Antholz, Domracheva siegt im Massenstart der Frauen

Event-Datum: 
Sonntag, 21 Januar, 2018
Großes Comeback für Darya Domracheva: Sieg im Antholzer Massenstart über 12,5km
Mit einem fehlerfreien letzten Stehendschießen rückte Darya Domracheva im verschneiten Antholzer Massenstart der Damen heute vom zehnten auf den ersten Platz vor und legte mit einem Sieg in 40:23,9 erneut eines ihrer typischen Comebacks hin. Ihren einzigen Fehler des heutigen Tages leistete sie sich im ersten Liegendschießen und fiel auf Position 19 zurück, kämpfte sich von dort aber unbeirrbar wieder durch Feld und ging schließlich 11,9 Sekunden vor der Zweitplatzierten Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei mit drei Fehlern ins Ziel. Die blitzschnelle Kaisa Mäkäräinen aus Finnland wurde mit vier Fehlern und 16,2 Sekunden Rückstand Dritte.
Platz vier ging an die Norwegerin Marte Olsbu mit zwei Fehlern und 22,6 Sekunden Rückstand, gefolgt von den Deutschen Laura Dahlmeier und Maren Hammerschmidt mit zwei respektive einem Fehler sowie 23,9 und 25,2 Sekunden Rückstand.
 
Schnee, langsame Strecke, dichtes Feld
Nachdem über Nacht ein Schneesturm 35 cm Neuschnee gebracht hatte, war die Sonne heute nirgends zu sehen, und die 30 Starterinnen gingen bei leichtem Schneefall an den Start. Damit wurde die Strecke deutlich langsamer. Trotz des Schneefalls hingen die Windfahnen meist schlaff herunter. Anastasiya Kuzmina gab zunächst das Tempo an und führte auf der ersten Runde knapp vor Wierer, Mäkäräinen und Denise Herrmann. Wierer und Herrmann legten ihre Scheiben am Schnellsten um und gingen kurz hintereinander wieder auf die Strecke, gefolgt innerhalb von 23 Sekunden von der Hälfte des Feldes, die alles getroffen hatte. Die beiden Führenden setzten sich über die nächsten 2,5 km immer weiter vom restlichen Feld hab. Wierer schoss schnell und sauber, Herrmann verfehlte zweimal. Die Italienerin, die hier in ihrem Heimstadion lief, lag auf dem Weg zum Stehendschießen 10 Sekunden vor der ebenfalls fehlerfreien Mäkäräinen, gefolgt von Ekaterina Yurlova-Percht und Valja Semerenko. Nun waren nur noch 10 Frauen mit der Null unterwegs.
 
Deutlicher Vorsprung für Wierer
Die Frau in Gelb blieb Wierer auf der nächsten Runde auf den Fersen und ließ die Italienerin das Tempo machen. Nach Fehlern in den ersten Schießen war Kuzmina nun wieder in der Verfolgergruppe. Wierer baute ihre Führung mit einem weiteren perfekten Schießen aus, während Mäkäräinen zweimal verfehlte. Kuzmina setzte ihr Comeback mit fünf Treffern fort und lag nun auf Rang zwei, allerdings mit 22,9 Sekunden Rückstand. Zur nächsten Gruppe gehörten Vanessa Hinz, Franziska Preuss und Semerenko, alle noch ohne Fehler.
 
Domracheva räumt ab und stürmt zum Sieg davon
Kuzmina holte auf der nächsten Runde weiter auf, doch lag Wierer immer noch klar vor und lief in ihrem eigenen Tempo zum letzten Stehendschießen. Die Windfahnen hingen schlaff herunter, und doch ließ die Führende die dritte und fünfte Scheibe stehen, und auch Kuzmina verfehlte einmal. Domracheva räumte ab und ging 3,3 Sekunden vor Kuzmina auf die Strecke, Wierer hatte 13 Sekunden Rückstand und Olsbu auf den Fersen. Die dreifache Olympiasiegerin gab noch einmal ordentlich Gas und baute den Vorsprung auf Kuzmina bis zur nächsten Zwischenzeit auf 14 Sekunden aus, während Olsbu Wierer überholte und nun auf Position drei lag.
Domracheva konnte den Vorsprung vor Kuzmina halten, während Mäkäräinen über die letzte Runde fegte und von Position 8 nach dem letzten auf Platz drei nach vorn lief. Der weißrussische Star sagte zum Sieg: „Ich habe gesehen, dass sie nur 3 Sekunden hinter mir lag und wusste, dass sie schnell und stark ist, also musste ich sehen, dass ich davonkomme.“
 
Meinen Job machen
Die Siegerin gab zu, dass es kein leichter Sieg gewesen war: „Es ist immer toll, auf dem Podest zu stehen, vor allem auf dem ersten Platz. Das Rennen war hart und die Strecke sehr langsam. Von Rennbeginn an war es wichtig, gut zu schießen. Über die anderen habe ich mir keine Gedanken gemacht; ich musste einfach nur meinen Job machen.“
 
Tempo
Kuzmina verließ sich für den zweiten Platz auf ihr Tempo. „Meinen zweiten Platz möchte ich einem meiner Techniker als kleinen Dank für die tollen Skier widmen, deswegen bin ich so schnell gestartet und habe versucht, über das Tempo zu gewinnen. Das Schießen war nicht gut... auf der letzten Runde habe ich versucht, Darya einzuholen, aber es hat nicht geklappt?“
 
„So schnell wie möglich“
Mäkäräinen wusste, dass es nur einen Weg auf das Podest gab. Ich habe versucht, so schnell wie möglich zu laufen und ein paar Plätze gutzumachen. Ich war mir nicht sicher, ob ich es aufs Podest schaffe, weil die Lücke ja sehr groß war. Aber es sieht so aus, als wären ein paar von den anderen noch müder gewesen als ich!“
Quelle: biathlonworld.com
 
Die deutschen Positionen:
5. Laura Dahlmeier (2 Strafrunden)
6. Maren Hammerschmidt (1 Strafrunde)
8. Franziska Preuß (1 Strafrunde)
9. Vanessa Hinz (1 Strafrunde)
15. Franziska Hildebrand (3 Strafrunden)
21. Denise Herrmann (5 Strafrunden)
geschrieben: 23. Januar 2018 - 11:21 ; letzte Änderung: 23. Januar 2018 - 11:50