Fillon Maillet im Fotofinish die Nase vorn.
 
Druck
Johannes fühlt sich trotz seiner elf Saisonsiege noch immer unter Druck. „Es ist nie leicht, ein Rennen zu gewinnen, aber wenn man es schafft, dann steigt der Druck, auch das nächste Rennen zu gewinnen.“
 
Nichts als gegeben hinnehmen
Guigonnat nimmt seinen zweiten Treppchenplatz in Folge nicht als gegeben hin. „Einen Podiumsplatz zu schaffen ist immer eine schwierige Angelegenheit. Ich freue mich sehr über mein heutiges Ergebnis, vor allem über das letzte Stehendschießen.“ 
Textquelle: de.biathlonworld.com
geschrieben: 29. Januar 2019 - 11:37 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 11:56