Martin Fourcades Sprintsieg in Oberhof läutet 2018 ein

Event-Datum: 
Freitag, 5 Januar, 2018
Martin Fourcade aus Frankreich hat 2018 dort weitergemacht, wo er 2017 aufhörte: mit einem Sieg. Erneut blieb er fehlerfrei und siegte so im Sprint von Oberhof in 25:03,3. Zweiter wurde der späte Starter Emil Hegle Svendsen aus Norwegen, der ebenfalls alles traf und am Ende 8,1 Sekunden zurücklag. Platz drei ging an Svendsens Mannschaftskollegen Johannes Thingnes Boe mit zwei Fehlern und einem Rückstand von 10,2 Sekunden.
 
Tim Burke aus den USA blieb fehlerfrei und wurde Vierter, 20,1 Sekunden zurück. Es ist Burkes bestes Resultat seit seinem dritten Platz im Sprint von Östersund 2013. Tarjei Boe wurde Fünfter mit einer Strafrunde und einem Rückstand von 46,7 Sekunden. Rang sechs ging an Lukas Hofer aus Italien, ebenfalls mit einem Fehler, 46,7 Sekunden hinter Fourcade.
 
Warm, nass und weich
Der starke Dienst vom Dienstag hatte sich beim Männerrennen abgeschwächt, war aber immer noch tückisch genug, um viele Strafrunden im Liegendschießen herbeizuführen. Der Schnee blieb weich und es herrschten warme Temperaturen um 3°C bei Nieselregen. Gegen Ende des Rennens wurde die Strecke sehr tief und langsam.
 
Fourcade nach Liegendschießen in Führung
Wie bei den Damen starteten die meisten der besten Herren in der ersten Gruppe. Aufgrund des warmen Wetters war es sehr wahrscheinlich, dass die Strecke hinten raus stumpf und langsam werden würde. Fourcade ging mit einem typischen langsamen, aber einwandfreien Liegendschießen in Führung. Johannes folgte 20 Sekunden dahinter mit zwei Strafrunden. Die große Überraschung war Tim Burke, der fehlerfrei blieb und nur 2 Sekunden hinter Fourcade lag. Er wurde dicht gefolgt von Anton Shipulin und Jakov Fak, die liegend ebenfalls alles trafen. Fourcades Führung blieb jedoch nicht bestehen, da Tarjei Boe liegend drei Sekunden schneller war als der Franzose.
 
Johannes und Tim
Johannes kam als Erster zum Stehendschießen und räumte alle Scheiben ab. Seine Führung hielt jedoch nur, bis Fourcade es ihm gleichtat und mit einem Vorsprung von 13,6 Sekunden auf die Schlussrunde ging. Es sah aus, als wären die ersten beiden Plätze vergeben, doch Tim Burke hatte auch noch ein Wörtchen mitzureden. Dank einer fehlerfreien Einlage lag er nach dem Stehendschießen 6 Sekunden vor Johannes, konnte die Geschwindigkeit des Norwegers jedoch nicht halten und lag im Ziel auf Rang drei. Diese drei Athleten sahen wie die sicheren Podiumskandidaten aus, als Tarjei Boe stehend einen Fehler schoss und so seine Chance auf einen Treppchenplatz zunichtemachte. Fak blieb stehend fehlerfrei, ließ auf der Schlussrunde jedoch nach. Seine Erkrankung über die Feiertage hatte eindeutig an seiner gezehrt.
 
Svendsen greift an
Svendsen mit Startnummer 58 war heute der ärgste Konkurrent Fourcades. Der erfahrene Norweger lag nach einem starken Liegendanschlag gleichauf mit dem Franzosen. Er war schnell unterwegs und räumte auch stehend alle Scheiben ab. Schließlich ging er kurz nach Fourcade als Zweiter auf die letzte Runde. Allerdings schaffte er es nicht, Zeit auf den Führenden gutzumachen. Obwohl er gegen Ende der letzten Runde nachließ, behauptete er seinen zweiten Platz vor Johannes Boe und verdrängte Burke vom Podium.
 
Svendsen gab zu, dass es eine harte letzte Runde war: „Die Schlussrunde war wirklich schwer. Ich habe den letzten Monat krankheitsbedingt aussetzen müssen und wusste nicht recht, wie ich in Form war. Ich hatte keine Erwartungen, sondern wollte einfach nur wieder in Schwung kommen und ein gutes Gefühl bekommen… Ich fühle mich etwas eingerostet in der Loipe nach der langen Pause.“
Neunter Podiumsplatz; Perfektes Schießen
 
Mit diesem Sieg bestieg Fourcade in dieser Saison zum neunten Mal das Podium, d.h. in jedem der bisherigen Rennen. Obwohl er gewonnen hat, war seine Leistung seiner Meinung nach nur in einem Punkt perfekt: „Ich habe super geschossen, aber die Wahl der Ski war falsch… Es war nicht allzu schwer, heute fehlerfrei zu bleiben. Der Wind war etwas problematisch, aber nicht so schlimm wie gestern bei den Damen. Ich habe mir Zeit gelassen, um jeden Schuss sicher zu setzen.“ Im Hinblick auf die Bedingungen fügte er hinzu: „Das ist mein neuntes Jahr und mein 25. Rennen in Oberhof. 24 Rennen waren genauso wie heute!“
 
Schnelles Liegendschießen
Johannes Thingnes Boe verfehlte liegend zwei Scheiben und sagte dazu: „Ich habe über Weihnachten daran gearbeitet, liegend schneller zu schießen. Vorher war ich nicht so schnell. Bei den ersten drei lief es gut, aber dann hätte ich mehr auf Sicherheit setzen sollen. Danach ist man immer schlauer! Ich habe zu stark auf die Schießgeschwindigkeit konzentriert.“
Quelle: biathlonworld.com
 
Simon Schempp musste seine Hoffnungen auf eine gute Platzierung gleich nach dem ersten Schießen wohl aufgeben. Mit zwei Strafrunden im Gepäck kam er in die zweite Laufrunde. Auch beim Stehendschießen blieb eine Scheibe stehen, so dass nochmals eine Strafrunde zu Buche schlug. Mit einem Rückstand von 1:49,7 landete er letztendlich auf Platz 34.
Als bester deutscher Athlet landete Arnd Peiffer mit zwei Strafrunden und einem Rückstand von 1:01,9 auf Rang 12.
Rang 17 sicherte sich Benedikt Doll der ebenfalls 3 Strafrunden zu absolvieren hatte jedoch mit einer starken Laufleistung, Rückstand 1:25,4, sich noch unter die TOP 20 mischen konnte.
 
Die Deutschen Positionen:
12. Arnd Peiffer
17. Benedikt Doll
20. Johannes Kühn
30. Roman Rees
34. Simon Schempp
geschrieben: 6. Januar 2018 - 13:55 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 14:16