Antholz, Fourcade siegt im Massenstart der Herren

Event-Datum: 
Sonntag, 21 Januar, 2018
Martin Fourcade mit Sieg im Massenstart von Antholz über 15 km wieder ganz oben
Nach drei zweiten Plätzen in Folge schaffte es Martin Fourcade mit einem Sieg im Massenstart der Herren von Antholz wieder zurück auf den obersten Podestplatz mit zwei Fehlern und einer Zeit von 40:18,6. Nachdem er mit einem Fehler im Liegendschießen zurückgefallen war, ging der Mann in Gelb mit einem fehlerfreien ersten Stehendschießen uneinholbar in Führung. Der zweite Platz ging an Tarjei Boe, ebenfalls mit zwei Fehlern und 2,8 Sekunden Rückstand. Sein Mannschaftskamerad Erlend Bjoentegaard schaffte es mit zwei Fehlern und 5,1 Sekunden Rückstand auf Platz drei zum ersten Mal im Weltcup aufs Podest.

Für Deutschland sicherten sich Benedikt Doll und Johannes Kuehn die Plätze vier und fünf mit je zwei Fehlern und 16 respektive 18,3 Sekunden Rückstand. Johannes Thingnes Boe war auf Platz sechs der dritte Norweger in den Top sechs mit fünf Fehlern und 29,2 Sekunden Rückstand.
 
Schneefall hört auf; Fourcade und Shipulin
Die Herren hatten Glück, bis zum Wettkampfstart hatte es aufgehört zu schneien, doch die Strecke blieb tief und langsam. Fourcade ging gleich in Führung und gab den Ton an. Johannes war ihm dicht auf den Fersen, als die 30 Männer aus dem Stadion liefen. Der Mann in Gelb blieb fehlerfrei während Johannes zweimal verfehlte. Fourcade lag jedoch nur auf Position zwei, eine Sekunde hinter Mannschaftskamerad Simon Desthieux und vor Shipulin auf drei. Elf Herren kamen mit der Null davon. Bis zum nächsten Schießen lagen Fourcade und Shipulin auf 1 und 2. Sie schossen parallel und mussten beide in die Strafrunde! Damit öffneten sie die Tür für Arnd Peiffer und Emil Hegle Svendsen, die beide ohne Fehler blieben und die beiden ersten Positionen übernahmen, gefolgt von Fourcade und Shipulin nun als Verfolger mit 18 Sekunden Rückstand. Jakov Fak auf Rang fünf war der einzige andere Mann ohne Fehler.
 
Fehlerfreies erstes Stehendschießen und die Führung
Fourcade holte bis zum ersten Stehendschießen fast 10 Sekunden auf. Die beiden Führenden, Svendsen und Peiffer, schossen zwei und drei Fehler und fielen damit zurück. Der Mann auf Bahn drei traf alles und hatte nun 23 Sekunden Vorsprung auf Tarjei, der wie Fourcade bisher nur einmal verfehlt hatte. Seine Position war alles andere als gesichert, denn ganze 5 weitere Herren, darunter Windisch, Shipulin und Fak lagen innerhalb von fünf Sekunden hinter dem älteren Boe-Bruder.
 
Fehler, Grimasse, Sieg
Der französische Star legte ein aggressives Tempo vor und verteidigte die Führung auf den nächsten 3 km, Tarjei und Bjoentegaard arbeiteten auf Position zwei und drei zusammen, während Shipulin 15 Sekunden weiter zurückfiel. Als der Führende zum Stehendschießen in den Anschlag ging, war er alleine am Schießstand. Der letzte Schuss ging daneben, er zog eine Grimasse, doch keiner der nächsten Verfolger blieb fehlerfrei. Inzwischen hatte er 30 Sekunden Vorsprung auf Tarjei und Bjoentegaard, die beide nur einmal zirkeln mussten. Sie duellierten sich um die beiden verbleibenden Podestplätze. Tarjei sprintete seinem jüngeren Mannschaftskameraden davon und sicherte sich Platz zwei.
Fourcade nahm bei der Stadioneinfahrt das Tempo raus und winkte dem Publikum, als er über die Ziellinie lief. „Es ist schön, hier mal wieder Erster zu werden. Das ist erst mein zweiter Sieg hier. Der letzte war im Massenstart 2011. Ich freue mich, hier in Antholz wieder auf dem Podest zu stehen.“
 
Gut gefühlt
„Mein Rennen war sehr gut. Ich war ein wenig nervös wegen der letzten Schüsse im Liegen und im Stehen, aber ich hatte es gut im Griff. Auf den Skiern habe ich mich heute gut gefühlt, und das war der Schlüssel zu meinem Erfolg... Das war auch gut für mein Selbstvertrauen vor den Winterspielen...“
 
Rache
Bei Tarjei drehte sich alles ums Schießen „Ich habe mich heute nur auf mich und das Stehendschießen konzentriert. Im Sprint und der Verfolgung habe ich schlecht geschossen und mich sehr geärgert. Heute war es also Zeit für Rache, und dann lief es besser! Ich habe auch ein bisschen Glück gehabt. Wenn man im letzten Stehendschießen nicht alles trifft, reicht es nicht immer für einen Podestplatz, aber dann haben alle anderen auch verschossen und ich habe mit meinem Mannschaftskameraden um Platz zwei gekämpft.“
Bjoentegaard machten die letzten 3 km großen Spaß. „Die letzte Runde hat ziemlich Spaß gemacht. Ich habe mit dem Kerl in den letzten Jahren viele harte Einheiten absolviert. Wir haben uns auf der vierten Runde abgesprochen, versucht, uns mit der Führungsarbeit abzuwechseln und es hat ganz gut funktioniert. Ich weiß, dass er am Ende mental stärker ist, aber ich habe mich wacker geschlagen.“
Quelle:biathlonworld.com
 
Die deutschen Positionen:
4. Benedikt Doll (2 Strafrunden)
5. Johannes Kühn (2 Strafrunden)
18. Erik Lesser (4 Strafrunden)
20. Arnd Peiffer (4 Strafrunden)
geschrieben: 23. Januar 2018 - 11:28 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 13:54