Antholz, Dahlmaier gewinnt Verfolgung der Frauen

Event-Datum: 
Samstag, 20 Januar, 2018
Laura Dahlmeier entspannt zum Verfolgungssieg in Antholz über 10 km
Nach einem Fehler im ersten Liegendschießen traf die Deutsche Laura Dahlmeier in der Antholzer Verfolgung der Damen heute alle fünfzehn weiteren Scheiben und konnte das Rennen dank eines komfortablen Vorsprungs mit einer entspannten letzten Runde in 29:45 beenden. 17,3 Sekunden später begeisterte die Italienerin Dorothea Wierer mit zwei Fehlern die Fans in ihrem Heimstadion mit einem zweiten Platz. Platz drei ging an Darya Domracheva aus Weißrussland, ebenfalls mit zwei Fehlern und 20,2 Sekunden Rückstand.
Vierte wurde die norwegische Sprintsiegerin Tiril Eckhoff mit vier Fehlern und 1:09,9 Rückstand. Platz fünf ging an die Finnin Kaisa Mäkäräinen mit zwei Fehlern und 1:18,4 Rückstand. Mit fehlerfreiem Schießen und einem Rückstand von 1:20,1 wurde Galina Vishnevskaya aus Kasachstan schließlich Sechste.
 
Perfekter Tag in Sonntholz: Dahlmeier führt 
Wieder in perfekter Biathlontag in „Sonntholz“: Sonne, ein ausverkauftes Haus und nur eine leichte Brise am Schießstand. Eckhoff führte auf der ersten Runde, brauchte dann aber eine Weile für den ersten Schuss im Liegen und ließ trotzdem wie Dahlmeier die letzte Scheibe stehen. Domracheva legte mühelos ein fehlerfreies Schießen hin und ging in Führung. Eckhoff war ihr wie die fehlerlose Bescond mit 5,5 Sekunden Abstand auf den Fersen, 5 Sekunden weiter hinten lief Dahlmeier. Die beiden Führenden blieben beisammen, bestimmten das Tempo und liefen bis zum zweiten Liegendschießen zusammen. Sie schossen parallel, verfehlten aber beide einmal, während Bescond und Dahlmeier ohne Fehler blieben und auf dem Weg zum Stehendanschlag das Feld anführten. Domracheva, Eckhoff und nun Wierer folgten in der Reihenfolge mit 4,7, 11,7 und 12 Sekunden Rückstand.
 
Drei ganz vorn
Bis zur nächsten Zwischenzeit hatte sich die Weißrussin wieder in die führende Gruppe von nun drei Läuferinnen vorgearbeitet. Dahlmeier zog das Tempo an und führte auf dem Weg ins Stadion, während Wierer langsam aufholte. Domracheva setzte den ersten Schuss und war als Erste fehlerfrei wieder unterwegs. Dahlmeier und Eckhoff zogen gleich, Wierer musste erneut in die Strafrunde. Eckhoff flog förmlich aus dem Schießstand und holte ein paar Längen auf Domracheva und Dahlmeier auf, während Wierer nun 21,8 Sekunden zurücklag. Wie so oft bei ausgeglichenen Rennen sollten die letzten fünf Schuss über die Podestplätze entscheiden.
 
Wierer und Domracheva
Die drei Führenden kamen gemeinsam zum letzten Stehendschießen ins Stadion. Die Deutsche traf, Domracheva schoss einen und Eckhoff zwei Fehler, während Wierer alle Scheiben schloss. Dahlmeier hatte 19 Sekunden Vorsprung auf Domracheva, der Wierer auf den Fersen war. Dahlmeier hatte die Sache im Kasten, während sich die Weißrussin mit der Lokalmatadorin um den zweiten Platz duellierte. Eckhoff auf Position vier lag mehr als dreißig Sekunden hinter dem Duo. 400 Meter vor dem Ziel griff Wierer an, doch Domracheva ließ nicht locker. In einer der letzten Kurven vor dem Ziel traf Domracheva Wierers Stock, den diese prompt verlor. Domracheva ließ sich zurückfallen: Die Italienerin sicherte sich mit einem Stock Platz zwei, während Domracheva Dritte wurde. Domracheva sagte: „Es wäre vollkommen unfair, gegen eine Athletin mit nur einem Stock zu kämpfen. Sie hat ihn ja meinetwegen verloren. Ich war mir auch so nicht sicher, ob ich sie hätte schlagen können. Es war für keine von uns eine gute Situation, aber anders hätte ich es nicht lösen können.“
 
Faulheitsfehler, aber ein perfektes Rennen
Dahlmeier sagte zur letzten Runde und dem einen Fehler: „Ich habe davon geträumt, auf der letzten Runde alleine zu sein... Das ist immer toll, wenn man auf der letzten Runde nicht mehr kämpfen muss... Für mich war das ein ziemlich perfektes Rennen. Beim ersten Schießen habe ich den einen Faulheitsfehler gemacht, aber ab da bin ich mit dem Rennen wirklich zufrieden. Es war echt perfekt!“
 
Stressig
Wierer gab zu, dass die Erwartungen hoch und das Stresslevel hoch gewesen waren.  „Ich bin heute wirklich zufrieden; viele Leute haben zuhause einen Podestplatz erwartet, aber das ist schwieriger, wenn man so viel um die Ohren hat, und Interviews... Das ist wirklich stressig, aber heute war ich sehr entspannt. Ich habe mich auf den Skiern gut gefühlt und die zwei Fehler waren für heute auch in Ordnung.“
 
Schritt für Schritt besser
Für Domracheva war der dritte Platz ein weiterer Schritt in ihrem Plan für Pyeongchang. „Ich bin sehr zufrieden, dass es Schritt für Schritt immer besser für mich läuft... Ich glaube, ich habe den richtigen Trainingsplan. Ich freue mich jetzt also auf die nächste Vorbereitungsphase und die nächsten Rennen.“
Quelle: biathlonworld.com
 
Weitere deutsche Positionen:
10. Franziska Preuß (2 Strafrunden)
12. Denise Herrmann (5 Strafrunden)
18. Franziska Hildebrand (3 Strafrunden)
20. Vanessa Hinz (4 Strafrunden)
24. Maren Hammerschmid (4 Strafrunden)
geschrieben: 23. Januar 2018 - 11:03 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 14:04