Antholz, Verfolgungssieg vor heimischem Publikum für Dorothea Wierer, Laura Dahlmeier auf Zwei

Event-Datum: 
Samstag, 26 Januar, 2019
Dorothea Wierer aus Italien schaffte den ersten Heimsieg ihrer Karriere in der Verfolgung der Damen über 10km an diesem Nachmittag in Antholz. Sie schoss zwei Fehler und kam in 29:20,1 ins Ziel. Nach dem letzten Schießen fuhr sie ihren sechsten Karrieresieg sicher nach Hause. Laura Dahlmeier aus Deutschland ließ eine Scheibe stehen und wurde Zweite, 6 Sekunden zurück. Platz drei ging an Wierers Mannschaftskollegin Lisa Vittozzi mit zwei Strafrunden und einem Rückstand von 16,2 Sekunden.
 
Besonderer Moment
Für Wierer war es nicht nur der erste Heimsieg, sondern auch der erste Verfolgungssieg. Natürlich war dieser Tag etwas sehr Besonderes für sie: „Ich bin so glücklich, denn ein Heimsieg ist immer schwieriger zu schaffen. Im letzten Jahr war ich nah dran und wurde Zweite in der Verfolgung. Ich habe meine Familie an der Strecke stehen  gesehen und auch die Trainer. Das ganze Stadion hat mich angefeuert. Es war ein sehr besonderer Moment!“
Sie fügt hinzu, wie wichtig der Sieg auch für die ganze italienische Mannschaft ist: „Ich freue mich auch für das italienische Team, denn wir sind nicht so viele Athleten. Wir konnten zeigen, dass wir gut trainiert haben und in unserem Team ein toller Mannschaftsgeist herrscht.“
Marte Olsbu Røiseland wurde Vierte mit drei Fehlern und einem Rückstand von 33,9 Sekunden. Platz fünf ging an die Slowakin Anastasiya Kuzmina mit vier Strafrunden, 46,5 Sekunden hinter der Siegerin. Lisa Theresa Hauser aus Österreicher kam auf Rang sechs. Sie schoss zwei Fehler und lag im Ziel 55,8 Sekunden zurück.
 
Dritter perfekter Tag
Dieser Samstag in Antholz war erneut ein perfekter Biathlontag: sonnig, wenig Wind, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. 60 Damen gingen in der Verfolgung auf die neue 2,5km-Runde.
 
Dahlmeier und Hauser
Die ersten Vier aus dem Sprint kamen zusammen zum Liegendschießen, doch die leichte Brise am Schießstand führte zu vielen Fehlern. Dahlmeier und Hauser blieben allerdings fehlerfrei und gingen als Erste und Zweite auf die nächste Runde. Sie lagen 8 Sekunden auseinander und 22 Sekunden vor der Verfolgergruppe aus sieben Athletinnen, darunter Kaisa Mäkäräinen und Wierer.
 
Vorsprung schmilzt
Dahlmeier kam allein zum zweiten Liegendschießen und räumte alle Scheiben ab. Sie ging zurück auf die Strecke, als Hauser ihren ersten Schuss abfeuerte. Hauser blieb ebenfalls fehlerfrei und verteidigte Platz zwei. Wierer, Vittozzi und Røiseland holten allerdings auf und lagen nur noch 16 Sekunden zurück.
 
Italienisches Duo in Führung
Die deutsche Starathletin sah stärker aus als im Sprint am Donnerstag. Richtung Stehendschießen baute sie ihre Führung auf die Verfolgungsgruppe aus fünf Athletinnen aus. Doch alles änderte sich, als sie langsam schoss und den letzten Schuss daneben setzte. Wierer legte eine fehlerfreie Schnellschusseinlage hin und Vittozzi machte es ihr nach. Das italienische Duo ging in Führung. Dahlmeier folgte 21,4 Sekunden dahinter. Auf Platz vier lag Hauser nach ebenfalls einer Strafrunde.
 
Alles oder Nichts
Wierer gab auf den nächsten 2,5km das Tempo vor und ihre junge Mannschaftskollegin folgte ihr auf den Fersen. Die zwei Italienerinnen setzten auf Alles oder Nichts: Sie schossen unglaublich schnell und mussten am Ende beide einmal in die Strafrunde. Wierer ging 7,6 Sekunden vor Vittozzi und Dahlmeier auf die letzte Runde. Die Deutsche hatte auf der Strecke Zeit verloren, aber fehlerfrei geschossen.
 
Erster Sieg in Antholz
Die Trägerin des Gelben und Roten Trikots flog über die Schlussrunde und baute 1km vor dem Ziel ihren Vorsprung aus 13 Sekunden aus. Sie kam ins Stadion geschossen und winkte auf der Ziellinie den italienischen Fans zu. Endlich konnte sie ihren ersten Heimsieg in Antholz feiern. Dahlmeier zog 400m vor dem Ziel davon und holte sich Platz zwei. Vittozzi wurde Dritte und schenkte den Fans den zweiten italienischen Treppchenplatz.
 
Erfahrung zählt
Dahlmeier nutzte ihre Erfahrung, um ihren Schwächeanfall vom Donnerstag zu verarbeiten. „Es war ein gutes Rennen für mich. Ich habe mir alle meine Erfahrungen aus den letzten Jahren ins Gedächtnis gerufen. Es war wichtig, dass ich fokussiert blieb und am Schießstand alles unter Kontrolle hatte. Stehend habe ich viel Zeit gebraucht, aber ich freue mich über das Resultat.“
 
Erster Podiumsplatz in Antholz
Vittozzi schaffte ihren ersten Podiumsplatz in Antholz und war ebenso glücklich wie Wierer: „Das ist mein erster Treppchenplatz hier… Ich bin so froh, zusammen mit Doro auf dem Podium zu stehen. Und ich bin sehr zufrieden mit meinem heutigen Rennen.“ 
Textquelle: de.biathlonworld.com
geschrieben: 29. Januar 2019 - 11:35 ; letzte Änderung: 30. Januar 2019 - 16:41